01. September 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der Saisonauftakt für den VfB Friedrichshafen ist geglückt. Die Häfler gewannen am Samstagnachmittag ihren Test gegen den Schweizer Vizemeister Volley Amriswil mit 3:1 (25:21, 25:23, 22:25, 25:22). Etwa 500 Zuschauer fanden den Weg in die SPACETECH ARENA, um den ersten Heimauftritt ihres Teams miterleben zu können. Und das, obwohl Temperaturen über 30 Grad in und außerhalb der Halle sowohl auf der Tribüne als auch auf dem Feld eine große Herausforderung waren.
Athletiktrainer und Physiotherapeut Justin Ziolkowski war am Samstagnachmittag wohl der beliebteste Mann neben dem Feld. Immer wieder reichte der Pole den Spielern Eisbeutel, die sie dankbar während der Auszeiten in den Nacken legten. „Es war schon ganz schön heiß in der Halle“, konstatierte Cheftrainer Adam Swaczyna nach der Begegnung. „Das sollte aber keine Ausrede für uns sein. Wir hatten uns vorgenommen, Vollgas zu geben und daran haben wir uns auch gehalten.“
Ganz zufrieden war der neue Häfler Chef aber dann doch nicht mit seiner Mannschaft. „Die Kommunikation wird immer besser und die Spieler verstehen so langsam mein System“, analysierte er. Dass sein Team dann aber, nach zwei guten ersten Sätzen (25:21, 25:23), ein wenig den Faden verlor und den dritten Durchgang an die Gäste abgab, war für Swaczyna mehr als ein Schönheitsfehler. „Ich musste die Jungs daran erinnern, dass sie an unseren vorgezeichneten Weg glauben und das hat dann schließlich auch funktioniert. Sie haben selbst die richtigen Lösungen gefunden, das ist mein Weg zu coachen. Ich bin sehr froh, dass wir dann im vierten Satz zurückgekommen sind und das Spiel gewinnen konnten.“
Swaczyna vertraute zum Start der Partie auf Marcus Böhme, Jose Masso, Jackson Young, Simon Kohn, Michal Superlak, Milan Kvrzic und Libero Lenny Graven. Letzterer fügte sich bei seinem Heimdebüt für die Häfler mit spektakulären Abwehraktionen ein. Die Angreifer machten ihre Sache gut. Milan Kvrzic, der schon die komplette Vorbereitung für den verletzten Zuspieler Aleksa Batak bestreitet, findet immer besser die Verbindung zu seinen Kollegen. Der 20-Jährige zeigte viel Emotionen und auch eine gehörige Portion Selbstvertrauen, nicht zuletzt als er im zweiten Satz einen zweiten Ball gleich selbst in der Hälfte des Gegners vergrub. „Viele Dinge waren schon besser als gegen Karlsruhe vor zwei Wochen“, so Adam Swaczyna. „Solche Testspiele sind wichtig, denn dort entstehen Situationen, die du im Training nicht simulieren kannst.“
Dabei denkt Swaczyna auch an Emotionen. Die gab es, trotz Testspielcharakters, auch gegen Amriswil. Jose Masso und Iliya Goldrin, der vergangene Saison noch bei den Helios Grizzlys Giesen unter Vertrag stand, hatten beispielsweise des öfteren Gesprächsbedarf am Netz. Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt war nicht nur mit dem kompletten Event inklusive gut besuchter Hüpfburg und Photobox zufrieden, sondern auch mit diesen Kleinigkeiten auf dem Feld. „Da ist Feuer drin, trotzdem es hier eigentlich um nichts geht“, sagte er. „Das ist ein sehr gutes Zeichen.“
Von diesen Zeichen gab es noch mehr. Severi Savonsalmi kam zur Mitte des Spiels und ersetzte Kapitän Marcus Böhme ohne Probleme. Die angeschlagenen Simon Uhrenholt und Nazar Getman kamen sogar zu Kurzeinsätzen. Ivan Zeljkovic, der erst am Freitag am Bodensee ankam, war zwar fit, sollte aber noch eine Pause bekommen. „Wir hatten noch nicht so viele Möglichkeiten, Sechs gegen Sechs zu trainieren, das wird jetzt immer besser werden“, gibt Swaczyna einen Ausblick in Richtung 1KOMMA5° Ligacup vom 13. bis zum 15. September. „Wir fokussieren uns von Training zu Training und von Testspiel zu Testspiel.“ Davon wird es kommende Woche auch ein paar geben. Am Donnerstag reist das Team nach Polen, um sich beim Turnier „Giganci Siatkowki“ mit Aluron CMC Warta Zawiercie, Lukas-Kampa-Club Trefl Gdansk und den Belgiern von Greenyard Maaseik zu messen.