21. September 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
In einem Wettbewerb bei Instagram sicherte sich der Regionalligist VfL Sindelfingen das „Spiel des Lebens“ gegen den VfB Friedrichshafen. Es war nicht nur der Versuch, in eigener Halle am Dienstagabend „Pokalsiegerbesieger“ zu werden, sondern auch die Revanche für ein Aufstiegsspiel von vor 38 Jahren, das Friedrichshafen in über dreieinhalb Stunden für sich entschied. Vor den Augen von 400 Zuschauern, inklusive des kompletten Vorstands des Baden-Württembergischen Volleyballverbands, siegte am Ende Friedrichshafen gegen tapfer aufspielende Sindelfinger.
Eddie Bok und Nils Fock schauten sich dieses Mal das Spiel VfB Friedrichshafen gegen VfL Sindelfingen gemütlich von der Tribüne an. Vor 38 Jahren standen die beiden beim legendären Aufstiegsspiel gegen die VSG Bodensee auf dem Feld. „Wir durften damals auf keinen Fall verlieren und wir waren brutal enttäuscht, dass am Ende Friedrichshafen aufgestiegen ist“, erinnert sich Fock. „Heute konnten wir das einfach nur genießen und haben uns sehr über die Einladung gefreut.“
Offenbar hatten auch die Häfler Freude – vor allem Ziga Stern. Der slowenische WM-Teilnehmer donnerte gleich seinen ersten Angriff aus dem Hinterfeld auf die Sindelfinger Seite. Fünf der ersten neun Punkte gingen auf sein Konto. Die Mannschaft vom Bodensee gab sich Mühe, möglichst eindrucksvoll und mit viel Kraft zu Punkten zu kommen. Immer wenn das gelang, ging ein Raunen durch das Publikum. Beim ersten Breakpunkt der Heimmannschaft zum 5:10 brandete hingegen regelrecht Jubel auf. „Es war eine tolle Stimmung und man hat gesehen, dass die Sindelfinger große Volleyballfans sind“, war VfB-Cheftrainer Mark Lebedew begeistert. „Ich habe gesehen, dass es auch unseren Jungs großen Spaß gemacht hat.“
Der VfB Friedrichshafen holte sich den ersten Satz mit 25:13. Auch der zweite und der dritte Durchgang (25:18, 25:14) gingen erwartungsgemäß an den Bundesligisten. Es waren aber die kleinen Geschichten im Spiel, die den Reiz für Sindelfingen ausmachten. Das erste Ass zum Beispiel schlug nicht der Erstligist, sondern Roman Scherer für den VfL. Noch größer war der Jubel, als eben dieser Scherer im Block gegen Ziga Stern abräumte und sein Team auf drei Punkte heranbrachte (14:17). Auch Simon Kohn gelang dann noch ein Ass für den VfB – übrigens gegen Libero Martin Tischhäuser, der schon unzählige Spiele des VfB als Schieds- und Linienrichter in der Bundesliga begleitete.
Es war ein gelungener Auftritt für beide Seiten. Friedrichshafen konnte viel ausprobieren und hatte sichtlich Spaß an dem Einlagespiel. Sindelfingen hat sich selbst und dem Publikum bewiesen, über Strecken auch mit dem Pokalsieger mithalten zu können. Nach einem kurzen Stopp in der Heimat, geht es nun für den VfB am Donnerstag ins französische Nizza. Dort treffen sie am Freitag und Samstag auf Narbonne Volley und die Gastgeber Nice Volley-Ball.