08. Oktober 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen hat in der Hannoveraner TUI Arena seinen Titel als Supercupsieger verteidigt. Die Häfler gewannen in der Neuauflage des Vorjahresfinals gegen die Berlin Recycling Volleys mit 3:1 (23:25, 25:18, 25:18, 25:19) und ließen die mitgereisten Häfler Fans jubeln. Nur im ersten Satz hatte der VfB vor allem mit den starken Berliner Außen Robert Kromm und Adam White Probleme. Später dominierten die Titelverteidiger vor allem dank einer starken Leistung in Block und Feldabwehr. Als MVP des Spiels wurde Athanasios Protopsaltis von den Zuschauern gewählt.
Viel Neues gab es nicht bei den beiden Großen in der Volleyball Bundesliga. Bei den Berlin Recycling Volleys war lediglich der Australier Adam White als Neu-Berliner im Team. Der VfB begann mit Zuspieler Simon Tischer, dem Außenangreifern David Sossenheimer und Athanasios Protopsaltis, den Mittelblockern Jakob Günthör, Diagonalangreifer Daniel Malescha und Libero Markus Steuerwald. Philipp Collin als Mittelblocker bekam als Neuzugang seinerseits von Beginn an Einsatzzeit.
Berlin ging nach zwei nervösen Häfler Annahmen mit 2:0 in Führung, Friedrichshafen zog mit Sossenheimer und Malescha nach (1:2, 2:3). In der Feldabwehr und im Block zeigten die Häfler konstant ihre Leistung und blieben an den Berlinern dran (11:11, 16:18). Vor allem Adam White auf Berliner Seite stand dann aber in der Annahme stabil und kam im Block immer wieder durch und VfB-Coach Vital Heynen reagierte. Andreas Takvam bekam seinen ersten Einsatz als Außenangreifer und glich mit seinem ersten Angriff zum 23:23 aus. Doch die Hauptstädter blieben konzentriert und holten sich zwei Punkte in Folge und den ersten Satz (23:25).
Bartlomiej Boladz bekam gleich im zweiten Satz seine Chance und spielte über Diagonal für Daniel Malescha. Der junge Pole brachte Schwung, Sossenheimer fand immer wieder die Berliner Fingerspitzen und brachte den VfB in Front (5:3, 8:3). Sebastian Kühner und Adam White servierten das Ass, die Häfler setzten auf ihre starke Verteidigung und einen gut aufgelegten Boladz (12:11, 16:12). Ohne technische Auszeiten, die dieses Jahr im Supercup gestrichen wurden, ging es in die Endphase. Die Häfler spielten jetzt ohne Fehler, Zuspieler Simon Tischer setzte immer wieder erfolgreich Jakob Günthör ein und Boladz besorgte den Satzball, den Philipp Collin mit einem Ass verwandelte (25:18).
Berlin startete wieder stärker in den dritten Durchgang und setzte sich auf Grund einiger Unkonzentriertheiten auf Häfler Seite früh ab (0:2, 4:6). Doch der VfB blieb ruhig und Jakob Günthör blockte Okolics Angriff direkt vor seine Füße (9:8) zur ersten Führung. Auch dank starker Angriffe von Protopsaltis, Sossenheimer und Boladz legten die Häfler einen 11:4-Lauf hin (13:10). VfB-Trainer Vital Heynen mahnte seine Männer in einer Auszeit an, die „dummen Fehler“ zu vermeiden und das Team setzte seine Anweisung um. Berlin nah White vom Feld, den die Häfler inzwischen gänzlich im Griff hatten. Der Meister tauschte nahezu sein ganzes Team, doch der Pokalsieger hatte die besseren Wechsel. Malescha kam zu Aufschlag, holte mit einem Ass den ersten von sechs Satzbällen. Mit einem Block – dem achten der Häfler bis zu diesem Zeitpunkt – machte Collin den Deckel drauf.
Der VfB war nun auf einem guten Weg, den Supercup zu verteidigen, denn Berlin war nicht mehr in der Spur. Philipp Collin blockte Berlins Starangreifer Paul Caroll, der daraufhin den nächsten Ball neben das Feld setzte (1:1, 2:1). Die Häfler waren sowohl im Kopf als auch auf dem Feld nun schneller, woran auch die Einwechsel von Ex-Häfler Georg Klein auf Berlins Seite nichts änderte. Sossenheimer blockte, Günthör brachte seinen sechsten Angriff von sechs Versuchen ins Feld und setzte gleich ein Ass oben drauf (8:5, 12:7). Kromm musste vom Feld und Berlin kam nochmal ran (16:14) – doch nur kurz. Berlin wirkte ratlos, denn der VfB verteidigte stark und Philipp Collin und Simon Tischer blockten (18:15, 20:15). Malescha kam zurück und punktete stark, Günthör besorgte mit einem Block sechs Matchbälle und verwandelte den zweiten gleich selbst.
„Das war der erste Titel“, freute sich Heynen nach dem Sieg für seine Mannschaft. „Den wollte das Team gewinnen – jetzt geht es um die Deutsche Meisterschaft, denn das ist unser großes Ziel.“