15. April 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Die Spielregeln für das vierte Halbfinale der „Best-of-Five“-Serie des VfB Friedrichshafen gegen die SVG Lüneburg sind klar. Gewinnen die Häfler ihr Heimspiel am Mittwoch (20 Uhr, live bei Dyn), kommt es am kommenden Samstag zum Entscheidungsspiel im Norden. Kann sich das Team von Cheftrainer Adam Swaczyna nicht gegen den Zweiten der Normalrunde durchsetzen, bleibt für das Team vom Bodensee die Bronzemedaille. Gegen das aufschlagstarke Team baut Swaczyna auf die bessere Regeneration der Seinen, auf Erfahrung – und auch auf zwei Comebacker zur rechten Zeit.
Friedrichshafen hofft auf das Comeback von Michal Superlak | Bild: Alexander Hoth
Tim Peter kennt die Situation, in einem Halbfinale mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Vergangene Saison lagen seine Häfler zur gleichen Zeit ebenfalls mit 1:2 in der Serie zurück. Nach einem deutlichen 0:3 bei den Helios Grizzlys in Giesen mussten Peter und Co. den Matchball des Gegners in eigener Halle abwehren und taten das mit Bravour. Das anschließende Auswärtsspiel in Hildesheim gewannen die Häfler ebenfalls und zogen ins Finale gegen Berlin ein. „Diese Erfahrung gemacht zu haben, hilft sicher“, sagt Peter vor der Partie gegen Lüneburg. „Wir kennen unsere Qualität und wissen, dass wir die auch unter Druck abrufen können. Es braucht die gesamte Mannschaft jetzt, jeder muss einen guten Tag haben und einen guten Job machen. Sich auf seine Teamkollegen zu verlassen, wird nicht reichen.“
Ein Spieler, der diese Situation ebenfalls kennt, ist Aleksa Batak. Der serbische Zuspieler machte im Finale 2024 gegen Berlin sein letztes Pflichtspiel für die Häfler. Was dann folgte, war eine Verletzungsodyssee, die bis zum vergangenen Samstag andauerte. Beim 0:3 des VfB in Lüneburg spielte Batak seine ersten Bälle im VfB-Trikot seit vergangenem Mai. „Aleksa geht es von Tag zu Tag besser. Trotzdem hatte er jetzt nicht die Chance, vier Wochen mit der Mannschaft zu trainieren“, dämpft Cheftrainer Adam Swaczyna aber die Erwartungen der Fans. „Wir werden alle Spieler brauchen, jeder in seiner Rolle, denn wir wissen, was dieses Spiel für uns alle bedeutet. Es ist gut, dass Aleksa da war, als wir ihn gebraucht haben. Und er wird auch am Mittwoch da sein.“
Ein weiteres Sorgenkind macht ebenfalls Fortschritte. Michal Superlak, der sich im zweiten Halbfinale am vergangenen Mittwoch eine Sprunggelenksverletzung zugezogen hatte, bekam seither die volle Aufmerksamkeit von Physiotherapeut Justin Ziolkowski. „Er ist vor nicht einmal einer Woche umgeknickt, das steckt man nicht einfach so weg“, erklärt Swaczyna, der aber noch Resthoffnung auf den Einsatz seines polnischen Landsmanns hat. „Wir tun alles, um ihn fit zu bekommen. Am Ende wird sich sein Einsatz aber eher kurzfristig entscheiden.“
Ob mit Batak, Superlak oder eben wieder mit Wessel Keemink und Jose Masso über Diagonal – Friedrichshafen möchte vor heimischer Kulisse den Sieg gegen Lüneburg und damit das Entscheidungsspiel am kommenden Samstag erzwingen. Swaczyna sieht den Vorteil seines Teams vor allem darin, dass die Häfler nicht reisen mussten. „Wir hatten jetzt Zeit, ein bisschen Krafttraining und zwei volle Balleinheiten zu machen, das sollte uns helfen. Es ist gut, dass dieses Spiel ein ganz anderes sein wird als das letzte. Lüneburg ist ein physisch starkes Team, was man im Angriff und im Aufschlag sieht. Darauf bereiten wir uns vor, denn das hat in den Spielen zuvor auch funktioniert.“