18. Dezember 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen gewinnt im Spitzenspiel der Volleyball Bundesliga gegen die Berlin Recycling Volleys mit 3:0 (32:30, 27:25, 29:27). Damit entscheiden die Häfler auch das zweite Duell des Jahres gegen den amtierenden Meister und fügen den Hauptstädtern die erste Niederlage der Saison zu. In fast zwei Stunden hatten die Häfler vor allem in der Verteidigung und über die Diagonalposition die Nase vorn. Als wertvollster Spieler wurde folgerichtig Michal Finger ausgezeichnet. Bei Berlin ergatterte sein Pendant Wouter Ter Maat diesen Titel
Die Berliner Mannschaft des Jahres war auch gegen den VfB Friedrichshafen, der mit den Mittelblockern Georg Klein und Andreas Takvam, den Außenangreifern Athanasios Protopsaltis und David Sossenheimer, Zuspieler Simon Tischer, Diagonalangreifer Michal Finger und Libero Markus Steuerwald startete, die Mannschaft der ersten Minuten. Berlin machte mehr Druck im Aufschlag, Friedrichshafen hatte Probleme in der Annahme und schlug gleich drei Mal in Folge in den Block (4:6, 4:8). Vital Heynen nahm früh die Auszeit, tauschte Rousseaux und Mustedanovic für Sossenheimer und Protopsaltis und das sollte wirken. Daniel Malescha kam im Aufschlag und punktete, Rousseaux und Takvam blockten, die Häfler waren noch zwei Punkte entfernt (19:21). Den ersten Satzball wehrte der VfB dank einer wahnsinnigen Rettungsaktion von Simon Tischer ab (24:24), fünf weitere bekamen die Volleys auch nicht verwandelt. Mustedanovic brachte mit einem Ass den ersten Satzball für den VfB, Klein blockte schließlich den dritten zum 32:30.
Heynen blieb bei seinem Come-back-Team und das sollte ihm Recht geben. Michal Finger, der im ersten Satz langsam in Fahrt kam, machte jetzt jeden Ball, Berlin konnte sein schnelles Tempo der Anfangsphase nicht halten (5:4, 11:7). Die mit 6632 Zuschauern nicht ganz ausverkaufte Max-Schmeling-Halle raunte nur leise, als Finger Diagonal zum 15:10 im Dreimeterraum versenkte. Alles war gerichtet für den zweiten Satzgewinn, doch Berlin wechselte auf Außen und im Zuspiel, brachte mehr Qualität in die Verteidigung und der VfB wackelte. 20:15 führten die Häfler, dann stand es plötzlich 21:23. Zwei Satzbälle hatte Berlin in Folge, den letzten wehrte Mustedanovic mit einem sehenswerten Block ab. Finger besorgte das Ass, Mustedanovic schlug stark auf, verteidigte und gab dem für Rousseaux gekommenen Sossenheimer die Chance. Ex-Häfler Luke Perry kam nicht mehr an den Ball und Friedrichshafen brachte Satz zwei ins Ziel (27:25).
Die Hiobsbotschaft dann vor Satz drei. Sossenheimer war umgeknickt und musste behandelt werden. Rousseaux kam zurück aufs Feld. Beide Mannschaften gingen Kopf an Kopf in Durchgang drei, nach zwei umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen gegen Friedrichshafen führte Berlin zur ersten technischen Auszeit (7:8). Beim VfB ging es über Takvam immer durch die Mitte, Berlin musste um seine Punkte kämpfen. Doch Unkonzentriertheiten in der Häfler Annahme brachten Berlin die Führung (12:12, 13:16). Heynen brachte mit Malescha Druck im Aufschlag, Mustedanovic blockte erneut und die Häfler gingen wieder in Führung (17:18, 19:18). Wieder ging es also in die Verlängerung mit Satz- und Matchbällen auf beiden Seiten (25:26, 28:27). Ein unglaublicher Ball mit einer Abwehrschlacht auf beiden Seiten war schließlich der letzte Ball des Tages, den Mustedanovic im Feld versenkte (29:27).
„Das waren heute zwei gleichwertige Mannschaften“, lobte Trainer Vital Heynen den Gegner. „Im Fußball wäre das ein 0:0 gewesen und wir hätten im Elfmeterschießen gewonnen. Schließlich ging das hier in allen drei Sätzen über die volle Distanz und darüber hinaus.“