19. Februar 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen hat sein zweites Spiel in der Zwischenrunde der Volleyball Bundesliga gewonnen. Die Häfler siegten, nach 0:2 Satzrückstand, mit 3:2 (20:25, 26:28, 25:17, 25:21, 15:13) gegen die United Volleys Frankfurt. Vor allem der starke Block gab dem Team von Cheftrainer Mark Lebedew ab dem dritten Satz Auftrieb. Mit fünf Punkten bleibt Friedrichshafen auf Rang vier der Tabelle. Nur mit einem Sieg in der letzten Partie gegen Berlin und mit Schützenhilfe aus Düren, kann der Pokalfinalist vor den Playoffs noch auf Rang drei klettern.
Mark Lebedew schickte das Größte auf den Platz, was er zur Verfügung hatte. Lucas Van Berkel, Marcus Böhme und Lukas Maase haben deutlich über zwei Meter Körpergröße. Luciano Vicentin, Dejan Vincic und Luciano Vicentin kratzen jeweils am Volleyballer-Gardemaß. Trotzdem ging der erste Block an den Gegner United Volleys Frankfurt (4:6). Kurz darauf versuchte es Cacic aus dem Hinterfeld und scheiterte ebenfalls (7:11). Auch bei Luciano Vicentin, zuletzt in der Champions League bester Angreifer beim Rekordmeister, verzog (10:17). Der VfB Friedrichshafen legte einen klassischen Fehlstart aufs Parkett. Maases Ass hatte noch etwas von Hoffnung. Frankfurt war allerdings agiler und auch schneller im Kopf. Am Ende stand es 25:20 für das Heimteam.
Es herrschte schon einmal bessere Stimmung auf der Häfler Bank. Nach einem intensiven Vortrag des Cheftrainers funktionierte dann auch der Block von Böhme (8:7). Das bisschen Selbstvertrauen, das sich der VfB dadurch holte, machte Haudegen Jochen Schöps mit einer Aufschlagserie wieder zunichte (11:14). Frankfurt überzeugte mit Druck im Service und einer ordentlichen Blockarbeit – alles Dinge, die sonst Friedrichshafen als Stärken reklamiert. Maase ließ genau das kurz aufblitzen, als er zum 19:19 servierte. Cacic wehrte mit einem Ass sogar den Satzball für Frankfurt ab (24:24). Schlussendlich hatten aber wieder die Volleys den längeren Atem (26:28).
Der erste wichtige Punkt war weg für die Gäste, die sich jetzt dann doch am Riemen rissen. Ohne Eigenfehler und mit vernünftigen Angriffen führte der VfB schnell mit 8:5. Andri Aganits, inzwischen für Böhme auf dem Feld, stellte mit einem Schnellangriff auf 12:8. Friedrichshafen tat jetzt das, was sie können: stark aufschlagen und dann im Block zupacken – wie Van Berkel zum 17:11. Weil Friedrichshafen jetzt auch in der Annahme stabiler stand, funktionierte auch die Offensive. Maase kam durch (24:16) und holte sich die Satzbälle. Den zweiten verwandelte sein Team (25:17).
Es war immer noch nicht überzeugend, was Friedrichshafen lieferte. Aber es war ein munteres Volleyballspiel von beiden Seiten geworden. Kurz wurde dies jedoch unterbrochen, als die Schiedsrichterin die rote Karte für den VfB zückte, der nicht zufrieden mit ihrer Auslegung des Regelwerks war (2:3). Aller äußeren Einflüsse zum Trotz, behielt Friedrichshafen jetzt auch in den langen Ballwechseln die Oberhand (12:10). Zur zweiten technischen Auszeit blieb das auch so (16:14). Richtig Zeit zum Jubeln war aber noch nicht. Denn Jochen Schöps führte sein Team immer wieder heran (18:18, 21:21). Doch dann blieb der Ex-Häfler am Block von Van Berkel hängen (22:21). Ganze drei weitere Blockpunkte sollten für den VfB folgen. Den letzten sicherte sich wieder Van Berkel (25:21) und damit seiner Mannschaft den Entscheidungssatz.
Lucas Van Berkel war zu diesem Zeitpunkt schon vier Mal mit dem Block erfolgreich. Den fünften dieser Art holte er sich zum 3:1 gegen Lindberg. Der Schwede machte seinen Fehler aber mit einer Aufschlagserie wieder wett und brachte die Gastgeber nach 5:9 Rückstand wieder heran (9:8). Fast in jedem Ballwechsel ging es hin und her. Einfache Punkte waren für kein Team mehr drin (10:10, 12:12). Auch den ersten Matchball erkämpfte sich Lukas Maase erst im dritten Versuch (14:13). Der finale Punkt war dann einer der einfacheren Sorte. Der Frankfurter Angriff landete im Netz und erlöste Kapitän Dejan Vincic und Co.
„Man hat heute deutlich gespürt, wie viele Kilometer und wie viele Spiele wir abgespult haben in den vergangenen Tagen. Dazu kamen die ganzen Verletzungen. Es war nicht zu erwarten, dass wir unseren besten Volleyball zeigen können“, sagt VfB-Kapitän Dejan Vincic nach dem Spiel. „Positiv ist aber, dass wir nach dem Rückstand gekämpft haben. Den Sieg haben wir uns verdient, auch wenn es manchmal für die Zuschauer kein Leckerbissen war.“