16. April 2025 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen ist zurück im Geschäft um die deutsche Meisterschaft. Die Häfler, die erneut ohne Diagonalangreifer Michal Superlak agieren mussten, holten sich den Sieg im vierten Spiel der „Best-of-Five“-Serie mit 3:2 (23:25, 25:18, 18:25, 25:21, 16:14) und erzwingen somit das Entscheidungsspiel am kommenden Samstag in der Lüneburger LKH Arena (19. April, 19 Uhr). Überragender Akteur der Gastgeber war Jose Masso, der auf ungewohnter Position 65 Prozent seiner Angriffe erfolgreich abschloss.
Jose Masso überragt den Lüneburger Block | Bild: Alexander Hoth
Am Dienstagabend war klar: Michal Superlaks Knöchel ist noch nicht bereit für das vierte Halbfinalspiel gegen die SVG Lüneburg. Wie schon beim 0:3 am vergangenen Samstag setzte Cheftrainer Adam Swaczyna auf Jose Masso auf der Position des Diagonalangreifers. An zwei weiteren Stellen veränderte der Pole sein Team. Simon Uhrenholt und Tim Peter bekamen die Chance, zusammen mit Marcus Böhme, Jackson Young, Wessel Keemink und Lenny Graven das drohende Halbfinal-Aus abzuwenden. So richtig wollte dieses Vorhaben aber noch nicht gelingen, weil Xander Ketrzynski erst ein Ass servierte und dann Lorenz Karlitzek sich Massos Angriff schnappte (4:8). Friedrichshafen lief einem Rückstand hinterher, den die Häfler zwar verkürzen konnten (20:21, 23:24), aber nicht ganz aufholen. Ketrzynski kam zum Satzgewinn durch (23:25).
Das Heimteam blieb ruhig und geduldig. Ein Ass von Uhrenholt (9:7) besorgte die erste Führung mit Break. Peter kam zweimal durch (13:10, 14:10), weil der eingewechselte Severi Savonsalmi großen Druck auf den Lüneburger Annahmeriegel machte. Nachdem der starke Young noch aus dem Hinterfeld punktete (17:10), musste Karlitzek in der Annahme weichen, was aber den Häfler Zug nicht stoppte. Stoppen konnte Peter dann allerdings Ketrzynski, der nicht ganz so sicher wirkte wie zuletzt (23:16). Der Kanadier war es auch, der sein Service zum 25:18 für den VfB verschlug.
Wer nach Peters Ass zum Auftakt von Satz drei jetzt auf einen Durchmarsch des 13-fachen deutschen Meisters hoffte, wurde enttäuscht. Die SVG schlug wieder deutlich druckvoller auf und machte weniger Fehler. Dieses Mal hieß das Ergebnis wieder 25:18, allerdings für die Gäste. Tim Peter machte Platz für Ivan Zeljkovic, und so ging es dann in den vierten Durchgang, den wieder der VfB dominierte. Immer wieder war es Superlak-Ersatz Masso, der in der gesamten Partie 65 Prozent seiner 48 Angriffe verwertete (7:4). Das Zeljkovic-Ass tat sein Übriges (10:6). Auch wenn Lüneburg alles reinwarf, war Libero Lenny Graven zur Stelle. Und so stellte Zeljkovic mit seinem Block gegen Ketrzynski (25:21) auf Ausgleich.
Wie in zwei weiteren der bisherigen drei Halbfinals ging es über die volle Distanz. Kapitän Böhme sorgte mit dem Block für das erste Ausrufezeichen (3:1). Dass diese kleine Führung nicht reichen sollte, war aber fast vorprogrammiert. Die Führung wechselte hin und her (4:5, 10:8), wobei Zuspieler Keemink immer wieder über Masso zum Erfolg kam und auch Young nicht vergaß (12:12, 13:12). Den ersten Matchball ließ der Kubaner Masso noch liegen (14:14), den zweiten nutzten die Häfler. Oskar Espeland setzte seinen Angriff hinter die Grundlinie des Gegners (16:14).
„Wir hatten heute schwierige Momente, aber auch Spieler von der Bank, die das Spiel für uns gedreht haben. Sicher war Masso heute überragend, aber auch Savonsalmi mit seiner Aufschlagserie und so weiter. Das war heute ein Teamerfolg“, sagte ein sichtlich erleichterter Cheftrainer Adam Swaczyna. „Das ist eine verrückte Serie, die jetzt praktisch wieder bei 0:0 startet. Jetzt erholen wir uns und fahren nach Lüneburg. Es geht auch um Volleyball, aber es am Ende eine Frage der Einstellung. Die wird darüber entscheiden, wer ins Finale geht.“