26. April 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am kommenden Montag (1. Mai, live bei TWITCH) startet die Finalserie um die Deutsche Meisterschaft im Volleyball. Wieder duellieren sich der VfB Friedrichshafen und die Berlin RECYCYCLING Volleys so lange, bis eine Mannschaft drei Siege eingefahren hat. Für den Häfler Andre Brown ist es das erste große Finale in Deutschland, auf das der Mittelblocker die ganze Saison hingearbeitet hat. Dafür hat er schon im Halbfinale gegen Lüneburg mächtig den Gashebel gezogen.
Nachdem Andre Brown den ersten Angriff am vergangenen Sonntag gegen die SVG Lüneburg ins gegnerische Feld donnerte, lohnte sich der Blick in seine Augen. Darin war die ganze Entschlossenheit des Kanadiers zu sehen. „Es war immer unser Ziel, in dieses Finale einzuziehen“, sagt Brown und trug mit fünf Angriffs- und rekordverdächtigen neun Blockpunkten maßgeblich dazu bei. „Jetzt wollen wir Berlin im Finale schlagen.“
Brown formuliert dieses Ziel mit einem ernsten Unterton, obwohl und vielleicht auch weil er weiß, dass die Saison des VfB Friedrichshafen bislang keine einfache war. „Wir hatten viele Hochs und Tiefs, vor allem im Februar konnten wir plötzlich keine Spiele mehr gewinnen“, rekapituliert er. „Wir haben aber die besondere Qualität, immer in den entscheidenden Momenten wieder da zu sein. Es ist gut zu wissen, dass jeder in der Mannschaft bereit ist, alles zu geben.“
Der 2,06 Meter Hüne muss in diesen Tagen auch bereit sein. Seit der Verletzung von Marcus Böhme, sind er und Aleksandar Nedeljkovic allein auf ihrer Position. Dazu kommen die Ausfälle von Ziga Stern und Simon Kohn. „Sie fehlen uns, denn sie sind nicht nur großartige Volleyballer, sondern auch großartige Typen“, erzählt Brown. „Ich hätte Marcus zum Beispiel wirklich gern wieder mit dabei, auch weil wir uns im Training zu Höchstleistungen pushen.“ Auf dem Feld beschäftigt er sich dann nicht mehr mit der Größe des Kaders. „Ich will gewinnen, nur das spielt dann für mich eine Rolle.“
Gewonnen hat Brown in dieser Saison schon gegen den Finalgegner Berlin, zwei Mal, um genau zu sein. „Das gibt uns Selbstvertrauen, weil wir nicht dastehen und uns fragen müssen, wie wir sie schlagen können“, erzählt er. Finale sei aber eben Finale, beide Teams werden „mehr als bereit“ sein, wie er es ausdrückt. „Das kann eine heiße und lange Serie werden, vielleicht geht es sogar über die volle Distanz von fünf Spielen. Wir brauchen Geduld und es ist nicht das Ende der Welt, wenn einmal etwas nicht so funktioniert. Wir haben in dieser Saison gelernt, dass wir alles wieder ins Positive drehen können.“
Ob es dann in einem Spiel wieder sagenhafte neun Blockpunkte werden, ist Brown gar nicht so wichtig. „Ich war lange Zeit der beste Blocker der Champions League und darauf bin ich auch wirklich stolz“, so Brown. „Ich bin aber so gar nicht der Typ Spieler, der auf individuelle Erfolge aus ist. Das ist ein Teamsport und als Team werden wir auftreten, um unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen.“