Friedrichshafen lässt die Muskeln spielen

30. März 2024 Zurück zur Artikelübersicht »

Mit einer beeindruckend souveränen Leistung hat der VfB Friedrichshafen in der Halbfinalserie gegen die Helios GRIZZLYS Giesen auf 1:1 gestellt. Die Häfler besiegten das Team aus Niedersachsen am Samstagabend mit 3:0 (25:23, 25:15, 25:17) und überzeugten vor allem mit zehn Blockpunkten und elf Assen. Überragender Akteur in einem blendend aufgelegten Team war Außenangreifer Tim Peter.

Michal Superlak lässt dem Giesener Block keine Chance | Bild: Kram

Der Kraftakt von vergangenem Dienstag in Hildesheim hatte auf beiden Seiten Körner gekostet. Die Grizzlys mussten auf Noah Baxpöhler und Jori Mantha verzichten, beim VfB saß Marcus Böhme, mit umgeknicktem Sprunggelenk, erst einmal auf der Bank. Cheftrainer Mark Lebedew setzte also auf Tim Peter, Jackson Young, Israel Masso, Michal Superlak, Aleksa Batak, Nikola Pekovic und Böhme-Ersatz Severi Savonsalmi. Die machten zu Beginn des ersten Durchgangs „ein paar komische Sachen“, wie es VfB-Cheftrainer Mark Lebedew später beschrieb. Konkret hieß das, das Heimteam war nervös, traf die Angriffe nicht und stand auch beim Block zu weit weg vom Geschehen (1:4, 8:14).

Es brauchte den berühmten Brustlöser, den es auch in Form eines Asses von Masso gab (11:14). Und als der Kubaner kurze Zeit später Giesens Superstar Michiel Ahyi im Block in die Schranken wies, war der Ausgleich da (17:17) und der VfB fast wie ausgewechselt. Die Blockhände berührten nahezu jeden gegnerischen Angriff, sodass Zuspieler Batak blitzschnell umschalten konnte. Ein Ass von Peter sorgte für die erste größere Führung (21:19), den Rest besorgte Superlak im Angriff (23:22, 25:23).

Friedrichshafen rollte jetzt und wurde vor allem von einem angetrieben – dem späteren MVP Tim Peter. Der 26-jährige Außenangreifer lieferte Highlights am laufenden Band. Erst blockte er zwei Mal gegen Ahyi (8:6, 12:7), dann servierte er vier Asse mit konstanten 113 und 114 Kilometern pro Stunde (16:8, 20:8). Giesen hatten wenig entgegenzusetzen und wechselte munter durch. Young gelang trotzdem der Einerblock gegen den für Ahyi eingewechselten Hauke Wagner (21:8), der beim Satzball erneut am jungen Kanadier scheiterte (25:15).

Es war inzwischen ein Volleyballfest in der ausverkauften SPACETECH ARENA, die zu Beginn des Satzes über Superlaks Block (6:3) und das Ass des Polen jubeln durfte (10:4). Giesen war zu diesem Zeitpunkt geschlagen und ließ ein wenig die Köpfe hängen. Dass Masso noch einen Aufschlag mit fast 130 km/h über die Netzkante donnerte, war nur noch Randnotiz. Die Häfler zogen durch und brachten den Sieg ziemlich abgeklärt ins Ziel. Masso verwandelte den Matchball unter großem Jubel der Fans durch die Mitte (25:17).

Durch den Sieg haben die Häfler die „best-of-five“-Serie nun ausgeglichen und können sich schon am kommenden Mittwoch erneut daran versuchen, die in der Liga zuhause bislang unbesiegten Grizzlys in eigener Halle zu schlagen. Für die Partie am 3. April bieten die Häfler Verantwortlichen ein public viewing in der SPACETECH ARENA an (Einlass 18:30 Uhr). Live-Volleyball wird es dort wieder am 6. April geben. Spielbeginn ist um 19 Uhr, Tickets für das vierte Halbfinalspiel sind ab sofort unter zuhause-aufschlagen.de erhältlich.

„Man hat unsere Nervosität zu Beginn gespürt, aber dann haben wir schon gemerkt, dass wir unsere Chance bekommen würden und konnten das Spiel drehen“, sagte ein zufriedener Mark Lebedew. „Für ein Playoffspiel hätte es nicht besser laufen können. Ich war nicht überrascht, dass wir heute so gut aufgeschlagen und geblockt haben, denn das haben wir schon öfter gezeigt. Jetzt ist es an uns, das auch in gegnerischer Halle so aufs Feld zu bekommen.“