01. Juni 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Simon Tabermann Uhrenholt ist die erste Neuverpflichtung des VfB Friedrichshafen für die Saison 2023/24. Der 18-jährige dänische Diagonalangreifer wechselt vom dänischen Erstligisten Ikast Volley Rams und hat einen Vertrag über zwei Spielzeiten bei den Häflern unterzeichnet. Uhrenholt empfiehlt sich als der aktuelle MVP der dänischen Liga und wird am Bodensee seine erste Saison außerhalb seines Heimatlandes bestreiten. Der Nationalspieler ist einerseits eine Investition in die Zukunft und soll gleichzeitig den Häfler Topangreifer Michal Superlak entlasten.
Simon Tabermann Uhrenholt klingt für deutsche Ohren ein wenig wie eine Figur aus einem Wikingerroman. Eine kleine Heldengeschichte hat der 18-jährige Däne aber auch schon hinter sich. Zwei Mal war Uhrenholt in der dänischen ersten Liga bester Diagonalangreifer, vergangene Saison sicherte er sich den Titel des wertvollsten Spielers. „Vielleicht bin ich tatsächlich der jüngste Spieler, der das geschafft hat“, ist er stolz auf sich, aber auch auf sein Team. Mit den Ikast Volley Rams, seinem Heimatverein, schaffte er den Wiederaufstieg in das dänische Oberhaus und holte mit Bronze die erste Medaille der Vereinsgeschichte.
VfB-Cheftrainer Mark Lebedew weiß, dass Dänemark nicht zu Europas Topligen gehört. Trotzdem ist es für ihn „ein deutliches Zeichen seiner Qualität, das mit 18 Jahren hinzubekommen.“ Empfehlungen, Uhrenholt zu verpflichten, kamen von allen Seiten. Kristian Knudsen, heute Cheftrainer der dänischen Nationalmannschaft und den Häfler Fans noch als „Danish Dynamite“ und Triple-Sieger 2007 bekannt, pries seinen Schützling an. „Er wusste, glaube ich, schon vor mir, dass Friedrichshafen Interesse hat“, lacht Uhrenholt. Auch Mads Ditlevsen, ehemals Teamkollege von Thilo Späth-Westerholt in Wuppertal, legte dem Geschäftsführer die Verpflichtung wärmstens ans Herz.
Die Leidenschaft für Volleyball kommt bei Simon Uhrenholt nicht von Ungefähr. Seine Eltern spielten beide professionell, „so haben sie sich auch kennengelernt“, erzählt der Däne. Seine drei Jahre jüngere Schwester Alma hat ebenfalls schon ihre erste Saison im dänischen Oberhaus absolviert. Für Simon Uhrenholt ist das ein wichtiger Baustein seiner Karriere, die ihn jetzt zum ersten Mal aus dem Heimatlang herausführt. „Sie sind sehr stolz auf mich und sie wissen, was es für mich bedeutet, meine Ziele zu verfolgen.“
Für Uhrenholt wird es die erste richtige Profisaison werden. „Daran muss ich mich gewöhnen und ich hoffe, dass ich viel von Michal Superlak lernen kann“, erzählt. Bei allen Vorschusslorbeeren ist sich Lebedew bewusst, dass Uhrenholt als Talent gilt und noch nicht „als Stammspieler in den Playoffs die Meisterschaft holt.“ Mark Lebedew will Uhrenholt entwickeln, sieht seine Verpflichtung als „Projekt“, wie vergangene Saison bei Miguel Martinez. Dass es mit dem Kolumbianer nicht so recht klappen wollte, macht Lebedew allerdings nicht an seiner Qualität fest, das ist ihm wichtig. „Er war viel verletzt und krank, sodass er die Hälfte der Trainings gar nicht mitmachen konnte.“
Einsatzzeit soll der Youngster aber sicher bekommen, erst recht weil es für den VfB Friedrichshafen in einer kürzeren Saison, mit mehr Mannschaften in der Bundesliga und mit Champions League und DVV Pokal, fast ausschließlich englische Wochen geben wird. „Superlak ist ein großartiger Spieler und ich freue mich auf jeden Tipp und jeden Trick“, freut sich Simon Uhrenholt. „Ich werde hier jeden Tag an mir arbeiten und hoffe, dass ich schon dieses Jahr meinen Teil dazu beitragen kann, einen Titel zu holen.“