18. August 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Andreas Takvam kam als unbekannter Mittelblocker an den Bodensee und hinterließ in seiner ersten Saison eine beeindruckende Visitenkarte in Volleyball-Europa. Er ist einer der Besten seiner Zukunft, doch das reicht dem 24-Jährigen Norweger nicht. Er möchte einen weiteren Schritt in seiner Karriere gehen und wechselt dafür sogar die Position. Mit aufgeladenen Batterien nimmt er das in Angriff und arbeitet akribisch rund um die Uhr. Für uns hat er sich trotzdem Zeit genommen – für eine Runde Swinggolf mit Blick auf den Bodensee.
Friedrichshafen (gms). Norweger sitzen im Sommer am Fjord und angeln. Das ist ein ziemlich einfaches Klischee, allerdings treffen Klischees manchmal auch zu – zum Beispiel im Fall von Andreas Takvam. Einen Monat war er in seiner Heimat, hat viel Zeit mit seiner Familie in deren Sommerhaus verbracht. „Batterien auftanken“ nennt Takvam das, als wir uns mit ihm zum Swinggolf in der Nähe von Markdorf verabreden. Swinggolf ist etwas Neues für Takvam, aber er „liebt die Herausforderung“, wie er selbst sagt.
Deshalb ist er auch in Friedrichshafen geblieben, obwohl das Ausland nach seiner fabelhaften Saison natürlich gelockt hat. „Vital hat mir ein spannendes Angebot gemacht“, sagt er. „Und darauf habe ich wirklich Lust.“ Andreas Takvam schult um, vom Mittelblocker zum Außenangreifer. Das ist etwas, das in unteren Ligen vielleicht einmal vorkommt. Auf Takvams Niveau ist das eher selten. „Alle haben mir gesagt, ich soll das bloß nicht machen“, lacht er. „Aber ich möchte ihnen beweisen, dass sie alle falsch liegen.“
Deshalb trainiert er schon, bevor die Vorbereitung beginnt. Er nimmt an, er greift an und er lernt die anderen Laufwege. Hilfe bekommt er dabei von Libero Markus Steuerwald. Als Mittelblocker ist der 2-Meter-Mann ein Guter, als Außenangreifer wäre er eine noch größere Waffe für den Club. „Wir werden sehen, im Moment bin ich ganz guter Dinge“, sagt er schmunzelnd. „Wir haben noch Zeit und wir haben vor allem noch viel Arbeit.“
An jedem Loch auf dem Golfplatz steigert sich der 24-Jährige und ist ehrgeizig. Ungefähr so muss das auch bei seinem Training aussehen. Er wirkt rundum zufrieden und fühlt sich wohl. Nur die Frau an seiner Seite fehlt ihm noch. Da konnte auch ein Aufruf von Radio 7 nichts bewirken. „Ich schiebe das ja so ein bisschen dem Club zu und habe überlegt eine entsprechende Klausel in meinen Vertrag aufzunehmen“, – das ist seine nicht ganz ernst gemeinte Antwort. Er weiß aber was er will: „Die Chemie muss stimmen, dann sieht man weiter“, geht er das Thema dann doch relativ entspannt an.
Ob mit oder ohne Frau. Ob als Mittelblocker oder Außenangreifer. Takvam freut sich auf die Saison. Erst recht, weil er sich sicher ist, dass Vital Heynen im zweiten Jahr einen Schritt mehr mit dem Team machen wird. „Wir kennen uns und kennen Vital“, sagt er. „Wir werden vor allem als Mannschaft stärker sein, da bin ich mir sicher.“