10. November 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen ist mit einem Sieg in die Gruppenphase der CEV Champions League Volley gestartet. Das Team von Cheftrainer Mark Lebedew lag vor 800 Zuschauern mit zwei Sätzen zurück, siegte aber mit großem Kampfgeist schließlich mit 3:2 (20:25, 20:25, 25:22, 25:23, 15:11). Für die Häfler gibt es wenig Zeit durchzuatmen. Schon am Samstag (12. November, 20 Uhr) treten sie in der 1. Volleyball Bundesliga gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen an.
Cheftrainer Mark Lebedew sah aus als hätte er körperliche Schmerzen. So sehr wurmte ihn der Auftritt seines Teams in den ersten beiden Sätzen am Donnerstagabend gegen Montpellier. Der Australier hatte einen schwierigen ersten Satz prognostiziert. Dass es allerdings zwei Sätze dauern würde, bis seine Mannschaft in die Spur finden sollte, ahnte er nicht. Montpellier legte gleich los wie die Feuerwehr und setzte die Häfler gehörig mit dem Service unter Druck. Schnell führten die Franzosen mit 9:4. Spätestens nach dem Ass des Ex-Berliners Nicolas Le Goff war es ziemlich still in der Neu-Ulmer ratiopharm arena. Mit 25:20 ging der Satz an die Franzosen.
Friedrichshafen war nicht im Rhythmus, allerdings war langsam spürbar, dass die Häfler zu mehr in der Lage waren. Vor allem Aleksandar Nedeljkovic schlug druckvoll auf (6:8) und holte sich mit einem seiner sechs Blocks den zwischenzeitlichen Ausgleich (13:13). Weil Friedrichshafen aber zu viele Fehler im Service und im Angriff machte, blieb der französische Meister am Drücker. Auch den zweiten Durchgang verbuchte Montpellier mit 25:20 als Erfolg.
Friedrichshafen brauchte ein Lebenszeichen, das Michal Superlak zu gern senden wollte. Der Pole servierte zwei Mal zum Punkt und bereitete den erfolgreichen Block von Luciano Vicentin vor (4:3, 6:3). Als Co-Trainer Liam Sketcher einen Ballwechsel unterbrach, um mit der Challenge eine Schiedsrichterentscheidung erfolgreich zu korrigieren (12:7), änderte sich die Körpersprache der Hausherren. Sie glaubten nun an sich, sodass auch der bis dahin eher unauffällige Ziga Stern zum Zug kam (21:17, 23:20). Durch einen Aufschlagfehler von Montpellier, holte sich der VfB Friedrichshafen Satz drei.
Auch im vierten Satz war es ein Auf und Ab der Gefühle. Erst lag Montpellier mit starken Abwehraktionen vorn (1:3), dann servierte Vicentin sein Team wieder zurück (4:4). Bis zum 20:20 ging es hin und her. Als Montpellier wieder die Chance zur Führung hatte, stoppte Nedeljkovic den Argentinier Palacios (21:20) und Superlak legte mit dem Ass nach. Stern vollendete und brachte den knappen Vorsprung für seine Mannschaftskollegen ins Ziel (25:23). Es ging in den Entscheidungssatz.
Endlich, werden die VfB-Fans gedacht haben, spielte Friedrichshafen die eigene Routine aus. Im Tiebreak stand die Defensive, der Aufschlag war druckvoll und dieses Mal blockte Andre Brown Palacios zum 9:5. Nedeljkovic tat es ihm gegen Nicolas Le Goff nach (11:7) und punktete selbst durch die Mitte (12:8). Den Häflern war der erste Sieg in der aktuellen Champions League-Saison nicht mehr zu nehmen (15:11).
„Montpellier hat sehr gut angefangen und man hat gemerkt, dass sie gut eingespielt waren. Wir haben einige Zeit gebraucht, um unseren Rhythmus zu finden“, sagte Cheftrainer Mark Lebedew nach der Begegnung. „Die Mannschaft ist ruhig geblieben, denn wir alle wissen, was wir können. Tim Peter zum Beispiel kam immer wieder zum Aufschlag rein und war sofort auf den Punkt da. Es war heute eine geschlossene Mannschaftsleistung und ich bin sehr stolz auf die Jungs.“