30. April 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen ist Vizemeister der Volleyball Bundesliga. Im fünften und damit letzten Spiel der Finalserie unterlagen die Häfler den Berlinern in der mit über 8000 Zuschauern ausverkauften Max-Schmeling-Halle mit 1:3 (20:25, 25:19, 23:25, 22:25). Der neue deutsche Meister hatte vor allen in den Angangsphasen der Sätze Schwierigkeiten mit den Häflern, behielt aber in der Crunchtime die Nerven.
Dass über 8000 Zuschauer das Auswärtsteam bei der Siegerehrung mit großem Applaus bedenken, ist im Sport nicht selbstverständlich. Als Kapitän Dejan Vincic und Co sich die Silbermedaille überstreiften, standen die Berliner Zuschauer – auch weil sie eine packende Serie gesehen hatten, wie seit Jahren nicht mehr. Und auch das fünfte Spiel, das alles entscheidende, war ein knappes.
Im ersten Satz starte der VfB Friedrichshafen, wie er das oft in den vergangenen Begegnungen getan hatte. Die Angriffe saßen beim Pokalsieger und auch der Block funktionierte. Luciano Vicentin demonstrierte dies eindrucksvoll gegen Benjamin Patch (13:9). Allerdings, und das sollte sich durch das ganze Spiel ziehen, schlug Berlin dann besser auf und auch Samuel Tuia bewies seine Blockkünste (15:15). Sergej Grankin mit dem Ass (17:19) und Timothee Carle mit dem Block gegen Vicentin machten es deutlicher (18:21). Nehemiah Mote setzte den Schlusspunkt auf den Satz (25:20).
Auch im zweiten Satz führte der VfB wieder. Dieses Mal jubelten die Häfler besonders laut, als Dejan Vincic spektakulär verteidigte und Georg Klein danach das Feld nicht fand (9:5). Weil Berlin die Aufschläge nicht mehr traf und die Häfler mit Simon Hirsch (12:7) und immer wieder Vicentin durchkamen (14:9, 18:15), hielt der Vorsprung in Richtung Schlussphase. Auch Marek Sotola, der für Benjamin Patch bei den Berlinern kam, konnte den Satz nicht mehr drehen. Der Tscheche setzte seinen Angriff in den Block von Simon Hirsch (25:19).
Der Knackpunkt war dann Satz Nummer drei. Denn beide Teams schenkten sich keinen Meter. Erst stellte Muniz blockfrei auf 8:7, dann ließ ein Netzfehler von Vicentin das Pendel wieder in Richtung der Hausherren ausschlagen (14:15). Mit fast unmöglichen Abwehraktionen auf beiden Seiten und gewonnenen Challenges beider Trainer, stieg die Stimmung in der Max Schmeling Halle bis zum Maximum (23:23). Georg Klein war es, der sich den Satzball für Berlin erarbeitete, der spätere MVP Timothee Carle traf die Blockhände zum 23:25.
Auch im vierten Durchgang sah es lange wieder nach einem Satzgewinn für Friedrichshafen aus, denn Vicentin holte noch einmal alles aus sich heraus (11:7). Aber wieder war es das Berliner Service, erst von Grankin (11:9), dann von Georg Klein (14:14), das dem späteren Meister Rückenwind verlieh. Berlin holte sich den Matchball (21:24) und verwandelte (22:25). Friedrichshafen wird als Vizemeister auch in der kommenden Saison 2022/23 in der CEV Volleyball Champions League spielen und versuchen, den Pokalsieg aus der aktuellen Saison zu wiederholen.
Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir verloren haben“, sagt ein am Ende enttäuschter Mark Lebedew nach dem letzten Finalspiel. „Nicht weil wir geführt haben oder was auch immer. Ich habe bis zum letzten Punkt geglaubt, dass wir gewinnen würden und es der Mannschaft zugetraut. Am Ende ist es uns aber nicht gelungen.“
Das Team von Lebedew ist direkt nach Spielende an den Bodensee zurückgefahren. Am Sonntag ab 16 Uhr wollen sie die Saison im Cafe am Rathaus mit Fans und Sponsoren feiern.