21. Juli 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Beruf und Beruf unter einen Hut zu bekommen, das ist für Thilo Späth-Westerholt seit einigen Jahren kein Kunststück mehr. Der 30-jährige arbeitet bei der Sparkasse Bodensee als Firmenkundenberater und steht bei den Häfler Volleyballern als mittlerweile Dienstältester auf dem Feld. Im Interview verrät der Familienvater, wie er diese Doppelbelastung geregelt bekommt, was es so Besonders macht beim VfB zu spielen und was er am Ende der kommenden Saison gerne in der Zeitung lesen würde
Herr Späth-Westerholt, tagsüber bei der Sparkasse – abends und an den Wochenenden als Libero beim VfB Friedrichshafen. Wie klappt das?
Ein wenig Erfahrung habe ich ja jetzt schon, da ich das seit einigen Jahren so mache. Mit einer guten Organisation klappt fast alles, manchmal muss ich beim Volleyball Abstriche machen, aber eigentlich bekomme ich das alles recht gut unter einen Hut.
Warum verlängern Sie für ein weiteres Jahr und gehen damit in ihre achte Saison beim VfB?
Wir haben letztes Jahr mit der jungen Mannschaft eine recht gute Saison gespielt und ich denke, dass nun jeder noch einen Schritt nach vorne macht und bei dieser Entwicklung möchte ich Teil des Teams sein. Wir wollen noch eine Schippe drauflegen und am Ende genauso viel Spaß haben wie letztes Jahr, allerdings mit dem für uns hoffentlich besseren Ende in der Meisterschaft. Die Saison mit Vital war sehr intensiv. Wir alle haben sehr viel Zeit miteinander gebracht und am Anfang wussten wir gar nicht wo wir stehen. Wir mussten uns finden, aber das war ein toller Prozess. Mir persönlich hat die Saison sehr viel Spaß gemacht und wenn der Spaß stimmt, dann kann man erfolgreich sein und das haben wir dann auch so hinbekommen.
Können Sie heute schon Ihre persönlichen und die Ziele der Mannschaft benennen?
Die Ziele sind klar. Tokio 2020 für mich – also im Beachvolleyball natürlich (lacht). Nein, das ist ein Spaß. Zwei nationale Titel haben wir in der vergangenen Saison schon geholt – nur die Meisterschaft haben wir nicht für uns entscheiden können. Das möchte ich ändern und einerseits unsere Titel verteidigen, andererseits aber auch Deutscher Meister werden. In der Champions League haben wir letztes Jahr sehr viel gelernt. Jetzt, mit ein bisschen mehr Erfahrung, können wir vielleicht die engen Spiele in der neuen Saison für uns entscheiden und dann die Gruppenphase überstehen und eine Runde weiter kommen.
Wenn Sie jetzt ein Jahr weiterschauen könnten: Was würden Sie gerne am Ende der Saison in der Zeitung lesen?
Dass wir tollen Sport gezeigt haben, uns spannende Spiele mit den Gegnern geliefert haben. Dass viele Zuschauer in die Halle gekommen sind und die Halle ausverkauft war. Und schlussendlich, dass wir eine sehr sehr gute Saison gespielt haben. Am schönsten wäre es natürlich, wenn das letzte Spiel der Saison gewonnen wird, denn dann sind wir Deutscher Meister.
Kurzsteckbrief Thilo Späth-Westerholt:
Geboren: 08.06.1987
Größe: 1,88 Meter
Nationalität: GER
Position: Libero
Bisherige Vereine: TV Kappelrodeck, Volley YoungStars Friedrichshafen, VC Olympia Berlin, SV Bayer Wuppertal / Wuppertal Titans
Bisherige Erfolge: 2004 2. Platz U18-Beach-EM,
2005 10. Platz Jugend-EM, Deutscher Meister 2011, 2015, Pokalsieger 2012, 2014, 2015, 2017, Supercupsieger 2016