17. Dezember 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen setzt seine Siegesserie in der Volleyball Bundesliga fort. Die Häfler gewannen am Samstagabend in einem packenden Duell gegen Ligaprimus Berlin mit 3:2 (29:27, 20:25, 25:23, 25:27, 15:12) und fügten den BR Volleys damit die erste Niederlage der Saison zu. In einem teils hochklassigen Spiel, das immer hin und her ging, behielt das Team von Cheftrainer Mark Lebedew am Ende die Nerven und siegte im Entscheidungssatz.
Der erste Angriff für die Häfler ging über „Mr. Zuverlässig“ Michal Superlak (1:0), dann setzte Zuspieler Dejan Vincic rigoros auf seine Mittelblocker (2:1, 3:2). Ein Block von Ziga Stern sorgte für die 6:4 Führung, ehe Friedrichshafen ein wenig den Faden verlor. Berlin servierte druckvoll und Friedrichshafen brachte die Angriffe nicht mehr an. Superlak, Stern und Luciano Vicentin fanden ihr Ziel nicht (9:12, 13:17), Johannes Tille mit dem Service dagegen schon (14:20). In fast aussichtsloser Lage kam Tim Peter für Stern, Aleksandar Nedeljkovic blockte und Vicentin servierte das Ass (19:22). Friedrichshafen war oben auf, die Berliner schwammen. Kurze Zeit später hatte Superlak die Chance zum Satzgewinn und vollendete eiskalt (27:25).
So ein Satz wie der erste führt oft zum Nervenflattern auf einer Seite. In diesem Fall aber, etwas untypisch, beim siegreichen Team. Vicentin fing sich den Block von Saso Stalekar ein (1:3), der slowenische Riese tat es in der Folge gleich nochmal (9:13). Immer wieder schlugen Tille, Marek Sotola und Anton Brehme so platziert auf, dass Vincic nur der Notball blieb, den die Berliner dankend verwandelten (14:18). Marcus Böhme kam für Andre Brown und Blair Bann für Vicentin. Das stabilisierte ein wenig die Annahme, aber ein neuerliches Comeback blieb aus. Berlin zog dieses Mal durch (20:25).
Jetzt ging es Kopf an Kopf in Satz drei, in dem Vincic immer öfter Tim Peter vertraute. Der junge Deutsche spielte fast fehlerlos und hielt das Ergebnis knapp (5:5, 8:9). Dank vieler Berliner Aufschlagfehler, konnte sich der VfB auf die Breakpunkte konzentrieren. Peter holte sich den ersten (13:11). Bis in die Endphase blieb das Pendel auf Häfler Seite (17:15), dann packte Timothee Carle eine Aufschlagserie aus (20:22). Auch diesen Vorsprung brachten die Berliner nicht ins Ziel. Tim Peter setzte den Meister unter Druck (23:23), Superlak, der Mann für die wichtigen Punkte, vollstreckte (25:23).
Einen Punkt hatte Friedrichshafen schon, doch das Team von Cheftrainer Mark Lebedew wollte mehr. Nach einer knappen Anfangsphase (11:11), scheiterten Sotola und Carle am Häfler Block (13:11, 14:11), Vincic pritschte frech einen ersten Ball ins gegnerische Feld und nach Superlaks Ass (15:11) schwappte die La Ola durch die Messehalle B2. Tim Peter lief an, punktete (17:13) und sackte zusammen. Der Mann, der dem Spiel bislang den Stempel aufdrückte, musste verletzt vom Feld. Ersatzmann Stern machte seine Sache gut, trotzdem war sein Team geschockt und nicht mehr bei der Sache. Trotz 23:20 Führung, gaben die Häfler den Satz noch her (25:27). Der Tiebreak musste entscheiden.
Den eröffnete Böhme (1:0), Vincic sorgte mit dem Block gegen Cody Kessel für ein Ausrufezeichen (7:5). Nehemiah Mote, inzwischen für Berlin im Spiel, zog nochmal gleich (6:6), doch dieses Mal behielten die Hausherren die Nerven. Nikola Pekovic verteidigte fast jeden Angriff der Volleys und bereitete so die Punkte für Superlak und Stern vor (9:7, 12:8). Dem slowenischen Außenangreifer war es auch vorbehalten, den Deckel auf den Satz und das Spiel zu machen (15:12). Friedrichshafen revanchierte sich für die 1:3 Niederlage aus der Hinrunde und fügte den Berlinern die erste Niederlage in der aktuellen Bundesligasaison zu.
„Wir haben gewonnen , aber es hat uns viel Kraft gekostet. Es war ein großer Kampf, und zwar nicht nur mit dem Gegner, sondern auch mit uns“, sagte Cheftrainer Mark Lebedew nach der Partie. „Man hat gesehen, dass wir nicht in unserer besten Verfassung sind. Aber wir haben gekämpft und die wichtigen Punkte gewonnen. Uns war bewusst, dass wir gegen Berlin gewinnen können. Wir haben uns schon im Hinspiel geärgert, dass wir verloren haben. Im vierten Satz haben wir ein wenig den Kopf verloren, haben uns aber wieder gefangen. Wenn wir ruhig bleiben, sind wir eine sehr gute Mannschaft.“