16. Dezember 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Beim 3:0 (25:23, 25:14, 25:23) Erfolg am Samstagabend gegen den VC Bitterfeld-Wolfen, konnte sich der VfB Friedrichshafen besonders auf zwei Dinge verlassen: auf einen konstant stark spielenden MVP Tim Peter und auf einen überzeugenden Block, den vor allem der Kubaner Masso dominierte. In einem Spiel mit Höhen und Tiefen hatte der VfB Friedrichshafen stets die Hände am Zügel und ließ die Gäste aus Sachsen-Anhalt nur im dritten Durchgang kurz am Satzgewinn schnuppern.
Es war eine ziemlich wilde Anfangsphase in der SPACETECH ARENA. Von den ersten vier Punkten beider Teams waren drei einem Block geschuldet – von den ersten zehn Zählern immerhin noch fünf. Richtig erfolgreich im Angriff waren bei den Häflern erst einmal nur Tim Peter und Jan Fornal, der für Jackson Young in die Startformation rotiert war. Ebenfalls zurück im Team war Kapitän Marcus Böhme. Ansonsten vertraute VfB-Cheftrainer Mark Lebedew, der aufgrund einer Schulter-OP seinen rechten Arm in einer Schlinge trug, mit Masso, Aleksa Batak und Nikola Pekovic auf gewohntes Personal.
Friedrichshafen war in diesem ersten und etwas zerfahrenen Satz dennoch der Chef im Ring, wenngleich auch nur mit ein wenig höherer Schlagkraft. Peter blockte sich das erste Break zurecht (6:4), das Superlak, nach glänzender Abwehr von Pekovic, ein bisschen komfortabler machte (13:10). Masso blockte zwei Mal gegen Ex-Häfler Ben-Simon Bonin (17:15, 18:15) und kam selbst im Angriff durch (19:16). Eine Premiere gab es noch, die erste gewonnene Challenge des neu eingeführten Ligasystems – allerdings in diesem Fall mit besserem Ende für die Gäste (22:20). Nachdem Peter den ersten Satzball noch liegen ließ (24:23), verwandelte der Kubaner Masso dann den nächsten durch die Mitte (25:23).
Der zweite Durchgang startete dann mit einem ganz anderen Tempo. Batak fand Böhme (4:1), Peter verwandelte zwei seiner Aufschläge direkt (11:6, 13:6). Weil nun entweder der Block dran war, oder aber Pekovic die Bälle aus der Abwehr kratzte, ging es fast von allein. Fornal holte sich Hoyer am Netz, Böhme und Peter räumten Bonin ab. Als Simon Uhrenholt für Superlak aufs Feld kam, führte Friedrichshafen schon mit zehn Zählern (18:10). Der junge Däne bekam sofort das Vertrauen von Zuspieler Batak und enttäuschte nicht (21:12). Den Schlusspunkt auf den Durchgang durfte aber wieder Masso setzen. Der Kubaner schraubte sich nach oben und punktete mit seinem inzwischen sechsten Block des Abends (25:14).
Satz Nummer drei ging dann wieder nicht mehr so leicht von der Hand. Ben-Simon Bonin schenkte seinem Ex-Club prompt ein Ass ein (2:5). Weil Julian Hoyer aber einen Ball in Richtung Hallendecke schickte (5:6), Lebedew eine Challenge gewann (5:6) und Uhrenholt ebenfalls einen Servicewinner lieferte (12:11), konnten die Gäste ihre Pole Position nicht nutzen. Friedrichshafen besann sich auf die gute Feldabwehr der Durchgänge zuvor und konnte sich auch wieder auf den Angriff verlassen. Fornal traf erst mit Gefühl zum 23:22 und verwandelte schließlich auch den Matchball (25:23).
„Wir haben in Ordnung gespielt, die Spannung war nicht so hoch wie in den vergangenen Spielen. Das ist aber verständlich, weil der Druck nach den zuletzt gewonnenen Partien nicht mehr ganz so hoch war wie noch vor zwei Wochen“, war Lebedew mit seiner Mannschaft zufrieden. „Jan Fornal hat nach vier Wochen wieder gespielt, Marcus Böhme ist nach langer Pause auch wieder zurück. Unser Block stand gut und wir waren sehr präsent, das war in den ersten beiden Sätzen entscheidend. Wir haben drei Punkte und darüber freuen wir uns. Mehr zu feiern gibt es erst einmal noch nicht.“
Durch den vierten Bundesligasieg in Folge schiebt sich Friedrichshafen in der Tabelle mindestens bis auf Rang fünf und rollt das Feld weiter von hinten auf. Am 23. Dezember trifft das Team von Cheftrainer Mark Lebedew auswärts auf den TSV Haching-München, ehe die Häfler dann am 29. Dezember zuhause gegen den ASV Dachau zum letzten Mal in diesem Kalenderjahr aufschlagen.