03. Februar 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mark Lebedew steht mit dem VfB Friedrichshafen im Pokalfinale. Nach dem 3:2 Sieg gegen sein Ex-Team Berlin Recycling Volleys am Mittwochabend hatte der Australier sein Ticket für die letzte Passage der „Road to Mannheim“ gebucht. Für den Erfolgstrainer war dies ein besonderer Moment, den er besonders beging. Denn Lebedew hat schon viele Erfolge in seinen Lebenslauf geschrieben. Auf einen Pokalsieg wartet er allerdings bis heute. Am 6. März hat er in der Mannheimer SAP Arena gegen die SVG Lüneburg nun eine große Chance, dies zu ändern.
Als seine Mannschaft auf dem Feld den Einzug ins DVV Pokalfinale feierte, stand Mark Lebedew abseits an die Bande gelehnt. Der Cheftrainer nahm die Brille ab, wischte sich über die Augen und setzte die Brille wieder auf. Sein Blick ging zum Videowürfel mit der Spielstandsanzeige, als könne er es nicht glauben. 3:2 hatte seine Mannschaft gerade Berlin besiegt und den BR Volleys die erste Niederlage der Saison zugefügt. „Ich wollte da einfach den Moment richtig verstehen“, erklärte der Australier seine Reaktion. „Ich war einfach glücklich.“
Lebedew ist ein erfolgreicher Trainer. Jastrzebski Wegiel führte er in der polnischen PlusLiga zurück nach oben. Mit den Berlin Recycling Volleys wurde er drei Mal Meister. Ein Pokalsieg blieb ihm aber bisher verwehrt. Für Lebedew ist es das erste Mal in der Mannheimer SAP Arena. „Ich will diesen Pokal jetzt gewinnen“, sagt er mit einem Lächeln im Gesicht. Auch wenn Lebedew weiß, dass die Phrase vom Pokal und seinen eigenen Gesetzen auch im Finale gegen Lüneburg zwar abgedroschen, aber nicht falsch ist. „Im Pokal kann jeder jeden schlagen. Zu glauben, dass das Berlin-Spiel schon das vorgezogene Finale gewesen sein sollte, wäre ein großer Fehler.“
Denn genau dieser Umstand kam ihm im Halbfinale gegen Berlin zugute. Drei Stammkräfte fielen aus. Friedrichshafen musste in den vergangenen Wochen viele kranke und verletzte Spieler verkraften. Aus seiner „Notlösung“, Diagonalangreifer Lukas Maase zum Mittelblocker zu machen, wurde ein voller Erfolg. „Wir haben keine Kontrolle darüber, was um das Spiel herum so alles passiert“, erklärt er die Herangehensweise an die Begegnung. „Die Mannschaft wusste aber, dass in so einer Partie alles passieren kann und dass wir nur eine Chance bekommen – so oder so.“
Am 6. März stehen sich dann der VfB Friedrichshafen und die SVG Lüneburg in Mannheim im Pokalfinale gegenüber. Bis dahin haben die Häfler aber noch weitere sechs Spiele vor der Brust. Schon am Samstag geht es nach Düren, um am Sonntag gegen die Powervolleys aufzuschlagen. Direkt im Anschluss folgt die Champions-League-Begegnung im belgischen Roeselare. „Wir haben sicherlich sehr viel Selbstvertrauen getankt“, ist Lebedew sicher. „Diese fünf Sätze haben uns aber auch sehr viel Kraft und Energie gekostet. Wie viel es wirklich ist, das sehe ich morgen.“ Am Donnerstag hatte sein Team nämlich frei. Um den Moment zu verstehen und glücklich zu sein.