05. März 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mit drei Punkten kehrt der amtierende Meister VfB Friedrichshafen vom Ammersee an den Bodensee zurück. Mit 3:0 (25:22, 25:17, 25:18) gewannen die Häfler am Samstagabend gegen den TSV Herrsching und sicherten sich damit den zweiten Platz in der Tabelle der Volleyball Bundesliga. Beim zweiten 3:0-Erfolg der Häfler in Serie wurde Zuspieler Simon Tischer zum wertvollsten Spieler auf Friedrichshafens Seite ernannt, bei Herrsching wurde Außen-Annahmespieler Benedikt Doranth ausgezeichnet. Die meisten Punkte mit jeweils zehn machten bei Friedrichshafen Adrian Gontariu und Marc Honoré
VfB-Trainer Stelian Moculescu begann ohne große Überraschungen gegen den TSV Herrsching. Über Außen griffen Baptiste Geiler und Luis Joventino an, in der Mitte blockten Alexey Nalobin, Adrian Gontariu kam über Diagonal und Zuspieler Simon Tischer und Libero Luke Perry komplettierten das Team, das vor einer Woche zu Hause Bühl souverän geschlagen hatte. Und genau so souverän traten die Häfler auch am Ammersee auf. Friedrichshafen war sofort im Rhythmus, Herrsching hatte mehr mit dem Netz als mit dem Gegner zu kämpfen. Die bayrischen Angreifer landeten ebenso häufig im Netz wie die Aufschläge der Hauser-Truppe. Friedrichshafen lag schnell in Front (8:5, 16:9). Vor allem im Aufschlag dominierten die Häfler und ließen kaum druckvolle Aufschläge der Herrschinger zu (18:12, 20:15). Herrsching nahm Philipp Trenkler vom Feld und stabilisierte sich, Friedrichshafen ließ sich mit dem großen Vorsprung im Rücken auf ein paar leichtsinnige Fehler ein. Die Bayern kamen näher, doch der VfB verteidigte seinen Vorsprung (22:20, 24:21). Beim ersten Satzball hing der Herrschinger Mittelblock zwar noch vermeintlich Zuspieler Simon Tischer im Arm, ohne dass diese Aktion geahndet wurde. Den nächsten Punkt machte dann allerdings der Meister vom Bodensee (25:22).
Zum zweiten Satz bewegten sich beide Teams erst einmal im Gleichschritt. Friedrichshafen legte vor, Herrsching zog wieder nach und die Gäste lagen zur ersten technischen Auszeit knapp in Führung (5:5, 8:7). Während der VfB dann mit seiner individuellen Klasse überzeugte und mit Honoré und Nalobin zwei Mal blockte 10:7, 13;9), ärgerten sich die Herrschinger über ihre eigenen Fehler und über einen Pfiff des Unparteiischen Jan Opitz. In der Herrschinger Nikolaushalle waren die Häfler Anhänger mitsamt der mitgereisten Lumpenkapelle Löwenzahl deutlich zu hören, die Heimfans hatten wenig zu feiern. Simon Tischer und Alexey Nalobin schlugen ein Ass, Adrian Gontariu kam nun immer wieder im Angriff durch, der VfB zog auf sieben Punkte davon (18:13, 24:17). Ein weiterer starker Aufschlag zwang Herrsching zum schwierigen Angriff und Marc Honoré setzte mit einem seiner insgesamt vier Blockpunkte den Schlusspunkt in Durchgang zwei (25:17).
Dann waren zehn Minuten Pause, die vor allem der zum ersten Mal in pink angetretene selbsternannte „Geilste Club der Welt“ nötig hatte. Und das kurze Verschnaufen fruchtete zunächst. Herrsching war dieses Mal leicht im Vorteil und hatte immer den einen Punkt Vorsprung, den der VfB ausglich (1:2, 6:7), zumindest bis zur ersten technischen Auszeit. Adrian Gontariu blockte dem späteren MVP Benedikt Doranth den Ball vor die Füße und sorgte für die Führung. Der Rest der Partie war ein Abziehbildchen des Durchgangs Nummer zwei. Herrsching machte die Fehler, Friedrichshafen verwandelte den vermeintlichen Nachteil der niedrigen Nikolaushalle in einen Vorteil und sorgte mit harten Aufschlägen und Angriffen für Bedrängnis auf Seiten des TSV. Baptiste Geiler machte den direkten Aufschlagpunkt, Nalobin blockte und Honoré schlug das Ass – Friedrichshafen lag komfortabel in Führung (10:8, 13:9) und wurde immer sicherer. Der Angriff aus dem Hinterfeld klappte mit Joventino und auch über Außen kam der junge Brasilianer immer wieder durch (15:10, 23:15). Aus dem Zwischensprint des VfB wurde ein souveräner Lauf ins Ziel. Im dritten Anlauf machte Luis Joventino schließlich den Deckel auf die Partie (25:18).
„Das war ein Auftritt nach meinem Geschmack“, sagte VfB-Trainer Stelian Moculescu nach dem Spiel. „Wir haben konzentriert gespielt und unseren Rhythmus gespielt.“ Er betonte aber auch: „Der ein oder andere Fehler muss nicht sein, das müssen wir noch abstellen.“