08. April 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am Mittwochabend machte der VfB Friedrichshafen in einem packenden Krimi gegen die SWD powervolleys Düren den Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft perfekt. Über zwei Stunden dauerte das Fünfsatzspiel, das über 12.000 Zuschauer gleichzeitig über den Streaming-Dienst TWITCH verfolgten. Einer davon war VfB-Außenangreifer Ben-Simon Bonin. Der 19-Jährige konnte seinem Team nicht vor Ort weiterhelfen. Bonin folgte dem Ruf der Deutschen U20-Nationalmannschaft.
Vergangenen Mittwoch saß Ben-Simon Bonin abends in der Landessportschule Hessen in Frankfurt. Gemeinsam mit der ganzen U20 des Deutschen Volleyballverbands blickte er gebannt auf den Bildschirm und verfolgte, was seine Mannschaftskollegen des VfB Friedrichshafen gerade erreichten. Dass die Häfler Düren in drei Spielen aus dem Rennen um die Meisterschaft werfen konnten, freute Bonin. „Ich war aber auch ein bisschen traurig, nicht mit in Düren gewesen zu sein“, erzählt er. „Das war emotional ein toller Moment für uns. Ich wusste, dass wir solch einen Volleyball spielen können.“
Dass Bonin schon die ganze Halbfinalserie fehlte, liegt an der Europameisterschaftsqualifikation der U20. Seit eineinhalb Wochen bereitet er sich mit seinen Mannschaftskollegen, zu denen auch die Volley YoungStars Milan Krvzic, Philipp Herrmann, Carl Möller und Anton Jung gehören, darauf vor. Die Deutschen stehen dieses Wochenende gegen Israel, die Schweiz und Ausrichter Portugal auf der Platte, mit dem Ziel „sich sicher für die EM zu qualifizieren“, wie Bonin erklärt.
Dazu muss Deutschland Erster werden, oder sich als Zweiter oder Dritter für eine weitere Runde empfehlen. Der Vierte im Bunde wäre schon jetzt aus dem Rennen. „Trotzdem ich die Spiele gegen Düren verpasst habe, bin ich auch froh, mit der U20 nach Portugal zu fliegen“, sagt er. „Es ist für mich eine große Ehre, mein Heimatland international zu vertreten.“
Während Bonin mit Deutschland um die Qualifikation kämpft, haben seine Mannschaftskollegen Zeit, sich zu entspannen. Bis Montag hatte Cheftrainer Mark Lebedew seinem Team frei gegeben, um die müden Knochen zu erholen und auch den Kopf freizubekommen. Dann startet die Vorbereitung auf die Finalserie, die dann auch Ben-Simon Bonin wieder in Angriff nehmen wird. „Ich werde mit der Nationalmannschaft viele Erfahrungen sammeln und möchte damit auch dem VfB weiterhelfen“, so Bonin. „Wir wollen genauso eine tolle Serie spielen wie auch im Halbfinale. Eigentlich sogar noch ein kleines Stückchen besser.“