29. Juni 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Die fünfte Neuverpflichtung des VfB Friedrichshafen für die kommende Saison kommt aus Kolumbien. Der 18-jährige Miguel Angel Martinez Palacios wechselt vom rumänischen Erstligisten Olimpia Titanii Bucuresti zum VfB und hat einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Martinez gilt als sprunggewaltig und schnellkräftig und möchte am Bodensee seinen nächsten Karriereschritt machen.
Miguel Angel Martinez Palacios hat früher Fußball gespielt. „Gar nicht so schlecht“, wie er selbst von sich sagt. Daher stammt auch sein Spitzname „Amaranto“, nach einem berühmten kolumbianischen Fußballer, dem er sehr ähnlich sehe, wie seine Kumpels behaupten. Obwohl Martinez irgendwann dem Fußball den Rücken gekehrt hat, zu Gunsten seiner großen Liebe Volleyball, könnte besagter Luis Amaranto aber nicht nur Namensgeber, sondern auch Vorbild sein. Amaranto schaffte in seinem Sport den Sprung aus Südamerika in eine europäische Profiliga.
Den ersten Schritt in diese Richtung hat Martinez schon in der vergangenen Saison gemacht. Der Kolumbianer heuerte bei Olimpia Titanii Bucuresti in Rumänien an – mit gerade einmal 17 Jahren. Für ihn war sein erstes Jahr als Profi „sowohl sportlich als auch für mich als Person eine großartige Erfahrung.“ Jetzt wechselt der Kolumbianer nach Friedrichshafen, um noch einen größeren Schritt zu machen. „Ich bin ein Mensch, der große Lust hat zu lernen“, sagt er über sich selbst. „Ich kämpfe darum, das zu erreichen, was ich mir vorgenommen habe.“
Nach diesen Worten überrascht es nicht sonderlich, dass Martinez nach nicht weniger strebt als „einer der besten Diagonalangreifer der Welt“ zu werden. Sein Trainer Mark Lebedew attestiert ihm ein großes Potenzial in Sachen „Sprungkraft und Schnelligkeit.“ Er weiß allerdings auch, dass Martinez ein Projekt über zwei Jahre sein wird – aber auch eine Alternative zu Michal Superlak. „Superlak greift mit dem rechten Arm an und braucht hohe Bälle“, so Lebedew. „Martinez ist Linkshänder und liebt das schnelle Zuspiel. Das wird im Laufe der Saison ein Vorteil für uns sein.“
Im Sommer ist Martinez mit der kolumbianischen Nationalmannschaft unterwegs. Dann wird er sich auf den Weg nach Deutschland machen. Etwa 10.000 Kilometer werden Martinez dann von seiner Familie trennen. „Das ist nicht immer ganz leicht. Aber ich mache das ja, weil ich jetzt das tun kann, wovon ich immer geträumt habe“, erklärt er. „Und meine Familie freut sich trotz der Entfernung für mich.“
Luis Amaranto ist inzwischen zurück in Kolumbien und hat seine aktive Karriere an den Nagel gehängt. Davor gewann er mit Atletico Madrid allein vier europäische Titel. Miguel „Amaranto“ Martinez hätte da sicher auch nichts dagegen.