Roadtrip an die Ostsee

08. November 2024 Zurück zur Artikelübersicht »

Am Sonntag (16 Uhr, live bei Dyn Volleyball auf YouTube) startet für den VfB Friedrichshafen die „Road to Mannheim“. In Rostock treffen die Häfler Volleyballer im Achtelfinale des deutschen Pokals auf den Zweitligisten SV Warnemünde. Die „Road to Mannheim“ ist in diesem Fall übrigens buchstäblich eine ziemlich lange. Für den Weg vom Bodensee an die Ostsee stehen in etwa zwölf Stunden im Reisebus auf dem Plan.

Friedrichshafen will gegen Warnemünde ins Pokalviertelfinale einziehen | Bild: Alexander Hoth

Mit einer Gesamtlänge von zehn Stunden und 15 Minuten wäre die „Herr der Ringe“-Trilogie locker drin. Alle sechs Teile von Star Wars dürften die Spieler des VfB Friedrichshafen auf dem Weg vom Bodensee an die Ostsee knapp nicht hinbekommen. Rund zwölf Stunden sitzen die Häfler am Samstag im Reisebus, um am Sonntag ihr Achtelfinale gegen den Zweitligisten SV Warnemünde zu bestreiten – vermutlich eine der längsten Reisen, die in Volleyballdeutschland möglich sind. „Klar hat das einen Einfluss auf uns“, sagt VfB-Cheftrainer Adam Swaczyna vor dem Marathontrip durch die Republik. „Aber es gibt Dinge, die wir beeinflussen können und andere Dinge nicht. Wenn du etwas erreichen willst, musst du mit solchen Situationen umgehen und auch diese Spiele gewinnen.“

Warnemünde hat sich dieses „Spiel des Jahrzehnts“, wie der Club es selbst beschreibt, redlich verdient. Als Landespokalsieger holte sich der Zweitligist den Nordpokal gegen Kiel und setzte sich im letzten Entscheidungsspiel um den Einzug in den DVV Pokal gegen die zweite Mannschaft der Grizzlys aus Giesen durch. Den Kracher gegen den Rekordpokalsieger trägt Warnemünde in Rostock aus, wo die 700 Zuschauer fassende Arena nach gut zwei Stunden ausverkauft war.

Warnemündes Trainer Maurizio Forte will sich „genauso vorbereiten wie auf ein normales Zweitligaspiel“, wir Teammanager Johannes Hofmeister in einem Zeitungsartikel zitiert wird. Für Swaczyna gilt das so ähnlich, obwohl die Spieler des Gegners weitestgehend bisher nicht auf dem Radar des Erstligisten waren. „Wir haben ja Videos von Warnemünde. Damian Musiak hat da einen guten Job gemacht, denselben Job, den wir immer machen. Wir sind vorbereitet, wie auf jedes andere Team auch.“

Friedrichshafen will in die nächste Runde einziehen. Swaczyna, der schon zwei Mal den Pokal mit dem VfB holte, kennt der Reiz der „Road to Mannheim“. Vier Spiele müssten die Häfler gewinnen, um am Ende einen Titel mit nach Hause zu nehmen. „Dass das der ‚einfachste Weg‘ zu einem Titel ist, ist aber gar nicht so wirklich richtig“, so Swaczyna. „Es kommt immer auf die Auslosung an und auf die Tagesform. Wenn du ein Spiel verlierst, ist der Traum geplatzt.“ Deshalb gibt es auch gegen den Zweitligisten von der Ostsee keine Experimente. „Jeder Spieler, der gesund ist, muss auch vorbereitet sein zu spielen. Ich mag das nicht, von einfacheren oder schwierigeren Spielen zu sprechen und die Gegner irgendwie zu ranken. Das kann sehr gefährlich werden. Wir wollen einfach jedes Spiel gewinnen.“

Sollten die Häfler die zwölfstündige Heimfahrt mit einem Sieg im Gepäck antreten, werden schon am Sonntagabend um 20 Uhr die Viertelfinals live bei Dyn gelost, die am 23. oder 24. November ausgetragen werden. Vorher steht aber mit dem Sechzehntelfinale des CEV Cups eine große Herausforderung an. Schon am 14. November gilt es für den VfB in Zagreb, ehe die Kroaten am 20. November dann in der SPACETECH ARENA aufschlagen. Tickets für die Partie sind unter zuhause-aufschlagen.de erhältlich.