20. Dezember 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Das Jahr 2022 geht in seine letzte Runde. Für den VfB Friedrichshafen ist es aber eher ein Spurt als ein gemütliches Auslaufen. Insgesamt drei Mal müssen Kapitän Dejan Vincic und Co. bis Silvester noch auf das Feld. Die wichtigste Begegnung dabei ist wohl das Pokalhalbfinale am kommenden Mittwoch (19:15 Uhr live bei TWITCH) bei den SWD powervolleys Düren. Es winkt das Ticket für das Pokalfinale am 26. Februar 2023 in Mannheim und die Chance, den 2022 gewonnenen Titel zu verteidigen.
Die Tür zur nächsten Runde in der Champions League öffnen, gegen Lüneburg und Düren Platz zwei in der Liga sichern und nebenbei noch das Prestigeduell gegen die Berlin Recycling Volleys gewinnen. VfB-Cheftrainer Mark Lebedew hatte in den vergangenen Tagen und Wochen nur wichtige Spiele vor der Brust. „Es kommt mir manchmal so vor, dass ich als Trainer immer dastehe und sage, dass es jetzt wieder besonders wichtig ist“, lacht Lebedew. „Man muss sich mal vorstellen, dass die Begegnung gegen Berlin fast die unwichtigste in diesen Tagen war. Aber ja, am Mittwoch im Pokalhalbfinale geht es um Alles oder Nichts. Deshalb ist es eben anders wichtig.“
Wobei – egal ob wichtig oder anders wichtig – Lebedews Team konnte viele Haken an die gestellten Aufgaben machen. Düren und Lüneburg hat der VfB in der Liga klar geschlagen, auch das Weiterkommen in der CEV Champions League ist den Häflern nur noch rechnerisch zu nehmen. Das knappe 3:2 am vergangenen Samstag gegen Berlin war sozusagen die Sahne auf der Torte. Die Kirsche soll nun der Einzug ins Finale des DVV Pokals werden. „Wir sind im Moment sehr gut drauf“, beschreibt Lebedew sein Gefühl für die Partie. „Wir zeigen in der letzten Zeit wirklich guten Volleyball.“
Dass es allerdings wie am 26. November in eigener Halle laufen wird, glaubt Mark Lebedew nicht. In der Liga besiegte seine Truppe die powervolleys glatt mir 3:0. Der Umstand jetzt auswärts ranzumüssen und „dass es auch für die Dürener um sehr viel geht“, lässt den australischen Cheftrainer vorsichtig sein. „Es ist ein neuer Tag, es ist ein neues Spiel und es ist Pokal“, sagt er. „Düren hat in der Vergangenheit und auch diese Saison schon gezeigt, dass sie große Qualität haben.“
Zuletzt gab es für Düren Niederlagen gegen Perugia, Lüneburg und Ljubljana. Gegen Herrsching und am Sonntag in Königs Wusterhausen konnten Tomas Kocian und Co. gewinnen. Kocian selbst, genauso wie sein vermeintlicher Lieblingsangreifer Sebastian Gevert, wurden dabei immer wieder erfolgreich von ihren Backups Erik Burggräf und Filip John abgelöst. „Ich glaube trotzdem nicht an große Überraschungen, zumindest nicht von Beginn an“, schätzt Mark Lebedew die Situation ein. „Aber es ist schon öfter passiert, auch in der vergangenen Saison, dass Burggräf und John reingekommen sind, um ein gutes Spiel zu zeigen.“
Während der VfB auf alle seine Stammkräfte zugreifen kann und auch Tim Peter nach einer Schrecksekunde von Samstag wieder fit ist, hat Düren weiter mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Sowohl Björn Andrae als auch Erik Röhrs stehen Cheftrainer Rafal Murczkiewicz wohl nicht zur Verfügung. Insgesamt hat Düren zehn einsatzfähige Spieler, was die Wechselmöglichkeiten im Spiel sehr einschränkt. Für Lebedew, der vergangenes Jahr zum ersten Mal den DVV Pokal in Händen hielt, steht indes eines fest: „Ich habe wieder richtig Bock auf Mannheim.“ Seine Mannschaft muss dem Trainer diesen Wunsch nur noch erfüllen.