01. Februar 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Kurz vor Ende der Transferperiode hat der VfB Friedrichshafen einen weiteren Außenangreifer verpflichtet. Ben-Simon Bonin wechselt mit sofortiger Wirkung vom Ligakonkurrenten VC Bitterfeld-Wolfen an den Bodensee. Der 21-Jährige stand von 2019 bis 2022 sowohl beim Häfler Bundesstützpunkt als auch bei den Profis unter Vertrag und kehrt nun, nach Stationen in Finnland und Bitterfeld-Wolfen, in den Süden zurück. Die Verpflichtung Bonins war notwendig geworden, nachdem sich Simon Kohn schwer verletzt hatte und Cheftrainer Mark Lebedew in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
Vergangene Woche erlitt Simon Kohn im Training einen Bruch im Knöchel. Nach den ersten Untersuchungen war klar, dass der 19-Jährige operiert werden musste. Die OP am Mittwoch verlief gut, trotzdem wird der 19-Jährige für die restliche Saison ausfallen. Kohn hatte gerade erst eine Armverletzung auskuriert und war seit ein paar Tagen zurück im Training. „Simon hat in dieser Saison einen großen Schritt gemacht, deshalb ist es sehr bitter für ihn, dass er wieder ausfällt“, sagt VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt. „Wir haben ihm aber gesagt, dass er jetzt in Ruhe fit werden soll und wir dann jederzeit mit ihm über seine Zukunft sprechen möchten.“
Trotz allem mussten die Verantwortlichen der Häfler reagieren. „Mit nur drei Außenangreifern in die Playoffs zu gehen, ist bei dieser hohen Belastung fast nicht möglich“, so Späth-Westerholt. Zwei Tage vor Ende der Transferperiode wurde mit heißer Nadel am Transfer von Ben-Simon Bonin gestrickt. Der 21-Jährige stand bis dato beim Ligakonkurrenten aus Bitterfeld-Wolfen unter Vertrag. „Ben hat uns signalisiert, dass er diese Herausforderung gern annehmen möchte, und Bitterfeld-Wolfen hat uns keine Steine in den Weg gelegt und ihn am Mittwoch schließlich freigegeben“, erzählt der VfB-Geschäftsführer. „Wir sind sehr glücklich, dass uns dieser Transfer geglückt ist.“
Bonin stand kurz vor Weihnachten noch mit Bitterfeld-Wolfen als Gegner in der SPACETECH ARENA. Der Anruf von Sportdirektor Radomir Vemic kam für ihn einigermaßen überraschend. „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet, aber wenn man dessen Namen auf dem Display sieht, muss man natürlich ran gehen“, lacht er und möchte vor allem eine Sache klarstellen. „Dass ich zugesagt habe, hatte gar nichts damit zu tun, aus Bitterfeld weg zu wollen, sondern damit, dass ich in Friedrichshafen auf allerhöchstem Niveau trainieren kann und dass ich dem VfB helfen möchte. Ich habe zu diesem Club eben eine starke Bindung.“
Bonin wechselte 2019 zu den Volley YoungStars an den Bodensee und war schon ein Jahr später, mit einem Doppelspielrecht ausgestattet, Teil des Profiteams. Seine nächsten Stationen waren VaLePa in Finnland, wo er gemeinsam mit Severi Savonsalmi aufschlug und zuletzt der VC Bitterfeld-Wolfen. Der gebürtige Rottenburger sieht sich heute in einer anderen Rolle als bei seinem Weggang 2022. „Ich bin ein wenig älter, aber das allein hilft nicht. Vor allem habe ich bei den beiden Clubs viel Spielpraxis bekommen“, sagt er. „Ich hatte mehr Verantwortung und habe einfach mehr Drucksituationen erlebt und gelernt, mit diesen auch umzugehen.“
Für Mark Lebedew war klar, dass er als Ersatz für den verletzten Simon Kohn einen deutschen Spieler verpflichten wollte. „Davon gibt es in der Liga im Moment sehr viele, die für uns interessant sind“, so der Australier. „Ben stand für uns ganz oben auf der Liste und wir freuen uns, dass es mit ihm geklappt hat. Er hat Erfahrung gesammelt, er kennt den Verein und er war Stammspieler in der Bundesliga. Er wird uns nicht nur im Training helfen, sondern sicher auch bei den Spielen.“
Am Mittwoch bestritt Bonin schon sein erstes Training mit den Häflern, schon am Sonntag (4. Februar, 17:30 Uhr live bei Dyn) wird der Neuzugang gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen im Kader stehen. „Ich bin mir sicher, dass wir alle dasselbe Ziel haben“, gibt er sich selbstbewusst. „Wir wollen in dieser Saison das Bestmögliche für den VfB Friedrichshafen herausholen.“