23. Juli 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Ab dem 26. Juli kämpfen in Paris rund 10.500 Sportler in 32 Disziplinen um die Medaillen. 156 davon tun das im Männervolleyball. Dass die deutsche Nationalmannschaft sich für dieses Turnier qualifiziert hat, ist auch ein Erfolg für die Volleyball Bundesliga und für den VfB Friedrichshafen. 16 Spieler mit Häfler Vergangenheit werden in Paris mit dabei sein. Sieben davon aus dem 13er-Kader des deutschen Teams.
Viele von den 16 Olympioniken mit Vergangenheit beim VfB Friedrichshafen, allen voran Superstar und Türkei-Legionär Georg Grozer, kamen in jungen Jahren an den Bodensee und starteten von hier aus ihre erfolgreichen Karrieren. Außer Grozer stehen heute weitere sechs Athleten im deutschen Olympiaaufgebot, die auch schon die blaue Raute auf der Brust trugen. „Wir sind sehr stolz darauf, dass so viel VfB in dieser deutschen Nationalmannschaft steckt“, sagt VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt, der selbst mit neun der 16 Sportler noch auf dem Feld stand. „Es zeigt, wie gut unsere Ausbildung war und auch immer noch ist.“
Ein Beispiel dafür ist Libero Julian Zenger. Der Wangener, der heute in Italien seine volleyballerischen Brötchen verdient, wurde am Häfler Bundesstützpunkt ausgebildet und schnupperte damals schon beim Profiteam Bundesligaluft. Mit 26 Jahren hat Julian Zenger noch viel Karriere vor sich, ein weiteres deutsches Talent sitzt ihm allerdings im Nacken. Der 20-jährige Lenny Graven hat es zwar nicht nach Paris geschafft, sich aber schon den Platz im Nationalmannschaftsdress erobert. Ab der kommenden Saison wird Graven die Liberorolle beim VfB übernehmen. „Es ist schade, dass es nur 13 Spieler in den Olympiakader schaffen und Lenny somit noch keine Chance auf olympische Spiele bekommt“, so Späth-Westerholt. „Er hat aber diesen Sommer schon viel Spielpraxis in der Volleyball Nations League bekommen. Das ist in diesem Alter sehr wertvoll. Wir sind uns sicher, dass er sowohl bei uns als auch im Nationalteam in Zukunft eine große Rolle spielen wird.“
Auch in den Betreuerteams steckt viel VfB-Volleyballerfahrung. Cheftrainer Adam Swaczyna wird als Assistent beim Medaillenfavoriten Polen auf der Bank sitzen, während sein Club-Co-Trainer Damian Musiak es als Statistiker mit den Kanadiern hält. Thomas Ranner, der von 2020 bis 2022 Co-Trainer am Bodensee war, fährt in derselben Rolle mit den Deutschen nach Paris. Dazu kommt die ewige Konstante auf der Position des Physiotherapeuten. Wie schon die vergangenen Jahre kümmert sich der Häfler Physiotherapeut Oliver Klenk um die kleinen und größeren Wehwehchen.
Für Oliver Klenk sind es die zweiten Olympischen Spiele, schon 2012 in London gehörte er zum Team. Der Unterschied? „Damals haben wir uns erst fünf Wochen vorher qualifiziert, dieses Mal wissen wir seit acht Monaten, dass wir dabei sind.“ Mit entsprechender Vorlaufzeit sei die Mannschaft von Bundestrainer Mihał Winiarski selbstbewusster und besser vorbereitet. „Wir gehen mit einer anderen Zielsetzung ins Turnier und haben den Anspruch, mindestens das Halbfinale zu erreichen, wenn nicht sogar eine Medaille zu holen“, sagt Klenk. Das würde auch Thilo Späth-Westerholt der deutschen Mannschaft wünschen. „Mit Japan, den USA und Argentinien haben sie zwar richtige Brocken in ihrer Gruppe, sie haben aber schon bei der Qualifikation im Oktober bewiesen, auch große Teams schlagen zu können. Ich würde mich für jeden Ex-Spieler freuen, für die Deutschen aber wahrscheinlich ein kleines bisschen mehr.“
Die Spiele der deutschen Volleyballnationalmannschaft bei den Olympischen Spielen
Alle (Ex)-Häfler bei den Olympischen Spielen
Christian Fromm (GER)
Moritz Reichert (GER)
Georg Grozer (GER)
Julian Zenger (GER)
Lukas Kampa (GER)
Lukas Maase (GER)
Jan Zimmermann (GER)
Luciano Vicentin (ARG)
Lucas Van Berkel (CAN)
Jenia Grebennikov (FRA)
Benjamin Toniutti (FRA)
Dejan Vincic (SLO)
Ziga Stern (SLO)
Aleksandar Nedeljkovic (SRB)
Nikola Jovovic (SRB)
Bartlomiej Boladz (POL)
Adam Swaczyna (POL)
Damian Musiak (CAN)
Thomas Ranner (GER)