18. September 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen hat am vergangenen Samstag sein Testspiel gegen den mehrfachen Schweizer Meister Volley Amriswil mit 3:1 (23:25, 25:23, 25:21, 25:22) gewonnen. Mit einer siebenköpfigen Rumpftruppe traten die Häfler Volleyballer in der Wilhelmsdorfer Riedhalle an und mussten auf der Position des Diagonalangreifers ungewohnte Wege gehen. Mit den Einnahmen aus diesem Spiel unterstützen beide Mannschaften das Wilhelmsdorfer Unified Team – einer Volleyballmannschaft aus Menschen mit und ohne Behinderung
Friedrichshafen (gms). „Ich bin eigentlich ziemlich mit mir zufrieden“, strahlte Tomas Kocian nach dem Ende des Testspiels seiner Häfler Volleyballer gegen Volley Amriswil. Selbstverständlich hatte diese Freude auch mit dem Ergebnis der Begegnung zutun, schließlich gewann der VfB Friedrichshafen vergangenen Samstag mit 3:1 gegen den mehrfachen Schweizer Meister. Vielmehr blickte Kocian dabei aber auch auf sein eigenes Punktekonto. Zweistellig fiel das nämlich aus, für einen Zuspieler ziemlich ungewöhnlich. Als solcher kam Kocian aber auch gar nicht zum Einsatz, er wurde für den Test kurzerhand zum Angreifer umfunktioniert. „Wir haben das ja nicht trainiert“, sagt Kocian. „Aber ich greife sowieso gerne an, da war das für mich echt ein riesiger Spaß.“
Der Spaß war aber aus der Not geboren. Mit sieben Spielern reiste Assistent Adrian Pfleghar, der Nationaltrainer Vital Heynen an der Seitenlinie vertrat, nach Wilhelmsdorf und hatte nicht auf allen Positionen die üblichen Verdächtigen zur Verfügung. Mit Andreas Takvam und Jakob Günthör über Mitte und den Außenangreifern David Sossenheimer und Armin Mustedanovic waren Stammkräfte im Einsatz, die beiden Zuspieler Simon Tischer und Tomas Kocian teilten sich ihren eigentlichen Job und den des Diagonalangreifers, Thilo Spät Westerholt war als Libero die Konstante in der Annahme. Ein neu zusammengewürfeltes Team, zwei Zuspieler mit Sonderaufgaben – da war es fast logisch, dass der Spielfluss am Anfang noch etwas zäh daher kam. „Ich bin noch nicht einmal eine Woche da und wir sind schon mitten in der Vorbereitung“, fasste Neu-Häfler Armin Mustedanovic seine vergangenen Tage zusammen. „Dafür hat das doch schon sehr gut geklappt.“
Der erste Durchgang ging noch an die Schweizer, die Sätze zwei, drei und vier holte sich der VfB (23:25, 25:23, 25:21, 25:22). Vor allem in der Abstimmung in Abwehr und Verteidigung haperte es noch, der Block und der Angriff sahen stellenweise schon bundesligatauglich aus. „Auch wenn das alles sehr anstrengend ist, sind wir auf einem guten Weg“, ist sich Mustedanovic sicher und auch Tomas Kocian ist vier Wochen vor Bundesligastart optimistisch. „Es kommen jetzt immer mehr Spieler dazu und wir entwickeln uns täglich weiter. Vier Wochen sind nicht viel, aber eine Menge Zeit, um das hier noch ein gutes Stück nach vorne zu bringen.“