23. März 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Friedrichshafen geht in der „Best-of-Three“-Serie im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen die SWD powervolleys Düren mit 1:0 in Führung. Am Sonntagabend besiegten die Häfler den Tabellensechsten der Hauptrunde mit 3:2 (30:32, 25:23, 25:20, 18:25, 15:13). Das fast dreistündige Duell war geprägt von Fehlern auf beiden Seiten, mit dem glücklicheren Ende für die Heimmannschaft. Jetzt hat Friedrichshafen am kommenden Samstag die Chance, mit einem Sieg in Düren ins Halbfinale einzuziehen.
Ivan Zeljkovics (Nummer 19) Block brachte die Wende | Bild: Alexander Hoth
Severi Savonsalmi hatte aufgrund einer Mandelentzündung nur zwei Tage unter der Woche trainiert, Tim Peter laborierte immer noch an einer Wadenverletzung von der Begegnung gegen Lüneburg vergangene Woche. Trotzdem setzte VfB-Cheftrainer Adam Swaczyna auf seine beiden Leistungsträger und schickte dazu noch Jackson Young, Jose Masso, Michal Superlak, Wessel Keemink und Libero Lenny Graven aufs Feld. Beim finnischen Mittelblocker ging der Poker gut, Peter musste schnell mit Problemen im verletzten Bein dem Kroaten Ivan Zeljkovic weichen. Der erste Satz, mit viel Nervosität und noch mehr Fehlern auf beiden Seiten, hatte zumindest Spannung im Angebot. Im entscheidenden Moment machte aber Friedrichshafen den Fehler zu viel, denn Superlak stand bei seinem Angriff aus dem Hinterfeld auf der Linie (30:32).
Mit dem Satzrückstand auf der Uhr, stand der VfB ein wenig stabiler. Insgesamt gelangen Masso (5:5), Savonsalmi (9:9) und Young (12:11) sogar drei direkte Aufschlagpunkte. Und wenn das Service seinen weg fand, war das Heimteam auch die bessere Mannschaft (16:12). Matthew Neaves brachte sein Team zwar nochmal heran (23:22), allerdings übernahm Zeljkovic Verantwortung. Erst kam er im Angriff durch (24:23) und blockte sein Team schließlich zum Satzausgleich (25:23). Auch der dritte Durchgang blieb lange ausgeglichen und war von Fehlern auf beiden Seiten dominiert (11:10, 14:15). Es brauchte einen weiteren Zeljkovic-Block gegen Robin Baghdady (20:18), um auch dem zweiten Satzgewinn ein ganzes Stück näher zu kommen. Die powervolleys fanden nun kein Mittel mehr im Angriff, sodass Savonsalmi sich Francois Huetz pflückte (25:20).
Alles sah jetzt nach Durchmarsch aus, allerdings hatten sich da alle, die es mit den Häflern halten, getäuscht. Der starke Matthew Neaves servierte seine Teamkollegen in Front (1:5), Masso und Zeljkovic setzten ihr Service ins Netz (4:9, 7:12). Libero Lenny Graven trommelte seine Defensive zusammen und versuchte, den Tiebreak noch abzuwenden, aber Düren ritt die Euphoriewelle weiter. Masso kam nochmals mit viel Schmackes durch (18:23), mehr Punkte gab es aber nicht mehr für den VfB. Mit 18:25 ging der Durchgang weg und der fünfte Satz musste die Entscheidung bringen.
22 Aufschlagfehler waren es am Ende beim VfB, Düren leistete sich sogar noch vier mehr. Mit einem davon starteten die Gäste auch in den Finaldurchgang (1:0) und legten drei weitere nach. Superlak, in Diensten der Häfler, machte es besser. Der Pole schickte ein Geschoss nach drüben, das prompt zurückkam und von Keemink verwertet werden konnte (3:1). Obwohl weitere Chancen der Männer vom Bodensee ausgelassen wurden, brachte Superlaks Block die Vorentscheidung (11:8) – zumindest wäre sie das in jedem anderen Spiel gewesen. Neaves, der später zurecht MVP des Spiels war, behielt die Nerven an der Linie, ehe ihm doch ein Aufschlag entglitt (13:11). Superlak erschmetterte sich zwei Matchbälle und schließlich ließ der zweite die ausverkaufte SPACETECH ARENA dann jubeln. Francois Huetz, ein wenig als Zusammenfassung des ganzen Abends, servierte ins Netz (25:23).
„Es geht jetzt nicht mehr um Punkte, sondern um Siege, deshalb ist es gut, dass wir dieses Spiel gewinnen konnten, auch wenn wir nicht gut gespielt haben“, war Adam Swaczyna sichtlich erleichtert. „Das war heute ein Spiel des Charakters und, zugegeben, der Fehler auf beiden Seiten. Wir haben das heute irgendwie überlebt und nicht aufgegeben. Wir müssen uns jetzt erholen und erwarten ein hartes Spiel in Düren. Das Team hat sich sicher noch nicht aufgegeben.“