05. Mai 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am Mittwochabend war es so weit: Stelian Moculescu betrat zum letzten Mal als Trainer des VfB Friedrichshafen die Bühne im Foyer der ZF Arena. Nach 19 mehr als erfolgreichen Jahren verabschiedet sich Moculescu, und nicht nur er, sondern auch sein Team, sagten den Fans an diesem Abend auf Wiedersehen. „Ich kann Danke sagen“, so Moculescu. „Ich konnte vieles verwirklichen, was ich mir vorgenommen hatte. Jetzt sind andere dran.“
Friedrichshafen (gek). Grinsend steht er auf der Bühne, sein trockener Kommentar: „Das heißt Servus“, sagt er, als er das Schild der Fans in die Höhe hält. „Tschüß Stelu“ steht darauf. Alle, die an diesem Abend gekommen sind, haben unterschrieben, erweisen VfB-Trainer Stelian Moculescu ein letztes Mal die Ehre, bevor er von der Bühne tritt. 19 Jahre stand er nicht nur an der Seitenlinie bei den Spielen, er machte den VfB Friedrichshafen zu dem Verein, der er heute ist. „Stelu hat den Namen Friedrichshafen in der Volleyballwelt bekannt gemacht“, sagt Wunibald Wösle, Präsident des VfB Friedrichshafen e.V. und Beiratsvorsitzender der VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH. „Ihm war es wichtig, dass die Spieler nicht nur hier bestens ausgebildet werden, sondern auch anschließend im Ausland Karriere machen. Das zeichnet ihn aus und ich danke ihm dafür von Herzen.“
„Ich sehe einige im Publikum, mit denen ich alt geworden bin“, sagte Moculescu. „Da ist es nur natürlich, dass wir alle irgendwann in Rente gehen.“ 13 Deutsche Meisterschaften, 13 Pokalsiege und 2007 das Triple mit dem Champions-League-Sieg: Moculescu hat alles erreicht, was man mit einem Verein erreichen kann. „Ich kann Danke sagen“, weiß er. „Ich konnte vieles verwirklichen, was ich mir vorgenommen hatte.“ Dennoch blickt er ein wenig wehmütig zurück. „Die Wünsche, das wir Volleyball populär machen und ins Fernsehen kommen, die habe ich immer noch. Was daraus wird, weiß ich allerdings nicht.“ Die Bitte an die Fans und die Stadt, dem „VfB auch in den kommenden Jahren treu zu bleiben“, ging dann fast in dem minutenlangen Applaus unter.
Doch nicht nur Moculescu verabschiedete sich an diesem Abend, auch die Spieler sagten auf Wiedersehen, verabschiedeten sich in die Sommerpause. „Wir sind immer ein wenig unseren Möglichkeiten hinterher gelaufen“, sagt Kapitän Simon Tischer, der die Saison Revue passieren lässt. „Da waren Highlights, wie der Sieg gegen Moskau, aber auch Niederlagen, die richtig weh taten.“ Björn Andrae und Marc Honoré kamen vor der Saison an den See, wollten die Meisterschaft mit dem VfB holen, doch das Verletzungspech holte nicht nur sie, sondern die gesamte Mannschaft ein. „Das habe ich so noch nicht erlebt“, sagte Andrae. „Es tat mir leid fürs Team, aber es war trotzdem schön hier zu sein.“ Honoré fand ähnliche Worte. „Ich habe neue Freunde gewonnen und alte wiedergesehen, das war eine gute Zeit.“ Und auch Zuspieler Tomas Kocian konnte der Vizemeisterschaft etwas Gutes abgewinnen. „Letztes Jahr war ich Dritter, in diesem Jahr Zweiter. Das lässt doch hoffen.“ Hoffen mit Sicherheit auch auf eine neue Saison, in der sich einiges ändern wird. Neuer Trainer, neue Mannschaft – die Fans dürfen gespannt sein.