16. September 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Seit Samstagabend ist die Sommerpause für die Profivolleyballer des VfB Friedrichshafen endgültig vorbei. Nach gut einem Monat Vorbereitung, trafen die Häfler im Rahmen des internationalen Volleyballturniers in Radolfzell auf den Aufsteiger der Baden Volleys SSC Karlsruhe. Mindestens vier Sätze hatten die beiden Trainer vor der Partie vereinbart. Schlussendlich ging es im Tiebreak sogar über die volle Distanz – in einem Spiel, das nicht nur wegen der Temperaturen in der Halle ein heißes war.
Ohne die gewohnten Banden ums Feld, dafür mit einer mit 700 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllten Unterseehalle in Radolfzell, startete Cheftrainer Mark Lebedew mit aus der vergangenen Saison bekannten Gesichtern in die Partie. Tim Peter, Simon Kohn, Michal Superlak, Marcus Böhme und Nikola Pekovic begannen, dazu kame Neuzugang Sergio Carrillo und Trainingsgast Marc Honore. Trotzdem stimmte zu Beginn die Abstimmung noch nicht. Superlak traf zwar seinen ersten Angriff zum zwischenzeitlichen 2:1, danach war es in der Offensive eher Stückwerk. Torben Sandmeier eröffnete mit einem Ass (9:10) den Lauf der Badener, den der VfB erst durch Peter (15:21) zumindest ein wenig stoppen konnte. Karlsruhe wartete clever auf die Fehler der Häfler und holte sich Durchgang eins (20:25).
Im zweiten Satz vertraute Lebedew weiter auf seine Startformation, die die Findungsphase für beendet erklärte. Kohn setzte sich im Angriff durch (2:1, 4:2) und legte gleich noch einen Block nach (5:2). Auch Böhme pflückte sich zwei Mal die gegnerischen Angreifer von der Netzkante (9:6, 11:7). Peter setzte mit einem Highlightangriff Zeichen, Kohn wollte ihm nicht nachstehen. Der 19-Jährige servierte zwei Asse (16:13, 17:13) und spätestens seit diesem Zeitpunkt rollte der VfB-Express. Carrillo, der seine Anfangsnervosität abgelegt hatte, punktete selbst im Angriff (19:13) und mit dem Ass (24:15). Auch sein nächster Aufschlag hatte Wirkung – die verbaggerte Annahme des SSC verwandelte Böhme direkt (25:15).
Für Kohn, Peter und Superlak war Schluss. Jan Fornal, Jackson Young und Simon Uhrenholt bekamen ihre ersten Minuten im VfB-Dress. Young steuerte aus dem Hinterfeld und mit dem Block gleich Punkte bei (1:0, 3:1), während Uhrenholt mit einem spektakulären Winkel von der Aufschlaglinie überzeugte (6:2, 7:2). Karlsruhe hatte aber so gar keine Lust, das Spiel jetzt durchzuwinken. Vor allem die Ex-Youngstars Jannik Brentel (11:12) und Felix Baumann (14:17, 14:18) waren mit ihrem Service in Punktelaune. Karlsruhe behielt die Hand am Drücker, auch durch den besseren Aufschlag in dieser Phase. Baumann, der vermeintlich beste Karlsruher an diesem Abend, schlug den Block zum Satzgewinn an (20:25).
Satz vier startete dann erneut besser für den VfB. Gleich drei Asse streuten Uhrenholt und Young ein (1:0, 5:1), Fornal tat sich mit einem Block hervor (7:3). Als es zur Satzmitte eng wurde (9:9), übernahm Uhrenholt Verantwortung (10:9, 11:9). Bis in die Crunchtime des Satzes behielten die Häfler die Nase vorn (20:18, 31:19), auch weil Jackson Young aufdrehte. Karlsruhe hatte allerdings noch ein – im wahrsten Sinne des Wortes – Ass im Ärmel und glich zum 24:24 aus. Friedrichshafen behielt die Nerven, holte sich weitere zwei Satzbälle. Den zum 27:25 verwandelte Fornal mit dem Ass.
Es ging in den Entscheidungssatz und langsam spürte man auf beiden Seiten, dass die harte Vorbereitung und die Temperaturen in der Halle ihre Spuren hinterließen. Aufschlagfehler prägten das Spiel auf beiden Seiten, ehe Uhrenholt mit dem Block ein Ausrufezeichen setzte (6:4). Die Baden Volleys blockten allerdings ebenfalls und hatten mit Philipp Schumann noch einen weiteren starken Aufschläger auf dem Feld (8:10). Friedrichshafen machte Fehler und kam nicht mehr heran. Mit 15:12 ging der Entscheidungssatz an den Aufsteiger.
„Wir haben heute viel gelernt und wissen, woran wir in den kommenden Tagen arbeiten müssen. Es war das erste Testspiel, um zu sehen, wo wir stehen“, so Cheftrainer Mark Lebedew nach dem Spiel. „Ich glaube, Karlsruhe ist in der Vorbereitung ein bisschen weiter und hat mit dem kompletten Kader auch schon ein paar Testspiele mehr gemacht. Das soll ihren Erfolg nicht schmälern.“