09. Mai 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Vor Beginn der Saison 2021/22 hat sich die 1. Volleyball Bundesliga zu einem mutigen Schritt entschieden. Die neun Proficlubs verlängerten den Vertrag mit dem Sportsender SPORT1 nicht und vermarkteten sich mit der Marke „Bounce House“ von nun an selbst. In Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Medienunternehmen SPONTENT streamte die Bundesliga alle Partien live auf der Plattform TWITCH und zieht nun eine positive Bilanz.
Als die BR Volleys am 27. April, nach einer spannenden und hochklassigen Finalserien, den Matchball zur Meisterschaft gegen den VfB Friedrichshafen verwandelten, sahen im Stream bei TWITCH über 20.000 Zuschauer gleichzeitig in der Spitze zu. Reingeklickt hatten sich im Laufe der Übertragung über 200.000 Nutzer. Für die junge Marke „Bounce House“ waren beide Zahlen neue Rekorde. „Wir sind sehr stolz darauf, was wir in dieser einen Saison geschaffen haben“, sagt VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt. „Die Investition in die Infrastruktur und die Übertragung hat sich definitiv für uns gelohnt.“
Fünf Kameras standen in der ratiopharm arena, die Kommentatoren waren im Bild zu sehen und ein eigenes Mikrofon am Schiedsrichterstuhl übertrug die teils hitzigen Diskussionen mit den Offiziellen direkt ins Wohnzimmer der Zuschauer. „Während der Corona-Zeit mussten wir den Zuschauern mehr bieten, schließlich konnten sie nicht in die Hallen kommen“, erklärt Späth-Westerholt. „Aber auch danach noch haben wir gespürt, dass die Übertragungen gut angenommen werden.“ Nimmt man alle Spiele mit VfB-Beteiligung zusammen, sahen fast zwei Millionen Menschen die Partie zu Hause vor den Bildschirmen. Insgesamt waren bei allen Ligaspielen etwa 3,4 Millionen Menschen dabei.
Einen großen Unterschied zum linearen TV machte auch die Art der Interaktion. „Während der Zuschauer im Fernsehen reiner Konsument ist, hat sich das mit TWITCH geändert“, so Späth-Westerholt. „Über den Chat konnten Fragen direkt an die Moderatoren gerichtet werden.“ Und diese, hauptsächlich Fabian Feiri und die Ex-Profis Max Günthör und Sebastian Schwarz, reagierten prompt. Interviews direkt nach dem Spiel und die Vor- und Nachberichterstattung aus dem Studio in Düsseldorf rundeten das Volleyball-Erlebnis ab. „Alexander Walkenhorst und seinem Team von SPONTENT gebührt ein großer Dank“, sagt Späth-Westerholt. „Sie haben Volleyball zu einem interaktiven Sporterlebnis gemacht, was von den Fans hervorragend angenommen wurde.“
Auch S NATION ist auf diese Leistung aufmerksam geworden. Die neue Streamingplattform, für die sich Ex-DFL-Geschäftsführer Christian Seifert und der Axel Springer Verlag verantwortlich zeichnen, wird ab der Saison 2023/24 neben diversen anderen Sportarten auch die Volleyball Bundesliga der Männer übertragen. „Für uns als Sport ist es der richtige Weg und ein weiterer Schritt nach vorn“, freut sich Thilo Späth-Westerholt. Bis S NATION 2023 auf Sendung geht, wird das „Bounce House“ in der kommenden Saison weiterhin bei TWITCH zu sehen sein.