30. Januar 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen hat sein erstes Spiel in der Zwischenrunde der 1. Volleyball Bundesliga gewonnen. Im Duell Vierter gegen Zweiter der Normalrunde schlugen die Häfler Volleyballer die United Volleys Frankfurt mit 3:1 (25:20, 25:23, 19:25, 25:23). Im Duell von zwei ersatzgeschwächten Teams stachen vor allem Neuzugang und Blair-Bann-Ersatz Nikola Pekovic sowie Außenangreifer Luciano Vicentin heraus. Durch den Sieg haben die Häfler nun nach zwei gespielten Partien drei Punkte auf dem Konto und kommen den angestrebten Rängen zwei und drei und gutes Stück näher.
VfB-Cheftrainer Mark Lebedew musste schon vor dem Spiel gegen die United Volleys Frankfurt eine dicke Kröte schlucken. Mit Marcus Böhme und Daniel Muniz fielen gleich zwei Stammkräfte aus der Startformation aus. Allerdings erwischte es Frankfurt noch eine Ecke härter. Mit Byron Keturakis, Daniel Malescha und Viktor Lindberg blieben drei Säulen im Spiel der Volleys zu Hause. Und das war auch beides irgendwie zu spüren. Es war viel Stückwerk zu Beginn – auf beiden Seiten (4:4, 8:8).
Friedrichshafen kam dann aber besser in die Gänge. Zwei Blockpunkte von Luciano Vicentin gegen Max Staples und von Simon Hirsch gegen Jochen Schöps (12:8) brachten den Häflern den ersten beruhigenden Vorsprung. Die Frankfurter Angreifer hatten Probleme, die Bälle von Zuspieler Leon Dervisaj zu verwerten, sodass vor allem Luciano Vicentin immer wieder zum Gegenangriff ausholen konnte (20:16). Nach Hirschs Ass (21:16) und einem von insgesamt sechs VfB-Blocks im ersten Satz (22:16), war der Drops bis hierhin fast gelutscht. Vojin Cacic hatte die Ehre, den Durchgang zu beenden (25:20).
Vermutlich ging es bis dahin etwas zu einfach für den VfB, denn der Tabellenvierte der Normalrunde ließ den Zweiten zurück ins Spiel kommen. Das zwischenzeitliche 11:14 war aber nur ein kurzes Intermezzo. Beim 16:15 übernahm Friedrichshafen wieder die Führung, und zwar aus zwei Gründen. Einerseits schmiss sich Neuzugang Nikola Pekovic in jeden Ball und feierte die Punkte als hätte er sich schon die Meisterschaft gesichert. Andererseits war da Luciano Vicentin. Der Argentinier hatte zum Ende des Satzes satte 16 Punkte und eine Angriffsquote von 70 Prozent. Wie gut er drauf war, zeigte er beim 21:17. Vicentin schnappte sich aus dem Hinterfeld den zweiten Ball und versenkte ihn direkt beim Gegner. Dass Zuspieler Dejan Vincic auch beim Satzball auf ihn setzen würde, war zu erahnen (25:23).
Trotz allem steckte Frankfurt nicht auf, auch nicht nach schnellem 1:4 Rückstand in Durchgang drei. Die Männer von Main setzen nun mehr auf die Mittelblocker und auf Veteran Jochen Schöps (7:8, 9:11). Die United Volleys waren nicht unbedingt besser, aber der VfB wurde schlampig. Aufschläge gingen ins Netz, während ein Floatservice von Weir direkt vor Vicentins Füße auf den Boden fiel (9:13). Und es zog sich so ein bisschen weiter der Fehlerteufel durch die Partie des Bundesliga-Rekordmeisters. Frankfurt – immer wieder in Person von Jochen Schöps – bestrafte das (19:25).
Frankfurt behielt das Momentum. 4:0 führten die Gäste nach einem Blitzstart. Friedrichshafen blieb allerdings ruhig und holte mit zwei Blockpunkten von Cacic und Aganits den Ausgleich (8:8). Ab diesem Zeitpunkt ging es hin und her. Erst holte Vicentin die Führung für sein Team (13:11), dann hatte wieder Schöps seine Momente (14:15). Die Schlussphase hatte dann wirklich viel von einem Krimi. Friedrichshafen erarbeitete sich Chancen und konnte sie nicht nutzen, ehe Hirsch sich den kleinen Vorteil erblockte (23:21). Kurze Zeit später tat es ihm Weir aber nach (23:23). Den ersten Matchball nutzen die Häfler dann aber doch. Nach einem Missverständnis bei Frankfurt kam der Ball schlussendlich bei MVP Vicentin an – und der machte den Sack schließlich zu (25:23).
„Wir haben konzentriert angefangen, wie wir uns das vorgestellt haben. Und am Ende waren wir das stärkere Team“, sagte VfB-Trainer Mark Lebedew nach dem Spiel. „Der Sieg war wichtig. Aber noch wichtiger war für mich, dass wir nach dem dritten Satz und dem Start in den vierter gekämpft haben und zurückgekommen sind.“