14. September 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Die Weltmeisterschaften im Männervolleyball sind seit vergangenem Sonntag Geschichte. Italien holte sich die Krone gegen Titelverteidiger Polen und Brasilien sicherte sich gegen die Slowenen um Dejan Vincic und Ziga Stern die Bronzemedaille. Vincic fühlt sich nach diesem Kraftakt gleichzeitig enttäuscht, aber auch stolz. „Ich drücke jetzt den Reset-Knopf“, sagt er. „Und dann greife ich in Friedrichshafen wieder voll an.“
Die Enttäuschung über das verlorene Spiel um Platz drei gegen die Brasilianer ist Dejan Vincic noch deutlich anzuhören. „Wir haben alle Kräfte für diese Weltmeisterschaft gebündelt und wollten eine Medaille“, sagt er. „Leider waren wir am Ende nicht auf dem Level der besten drei Teams.“ Im Halbfinale verlor seine Mannschaft deutlich gegen den späteren Weltmeister Italien. Gegen die Südamerikaner gab es ebenfalls eine Niederlage. „Wir waren so nah dran“, hadert er. „So eine Chance hast du nicht oft im Leben. Aber wenn wir ehrlich sind, hat sich vor allem Italien diesen ersten Platz wirklich verdient. Sie haben tollen Volleyball gespielt.“
Mit ein bisschen Abstand sieht Vincic aber, welche Leistung sein Team erbracht hat. Der vierte Platz sei zwar „der undankbarste von allen“, aber die Euphorie der Fans bei der Heim-WM zu spüren, war für ihn eine unbezahlbare Erfahrung. Bis zum Viertelfinale unterstützten die Fans ihr Team in Ljubljana, später dann mit ähnlicher Euphorie in Polen. „Wir sind ein Land von knapp über zwei Millionen Menschen, deshalb müssen wir stolz auf unsere Leistung sein.“ Und Vincic ist es auch. „Ich brauche vielleicht ein bisschen Schlaf, um zu verstehen, dass es eine wirklich große Sache für uns war.“
Eine Woche hat er dazu Zeit. Dann kehrt Vincic an den Bodensee zurück. „Es war ein langer Sommer mit der Nationalmannschaft“, gibt er zu. Er sei aber „mental und körperlich wirklich fit“ und freue sich auf die kommende Saison, besonders auf Luciano Vicentin, der praktisch über Nacht zum Superstar wurde – als Teil der argentinischen Starting Six. „Ich bin echt froh, dass der Junge noch bei uns sein wird. Mit Luciano werden wir viel Spaß haben“, freut sich Dejan Vincic. „Er hat gezeigt, was man sich innerhalb eines Jahres erarbeiten kann. So sollten junge Menschen denken, ich bin wirklich stolz auf ihn.“