05. Juli 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mit der „Vital-Methode“ zum Erfolg! Das soll beim Supercup-Titelverteidiger VfB Friedrichshafen (13-mal Deutscher Meister, 14-mal DVV-Pokalsieger, Champions League Gewinner 2007) auch am 8. Oktober das Motto sein, wenn die Häfler in Hannover gegen die BR Volleys antreten. Denn seit Coach Vital Heynen das Zepter vor der vorherigen Saison in die Hand genommen hat, weht am Bodensee ein frischer Wind. Heynen hat deutlich mehr als zuvor auf junge deutsche Spieler gesetzt. Das brachte dem VfB – im Zusammenwirken mit den Analyse- und Motivationsfertigkeiten des Trainers – Erfolge.
Berlin (vbl). Der erste Coup gelang Friedrichshafen in Berlin. Denn bei der Hauptstadt-Premiere des Volleyball Supercups im Oktober 2016 überraschte das Team vom Bodensee die Experten mit einem 3:0-Erfolg (25:16, 25:20, 25:21) gegen die BR Volleys. „Das hat uns Selbstvertrauen gegeben“, erinnert sich VfB-Libero Markus Steuerwald. „Wir konnten Volleyballdeutschland zeigen, dass wir auch mit einer jungen Mannschaft gegen die erfahrenen Berliner mithalten können. Da haben wir gleich gesehen, dass wir ein sehr gutes Jahr spielen können.“
Das zeigte sich dann auch beim DVV-Pokalfinale Ende Januar – wieder gegen Berlin. Der VfB Friedrichshafen präsentierte sich in der SAP Arena in Mannheim extrem abgezockt und behielt fast immer, wenn es eng wurde, die Nerven. Der Lohn: Die Volleyballer aus der Zeppelinstadt holten sich vor über 10.000 Zuschauern mit 3:1 (33:31, 25:21, 25:27, 30:28) den Pokalsieg. Es war zwar schon der 14. Pokalerfolg der Friedrichshafener, doch die Freude darüber war groß, wie seit Langem nicht mehr.
Der große Team- und Mannschaftsgeist zeigte sich auch in der Folge. Der VfB Friedrichshafen beendete die Hauptrunde auf Platz eins. Steuerwald: „Wir hatten Spaß und das nicht nur im Training und auf dem Feld, sondern auch außerhalb. Ausschlaggebend war auch, dass Vital Heynen alle Spieler im Laufe der Saison eingesetzt hat. Das ist gut für die Stimmung in der Mannschaft, denn alle fühlen sich zugehörig. In den Momenten, in denen die Starting-Six nicht so funktioniert hat, haben diejenigen, die reingekommen sind, der Mannschaft oft geholfen.“
Nachdem die Bodensee-Volleyballer die BR Volleys viermal in Folge (Supercup, DVV-Pokalfinale und zweimal in der Hauptrunde) bezwungen hatten, kam es in den Playoff-Finals erneut zum „Duell der Giganten“. Das erste Spiel der Best-of-Three-Serie gewann der VfB, doch dann sicherten sich die Berliner mit zwei Siegen in Folge doch noch die Deutsche Meisterschaft. Woran das lag, wurde in Friedrichshafen noch nicht gemeinsam analysiert. „Ich denke, darüber wird noch gesprochen, wenn der Großteil der Mannschaft wieder zusammenkommt“, so Steuerwald.
Der 28-Jährige stellt klar: „Ich habe immer gesagt, dass man nicht erwarten darf und dass es – über eine ganze Saison gesehen – eigentlich unmöglich ist, jedes Spiel gegen Berlin zu gewinnen.“ Er spekuliert: „Vielleicht war es am Ende die Unerfahrenheit in der Mannschaft. Oder es waren einige Momente, in denen die Berliner mit den älteren und wesentlich erfahreneren Spielern abgezockter waren. Eine Sache ist sicher: Wir werden daraus für die kommende Saison lernen.“
Die erste Chance dazu bietet der Supercup in der TUI Arena. Steuerwald: „Wir wollen den Titel am 8. Oktober verteidigen. Die Zuschauer und Fans wissen mittlerweile, was für eine Art Volleyball wir spielen: mit großer Spielkontrolle, stark in der Abwehr und im Block.“ Steuerwald setzt jedenfalls auf die Erfolgsformeln von Vital Heynen. „Die Art und Weise, wie wir spielen, resultiert aus seinen Ideen. Wir trainieren so, wie er sich das vorstellt und können das dann im Spiel gut umsetzen. Die Fans in Hannover dürfen sich auf ein packendes Spiel freuen.