14. April 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Kurz vor dem letzten und entscheidenden Halbfinale gegen Giesen sah die Ausgangslage in Sachen Finaleinzug für den VfB Friedrichshafen nicht ganz so rosig aus. Zwei Mal zogen die Häfler in Hildesheim davor schon den Kürzeren, zusätzlich hatte ein Virus die halbe Mannschaft fest im Griff. Noch am Vortag konnte Leistungsträger Tim Peter nicht sprechen, an Volleyball war gar nicht zu denken. „In so einer Situation gibt es für die Spieler keine Verletzungen oder Krankheiten, das schieben sie beiseite“, erklärt VfB-Cheftrainer Mark Lebedew. „Der Sieg gegen Giesen war auch eine Sache des Willens und der hat seinen Ursprung in den Emotionen.“
Dementsprechend brachen nach dem Sieg im Entscheidungsspiel dann auch alle Dämme, das eine oder andere Tränchen bei den VfB-Akteuren inklusive. „Wir mussten Spiele und am Ende auch die Serie drehen, wir haben sehr viel investiert“, sagt Lebedew und versucht, diese Anspannung zu erklären. „Körperlich brauchst du zwei Tage, um so ein Spiel abzuschütteln. Mental kann das ein bisschen länger dauern. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir für das erste Finale gegen Berlin wieder genug Kräfte gesammelt haben.“
Der Gegner aus Berlin sollte die auch haben, denn er spazierte ein wenig leichtfüßiger durch die Runde der letzten Vier. Gegen die SVG Lüneburg, die größtenteils mit Erik Röhrs auf ein wichtiges Puzzleteil verzichten musste, benötigten die Hauptstädter nur drei Spiele für die notwendigen drei Siege und konnten sich vor der Finalserie deutlicher länger ausruhen als der Gegner vom Bodensee. Ob dieser Umstand Auswirkungen auf das Finale haben könnte, will Lebedew nicht mutmaßen. Auch dass sein Team im Pokal und zwei Mal in der Liga nicht gegen Berlin gewinnen konnte, lässt ihn weitestgehend kalt. „Das waren Spiele im November und zuletzt Mitte Januar. Wir haben uns als Team weiterentwickelt, das sehen wir ganz deutlich in der Videoanalyse“, beschreibt Lebedew die Ausgangssituation. „Es ist aber auch weiterhin nicht einfach, in Berlin zu spielen.“
Ein Blick in die Historie der beiden Teams lohnt sich derweil auch. Seit 1998 kam der Meister immer aus Friedrichshafen oder aus Berlin. Jeweils 13 Titel konnten sich beide Mannschaften sichern. Bei der ersten Häfler Meisterfeier 1998 waren nur sechs aktuelle Spieler überhaupt schon geboren. Bei sechs direkter Meisterschaftsduelle der beiden ewigen Kontrahenten stand Mark Lebedew an der Linie, jeweils für beide Clubs. „Diese Serie prägt mich vielleicht weniger als viele Leute denken“, so Lebedew. „Ich wollte ins Finale und möchte meinen vierten Titel holen. An viel mehr denke ich gerade nicht.“
Für alle Fans am Bodensee organisieren die Verantwortlichen in der SPACETECH ARENA ein Public Viewing. Einlass ist ab 19:00 Uhr, das Spiel beginnt um 19:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.