13. Mai 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Knapp zwei Wochen nach der Meisterschaft spricht Sebastian Schmidt, Geschäftsführer der VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH, über seine erste Saison mit den Häfler Volleyballern, die Erwartungen und die Zukunft.
Herr Schmidt, wie haben Sie Ihre erste Saison beim VfB erlebt?
Insgesamt habe ich mich hier sehr wohlgefühlt, auch wenn es einige Veränderungen in der Saison gab. Sportlich gesehen wollten wir am Ende der Saison mit mindestens einem Titel dastehen, das haben wir nicht geschafft. In der Champions League hatten wir eine starke Gruppe und sind nur ganz knapp ausgeschieden, der größere Rückschlag war im DVV-Pokal. Im Viertelfinale gegen die United Volleys auszuscheiden, war sehr bitter und das hatten wir uns alle anders vorgestellt. Insofern blieb nur noch die Meisterschaft, auf die wir uns konzentriert haben. Und hier muss man fairerweise sagen, dass die Berliner am Ende verdient gewonnen haben. Jetzt wird nächstes Jahr wieder angegriffen.
Wie haben Sie Stelian Moculescu in seiner letzten Saison erlebt?
Ich kannte Stelu vorher nicht. Es war unser erstes gemeinsames Jahr zusammen, in dem er mir viel über den Volleyballsport erzählt, mich in dessen Strukturen eingeführt hat und beratend, unterstützend zur Seite stand. Natürlich wünscht man ihm persönlich einen Titel zum Abschluss, allerdings hat er aus einer schwierigen Situation das Beste gemacht und auch der Vizemeister-Titel ist ein Ergebnis, auf das wir stolz sind. Ich glaube, er hat die letzten Wochen noch einmal sehr intensiv erlebt, alles aufgesogen und ich hoffe, dass er alles in guter Erinnerung behält. Er hat so viel erreicht, darauf kann er mehr als stolz sein.
Die Regularien in der Champions League wurden umgestellt. Als Vizemeister ist der VfB nicht automatisch für Europas Königsklasse qualifiziert. Wie gehen Sie damit um?
Wir haben überlegt, ob wir für die Champions League melden und uns dann gemeinsam mit unserem neuen Trainer Vital Heynen dafür entschieden. Wir werden in die Qualifikation gehen und dort in drei KO-Runden um den Einzug in die Champions League kämpfen. Sollte uns das nicht gelingen, so werden wir in der kommenden Saison den CEV-Cup spielen, in dem ebenfalls international bekannte Namen warten. Organisatorisch als auch finanziell bedeutet die Qualifikation einen erheblichen Mehraufwand. Sportlich gesehen, können wir einiges mitnehmen, denn wir werden ab Mitte Oktober auf europäischer Ebene antreten und gleich mit starken Gegnern konfrontiert. Das kann uns nur gut tun und bietet den Zuschauern einiges an Spannung und tollen Volleyball.
Was passiert in den kommenden Wochen?
Wir sind bereits seit einigen Wochen in Gesprächen mit Spielern und können schon heute sagen, dass wir in der kommenden Saison mit sechs bis acht deutschen Spielern planen. Neben Simon Tischer, der noch unter Vertrag steht, laufen außerdem die Verhandlungen mit einigen weiteren Spielern aus der diesjährigen Saison. Und dann können sich die Fans und Zuschauer noch auf einige andere bekannte und neue Gesichter freuen. Vital Heynen tritt offiziell am 1. Juli an, wird zuvor noch mit der Deutschen Nationalmannschaft arbeiten. Ab Mitte Juli wird er dann vor Ort sein und spätestens im August mit der Vorbereitung auf die kommende Saison beginnen.
Haben Sie denn schon konkrete Pläne für den Sommer, was können die Fans und Zuschauer hier erwarten?
Wir wollen auch im Sommer präsenter sein und werden mit den „Stadtwerk am See Beachdays“ ein neues Highlight in der Stadt schaffen. Neben Beachvolleyball werden unter anderem auch die Fußballer mit dabei sein und wir werden die Uferpromenade im Juni in eine Beacharena verwandeln. Sobald Vital dann da ist, möchten wir öffentliche Trainingsstunden mit anschließenden Veranstaltungen anbieten. Damit verkürzen wir die Wartezeit auf die neue Saison und wollen eine Identifikation zwischen Fans und Spielern schaffen. Alles weitere werden wir in den kommenden Wochen bekannt geben. Ich freue mich auf einen kurzweiligen Sommer mit vielen neuen Projekten.