06. Januar 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mit dem 3:1 (25:23, 22:25, 25:13, 25:19) Sieg am Samstagabend gegen die Baden Volleys SSC Karlsruhe hat der VfB Friedrichshafen auch das achte Spiel in der 1. Volleyball Bundesliga in Folge gewonnen. In den ersten beiden Sätzen hatten die Häfler mit ihrer Konzentration zu kämpfen, fingen sich aber, auch aufgrund eines an diesem Abend überragenden Michal Superlak. Der Pole machte 25 Punkte mit einer Angriffsquote von 80 Prozent. Dazu kamen drei Blockpunkte und sechs Ass in einem überragenden dritten Satz.
Lina Radke, nach der die Heimspielstätte der Baden Volleys benannt ist, war Mittelstreckenläuferin Anfang des 20. Jahrhunderts. Dass der erste Durchgang für den VfB Friedrichshafen eher ein Marathon werden sollte, war schon früh klar. Tim Peter, Jackson Young, Marcus Böhme, Israel Masso, Michal Superlak, Aleksa Batak und Libero Nikola Pekovic taten sich viel schwerer als noch vergangenen Dienstag gegen Freiburg. Das lag vor allem am Service des Aufsteigers aus Baden – und an der Konzentration.
Bis zum 11:11 war die Begegnung ausgeglichen, dann kam Felix Roos an die Linie und servierte zwei Ass (11:12, 11:3). Ex-YoungStar Jannik Brentel hatte ebenfalls noch eins im Ärmel (12:16) und auch Teamkollege Lukas Jaeger wollte den beiden nicht nachstehen (18:21, 18:22). Der VfB brauchte ganz dringend einen Mann, der den Satz noch drehen konnte. Michal Superlak meldete sich zum Dienst und erledigte den Job. Erst kam er im Angriff durch (19:22), dann provozierte er mit dem Aufschlag einen Punkt für Böhme und machte es zur Führung selbst (23:22). Young holte dann den Satzball (24:23), den Peter verwandelte (25:23).
Der zweite Durchgang lief dann zuerst nach Plan für die Häfler. Superlak blockte Brentel (2:0), Peter kam mit dem Pipe am Block vorbei (4:2). Doch wieder kassierten die Gäste vom Bodensee zwei direkte Aufschlagpunkte (6:5, 10:11). Karlsruhe bekam deutlich Oberwasser, vor allem in der Feldabwehr klappte fast alles – die Gastgeber führten mit 20:15. Masso blockte sein Team zwar nochmals heran (18:20), dieses Mal aber traf Superlak sein Service nicht (20:23), was die ausverkaufte Lina-Radke-Halle lautstark bejubelte. Jan Fornal kam noch für Young – Friedrichshafen hatte schlussendlich aber mit 22:25 das Nachsehen.
Nach der Zehminutenpause hatte vor allem einer etwas vor. Michal Superlak, der schon den ersten Durchgang gedreht hatte, ging beim Stand von 3:1 für sein Team an die Linie und verließ sie erst wieder zum 13:2. Elf Mal servierte der Pole, sechs Mal davon ein Ass. Mit dem großen Vorsprung im Rücken ging es leichter beim Team von Cheftrainer Mark Lebedew. Simon Kohn durfte noch zum Aufschlag ran und steuerte die Vorarbeit zum 22:10 bei. Fornal, der seit seiner Einwechslung die Annahme deutlich stabiler machte, bewies auch seine Qualitäten im Angriff (25:13).
Es war jetzt ein anderes Spiel und auch ein anderer VfB. Drei Blockpunkte sammelte Friedrichshafen zu Beginn des vierten Durchgangs. Zusätzlich funktionierte der Aufschlag durch die Bank vernünftiger, was vor allem Masso oftmals die Gelegenheit zum Abstauber gab (9:6). Peter blockte sehenswert gegen Schumann (14:9) und Batak setzte vor allem auf Masso und Superlak, die wenig Mühe im Angriff hatten (15:11, 18:12). Der Kubaner mit der Nummer eins, der 14 Angriffe und drei Blocks ins Ziel brachte, machte den Deckel auf die Begegnung (25:19).
„Karlsruhe ist heute mit vielen Emotionen in die Partie gestartet und wir haben, nach ein paar guten Aktion auf der anderen Seite, ein wenig den Faden verloren“, sagte Cheftrainer Mark Lebedew nach dem 3:1. „Es ist gut, dass wir in dieser Phase Michal Superlak hatten. Schon im Hinspiel hatte er gegen Karlsruhe über 80 Prozent im Angriff, das scheint sein Lieblingsgegner zu sein. Für uns war das heute das Ende einer Serie von Spielen gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. Jetzt beginnen die Partien gegen unsere direkten Konkurrenten, vermutlich hatte das der ein oder andere heute schon im Kopf. Das kann ich meiner Mannschaft nicht verübeln.“
Friedrichshafen hat nun eine Woche Verschnaufpause, dann steht in der heimischen SPACETECH ARENA das Aufeinandertreffen mit der SVG Lüneburg an (13. Januar, 18:30 Uhr). Nur mit einem Sieg können Marcus Böhme und Co. ihren zweiten Tabellenplatz gegen die Nordlichter verteidigen.