31. Januar 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Nur zwei Tage nach dem Pokalgewinn spielten die Häfler am Dienstagabend in der russischen Sporthauptstadt Kazan gegen die derzeit weltbeste Vereinsmannschaft Zenit Kazan. Zwar unterlagen die Häfler mit 0:3 (18:25, 38:40, 17:25), doch der zweite Satz war mehr als sehenswert. Ganze 48 Minuten setzte sich der VfB gegen die Russen zur Wehr und musste sich erst nach insgesamt 78 gespielten Punkten geschlagen geben.
Bereits vor der Partie hatte Heynen angekündigt, einige Spieler schonen zu wollen und so ließ er Simon Tischer, Andreas Takvam und Michal Finger zunächst auf der Bank. Das jedoch änderte nichts daran, dass die Häfler die Russen das Spiel nicht zu leicht machen wollten. Und genau das gelang zu Beginn des ersten Satzes. Tomas Kocian im Zuspiel, die Außen-Annahmespieler Athansios Protopsaltis und Tomas Roussaux, Mittelblocker Jakob Günthör und Georg Klein sowie Diagonalangreifer Daniel Malescha und Libero Markus Steuerwald agierten konzentriert und erspielten sich immer wieder Lücken im Block (5:5, 8:10). Dann jedoch legten die Russen einen Zahn zu und machten mehr Druck im Angriff (9:12, 12:14). Anderson ging an den Aufschlag, servierte zwei Asse (12:17) und Heynen nahm die Auszeit. Der VfB blieb geduldig, wehrte immer wieder ab und Malescha holte im dritten Anlauf den Punkt (13:17). Dann wechselte er seine Außenriege durch – brachte Mustedanovic und Sossenheimer (15:20) und brachte damit zumindest das Schiedsgericht aus dem Konzept. Takvam kam für Günthör und war gleich erfolgreich (16:21). Zwei weitere Punkte erkämpften sich die Häfler, dann machte Kazan den Satz zu (18:25).
Heynen schickte seine Anfangssechs im zweiten Satz zurück aufs Feld und die spielte clever. Malescha legte den Ball in den Block von Kazan, schlug dann das Ass (3:1). Sowohl zur ersten als auch zur zweiten Auszeit lagen die Häfler in Führung und brachten die Russen immer wieder durch sehr variable Angriffe sowie starke Blocks in Verlegenheit (8:7, 16:14). Rousseaux schlug das Ass zur Drei-Punkte-Führung und Kazan nahm die Auszeit (19:16). Kazan schlug den folgenden Angriff ins Aus und Friedrichshafen erhöhte auf vier (22:18). Dabei blieb es jedoch nicht, Malescha schlug knapp ins Aus, hatte dann einen Dreiblock gegen sich und die Russen glichen aus (23:23). Den ersten Satzball holte Klein, vergab ihn allerdings im Aufschlag, den zweiten holte Takvam, doch Kazan konterte (25:25) und Mikhailov schlug das Ass (25:26). Sechs eigene Satzbälle hatten die Häfler, neun verteidigten sie gegen Kazan, bevor die Russen die Nervenschlacht für sich entschieden (40:38). 48 Minuten hatten sich die Häfler in diesem Satz gegen die weltweit beste Vereinsmannschaft zur Wehr gesetzt.
Kurz durchschnaufen, dann ging es in den dritten Durchgang. Zwar gingen die Russen in Führung (0:3), doch die Häfler gaben nicht auf und kämpften um jeden Ball (4:5). Mit Mikhailov am Aufschlag gelang es den Russen sich abzusetzen (8:13). Friedrichshafen wehrte Ball um Ball ab, Kazan allerdings griff so lange an, bis der Ball auf dem Boden war (9:16). Klein setzte im Block Akzente, Günthör schob das Ass hinterher, das reichte jedoch nicht mehr, um heranzuziehen (13:18, 17:23). Mikhailov schlug den Punkt zum Matchball, Malescha schlug den Angriff ins Aus und Kazan holte sich auch Satz drei (25:17).
„Das war schade, dass wir den zweiten Satz nicht gewinnen“, sagte Heynen nach dem Spiel. Insgesamt zeigte sich der Häfler Coach allerdings zufrieden: „Wir haben besser angenommen und auch angegriffen als im Hinspiel. Das war definitiv eine Leistungssteigerung.“