Lange Anreise zum wichtigsten Spiel der Saison

07. November 2017 Zurück zur Artikelübersicht »

„Die wichtigsten Spiele des Jahres“ – die Qualifikation zur 2018 CEV Volleyball Champions League – stehen in den kommenden Tagen für den VfB Friedrichshafen an. Erst treffen die Häfler auswärts am Mittwoch (8. November, 18 Uhr deutscher Zeit live bei loaola1.tv) an der bulgarischen Schwarzmeerküste auf Neftohimik 2010 Burgas. Am Sonntag (12. November) tritt Burgas dann zum Rückspiel in der ZF Arena an. Dort treffen sich die Häfler Fans auch am Mittwoch, um ihr Team zu unterstützen. Das „Public Viewing“ im Arena-Foyer beginnt um 17:30 Uhr.

Die Häfler sind für ihr Qualifikationsspiel zur Champions League bereit / Foto Kram

Fast 2,5 Millionen Passagiere landen im Jahr am Flughafen im bulgarischen Burgas. Die 200.000-Einwohner-Stadt liegt am Schwarzen Meer, dem sogenannten Sonnenstrand und lockt von Jahr zu Jahr mehr Touristen an. Doch die kommen im Sommer, bis Ende Oktober fliegen unzählige Chartermaschinen dort hin. Der VfB Friedrichshafen muss in seinem Qualifikationsspiel zur CEV Volleyball Champions League allerdings erst jetzt nach Burgas reisen – leider außerhalb der Touristenzeit.

Auch deshalb ging es für die Häfler schon am Montag mit dem Reisebus nach München. Von dort über Sofia wieder mit dem Bus ins 300 Kilometer entfernte Burgas. Um 4 Uhr mussten die Spieler dafür aufstehen, für den ein oder anderen nach einer unruhigen Nacht. Schließlich wollte niemand die Reise zu diesem wichtigen Spiel verpassen. Vital Heynen nennt es sogar „das wichtigste Spiel des Jahres“ und spricht von einem Spiel, bei dem die Mannschaft „ähnlich gefordert wird, wie beim Supercupfinale in Hannover“.

15 Stunden Reise hatte das Team also in den Knochen, einen ganzen Tag unterwegs zu sein haben sie in Kauf genommen, um den Dienstag noch zur Vorbereitung zu nutzen. Am Mittwoch (18 Uhr deutscher Zeit live bei laola1.tv) geht es dann gegen eine Mannschaft, die für Cheftrainer Heynen in der Vorbereitung schon etwas Besonderes war. „Viele Mannschaften siehst Du und findest sie großartig. Erst bei der genauen Analyse wird klar, dass deren Spiel gar nicht so überragend ist“, erklärt er. „Bei Burgas ist das genau umgekehrt. Auf den ersten Blick ist es keine große Mannschaft, die auf den zweiten Blick aber sehr guten Volleyball spielt.“

Der wohl bekannsteste Spieler für die Häfler Fans von Neftohimik 2010 Burgas dürfte Valentin Bratoev sein, der 2013/2014 das VfB-Trikot trug. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Georgi zählt Heynen auch einen Außenangreifer aus der Ukraine, der am Mittwoch sein erstes Spiel im Trikot der Ukrainer machen wird, zu den Stärken der Bulgaren. „Wir werden in diesem wichtigen Spiel sehr gefordert werden“, weiß Heynen. „Ich bin froh, wenn wir etwas mit zurück nach Friedrichshafen nehmen – und das bedeutet für mich, dass wir mindestens zwei Sätze holen.“

Mit diesen Punkten im Gepäck macht sich der VfB dann am Donnerstag wieder zurück auf den Weg an den Bodensee. Wieder geht es über Sofia und München, wo die Häfler am späten Donnerstagabend eintreffen werden. Dann beginnt die Vorbereitung auf das Rückspiel am kommenden Sonntag in der ZF Arena (16 Uhr), das entscheidet, ob die Heynen-Truppe in die Gruppenphase der Champions League einziehen wird. Erst einmal muss Burgas aber in den Süden Deutschlands reisen – auf dem gleichen unkomfortablen Weg übrigens, wie der VfB.