02. September 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mark Lebedew ist zurück in Friedrichshafen. Am Dienstagabend kam der Häfler Cheftrainer am Bodensee an und hat sich direkt in die Arbeit gestürzt – wenn auch noch mit gebremstem Schaum. Nach einem bewegten Sommer, nimmt Lebedew nun seine zweite Saison beim VfB Friedrichshafen in Angriff. Im Interview spricht der 55-Jährige über sein Aus bei der slowenischen Nationalmannschaft, über seine Zeit mit der Familie und über die Häfler Mannschaft für die kommende Saison.
Herr Lebedew, schön dass Sie wieder hier sind. Wie fühlt es sich an, zurück am Bodensee zu sein?
Es fühlt sich alles sehr gut an, auch mit den neuen Büros. Ich bin zurück in die Wohnung gekommen, die ich auch in der vergangenen Saison hatte. Es ist schön, wieder hier zu sein.
Sie haben sich nach der Zeit mit der slowenischen Nationalmannschaft ein paar freie Tage genommen – ein rares Gut im Profisport. Haben Sie das genossen?
(lacht) Ja, ich habe das schon genossen. Ich war kurz in Australien, wo ich seit Beginn der Pandemie nicht mehr sein konnte. In dieser Zeit ist auch meine Mutter gestorben. Ich wollte unbedingt meinen Vater besuchen und meinem Sohn Daniel wieder einmal zeigen, wo seine Wurzeln sind.
Zwei Trainingseinheiten haben Sie in Friedrichshafen schon mitgemacht. Sie haben sich aber zurückgehalten und Ihre beiden Co-Trainer Liam Sketcher und Radomir Vemic machen lassen. Was war dabei Ihr Plan?
Ich wollte erst einmal alle sehen, was die Spieler machen. Immerhin sind sie schon vier Wochen im Training. Liam und Rado haben das super gemacht in dieser Zeit. Ich wollte keine Unruhe reinbringen. Aber ab nächster Woche trete ich dann in den Vordergrund.
Und welchen Eindruck haben Sie von der Mannschaft?
Es hat mir sehr gut gefallen, wie sie gearbeitet haben. Es sind erst sieben Spieler und wir können keine großen Spiele machen. Aber man kann die Qualität jedes Einzelnen sehen. Es ist körperlich eine starke Mannschaft, das war schon auch das Ziel bei den Verpflichtungen. Es war mein Wunsch, dass wir große und starke Spieler bekommen. Das ist scheinbar gelungen.
Apropos Gelingen – Luciano Vicentin hat sich in den vergangenen Monaten stark entwickelt. Erst hat er hier in den Playoffs einen tollen Job gemacht und jetzt steht er in der Stammformation der Argentinier bei der WM. Wie beobachten Sie das?
Ich freue mich riesig für Luchi. Dafür hat er gearbeitet. Was er am Ende der Saison gezeigt hat, ist der Lohn für diese Arbeit. Immerhin ist Argentinien Medaillengewinner bei Olympia. Dass er da mithält und sich durchgesetzt hat, ist eine große Sache. Und es ist gut für uns
Können Sie sich die Spiele bei der WM überhaupt anschauen? Immerhin war es Ihr Plan, dort an der Seitenlinie der Slowenen zu stehen, die Sie dann zwei Wochen vor dem Turnier entlassen haben.
Ich habe Slowenien gegen Frankreich gesehen und es war ein interessantes Spiel. Aber tatsächlich ist es kein angenehmes Gefühl.
Hat diese Geschichte Ihr Verhältnis zu Kapitän Dejan Vincis verändert? Immerhin ist er eine tragende Säule der Slowenen.
Keine Sorge, wirklich nicht. Mit Dejan läuft es, wie immer, optimal.