06. Oktober 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen ist mit einem 3:1 (25:20, 25:23, 13:25, 25:12) Sieg gegen die SVG Lüneburg in die Volleyball-Bundesliga-Saison gestartet. Trotz eines nervösen Starts und eines verschlafenen dritten Satzes war das Team von Cheftrainer Mark Lebedew den Nordlichtern in allen Belangen überlegen. Die Neuzugänge Simon Hirsch und Daniel Muniz taten sich als Topscorer beim Häfler Team hervor. Als wertvollster Spieler wurde Stefan Thiel ausgezeichnet.
Ein komplettes Testspiel gegen Herrsching und einen halben Satz in der Liga gegen Lüneburg brauchte der VfB Friedrichshafen, um sich endlich richtig heimisch in der „eigenen“ ratiopharm arena in Ulm/Neu-Ulm zu fühlen. Stefan Thiel, Simon Hirsch, Daniel Muniz, Vojin Cacic, Lucas Van Berkel, Marcus Böhme und Libero Blair Bann hatten zu Beginn noch ein paar Ungenauigkeiten im Spiel, die sich die Nordlichter sparten. Lüneburg lag zur Satzmitte in Führung (5:7, 9:11). Wenn es im Angriff funktioniert, dann durch Van Berkel durch die Mitte.
Der 2010 Zentimeter große Kanadier war es dann auch, der mit zwei Blocks die Trendwende einläutete (14:13, 15:13). Vojin Cacic hatte sich dies wohl abgeschaut und punktete ebenfalls gegen den gegnerischen Angriff (18:16). Das Team um Ex-Häfler Joe Worsley verpasste in der Folge den VfB-Zug, der nun endgültig rollte. Böhme war der Lockführer und blockte drei Mal in Folge (21:18, 23:18). Sein folgender Aufschlagfehler war nur noch wichtig für die Statistik. Simon Hirsch machte den Deckel auf den ersten Satz der Bundesligasaison 2021/22 (25:20).
Und es ging munter so weiter bei den Volleyballern vom Bodensee. Der Block stand sicher, Zuspieler Stefan Thiel verteilte seine Bälle nach Belieben und Friedrichshafen zog weiter davon (2:1, 8:5). Bis zum 11:8 blieb das so. Dann brachten zwei knifflige Schiedsrichterentscheidungen Sand ins Häfler Getriebe 11:10, 15:14). Cheftrainer Mark Lebedew betätigte sich als Mechaniker und nahm die Auszeit. Danach ruckelte es weniger. Hirsch machte erst aus einer schwierigen Situation den Punkt (18:17) und steuerte mit dem Ass (23:20) die Vorentscheidung bei. Muniz bewies, dass er richtig Kraft im Arm hat (24:22) und schließlich besorgte Cacic den Schlusspunkt in Satz zwei (25:23).
Was im zweiten Durchgang knapp war, war im dritten wieder deutlich – allerdings dieses Mal für die Gäste. Als Auke van de Kamp ein dickes Loch im VfB-Block fand, führte Lüneburg mit 8:4. Die 500 Zuschauer in der ratiopharm arena konnten den Eindruck gewinnen, dass Friedrichshafen es nun zu sehr mit der Brechstange versuchte und deshalb der ein oder andere Angriff zu lang geriet (8:13, 10:16). Lebedew nahm erneut die Auszeit, als der Ball nach Cacics sehenswerter Rettungstat ins eigene Feld fiel. Luciano Vicentin, Ben-Simon Bonin und Lukas Maase bekamen Einsatzzeit, aber auch davon ließen sich Michel Schlien und Co nicht beeindrucken. Mit 13:25 ging es dann ziemlich schnell.
Wenn im ersten Satz noch Sand im Getriebe war, hatte der VfB nun den Kolbenfresser. Aber auch den konnte Lebedew nochmals reparieren. Böhme schnappte sich gleich beide Außenangreifer der SVG (2:0, 4:0) und Muniz ließ seinen Bizeps spielen (5:1). Weil Block und Feldabwehr bei den Hausherren wieder funktionierte, kam auch die Sicherheit im Angriff zurück. Hirschs direkte Aufschlagpunkte zwei und drei (10:2) taten ihr Übriges. Stefan Thiel hatte jetzt in Sachen Ballverteilung richtig Spaß und die Topscorer Muniz und Hirsch bedankten sich höflich (16:7, 21:11). Ein Ass des Brasilianers besorgte 13 Matchbälle. Den zweiten verwandelte Vojin Cacic (25:12).
„Das war heute ein wunderschönes Gefühl, wieder vor Zuschauern zu spielen und auch zu gewinnen“, sagte VfB-Kapitän Marcus Böhme nach dem Spiel. „Wir haben so viel hinter den Kulissen für das hier gearbeitet und wir als Mannschaft mussten jetzt abliefern. Das haben wir getan, wenn auch nicht reibungslos. Aber es fühlt sich gut an.“