18. März 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
der VfB Friedrichshafen am Freitagabend den eins zu eins Ausgleich im Playoff-Viertelfinale geschafft. Die Häfler dominierten den Gegner vor allem in den ersten beiden Sätzen im Aufschlag und im Block und ließen bis zum Ende keinen Zweifel am klaren Auswärtssieg. Die Entscheidung in der „Best-Of-Three“-Serie fällt nun am kommenden Samstag (20 Uhr) in der ratiopharm arena. Tickets für das Spiel sind ab Freitagabend erhältlich.
Mit viel Pomp und noch mehr Pathos bereitete der Herrschinger Hallensprecher das Publikum darauf vor, „Geschichte zu schreiben“. Er beschwor den Halbfinaleinzug der Bayern, die das aber wohl eher in ihrem Tatendrang hemmte. Zwar führte der Underdog mit 7:5, Andri Aganits glich das Spiel allerdings ziemlich zügig mit einem Ass wieder aus. Mit dem Block von Lucas van Berkel gegen Jonas Kaminski begann dann die Machtdemonstration des Rekordmeisters.
Nach zwei sehenswerten Rettungsaktionen der Häfler innerhalb eines Ballwechsels, kam Cacic gegen den Dreierblock durch (13:9). Lucas Van Berkel reichte einen Punkt später eine Hand zum Block. Als der Kandier Kaminski zum zweiten Mal an diesem Abend von der Netzkante pflückte, war der VfB auf 20:14 enteilt. Kapitän Dejan Vincic, sonst als Ballverteiler unterwegs, punktete selbst, ehe Simon Hirsch mit einem Ass alles klar machte (23:15). Der Diagonalangreifer, der im ersten Spiel in Neu-Ulm nach einem Satz verletzt passen musste, versenkte schließlich auch den Matchball (25:16).
Philipp Schuhmann kam bei Herrsching für Kaminski und mit ihm auch ein wenig Aufwind für die Gastgeber (2:4, 5:8). Friedrichshafen ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen, was einerseits dem großen Aufschlagdruck der Häfler geschuldet war (7:8), andererseits aber auch Libero Nikola Pekovic, der in der Abwehr fast immer goldrichtig stand und seinem Team Breakchance um Breakchance bescherte (13:10, 15:11). Daniel Muniz kam zum Aufschlag und damit zu seinem ersten Einsatz nach sechswöchiger Zwangspause und durfte zusehen, wie Pekovic quer übers Feld mustergültig auf Cacic zuspielte (19:13). Dejan Vincic fühlte sich nach seinem Punkt im ersten Satz zu einem weiteren Ball ins Feld des Gegners befleißigt (24:20). Und weil das so gut funktionierte, stopfte der Vize-Europameister den Satzball gleich hinterher (25:20).
Herrsching versuchte es nun wieder mit Kaminski und mit – wie schon vor einer Woche – Diskussionen mit den Offiziellen. Dr. Mirco Till auf dem Schiedsrichterstuhl wurde das zu bunt und er zog die gelbe Karte. Auch Aganits agierte relativ kompromisslos und punktete durch die Mitte (8:10, 15:12). Die Gastgeber waren in diesem Satz näher dran, auch weil sie höheres Risiko gingen. Eigene Aufschlagfehler und das Ass von Hirsch hielten Friedrichshafen aber in Front (20:18). Auch dass Lukas Maase zum Block kam und gleich vollstreckte (22:19), passte ins Bild. Dass es zum Ende noch einmal spannend wurde, war der Verdienst von Philipp Schuhmann (24:24). Von Pfiffen im Audi Dome begleitet, blieben die Gäste aber ruhig. Den Fehler machte Herrsching, in Person von Kaminski. Er setzte seinen finalen Angriffsball ins Netz (27:25).
„Wir hatten heute den Start in das Spiel, den wir uns vorgenommen hatten. Nur dieses Mal, im Gegensatz zur ersten Partie in Neu-Ulm, haben wir auch durchgezogen“, sagte VfB-Coach Mark Lebedew später. „Im dritten Satz war klar, dass Herrsching höheres Risiko gehen würde und uns damit etwas in Schwierigkeiten bringen kann. Wir können zufrieden mit unserer Leistung sein, gönnen uns jetzt zwei freie Tage und bereiteten uns dann auf das Entscheidungsspiel am kommenden Samstag vor.“