03. April 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Nach einem knappen 3:2 im ersten Halbfinale in Düren, holte sich der VfB Friedrichshafen am Sonntagabend im zweiten Spiel in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm vor 1225 Zuschauern ein deutliches 3:0 (25:23, 31:29, 26:24). Wieder waren die Häfler im Block und im Aufschlag deutlich überlegen, trotzdem alle Sätze mit knappen Ergebnissen endeten. Friedrichshafen schlägt in der „best-of-five“-Serie nun am Mittwoch wieder in Düren auf und hat nun drei Partien Zeit, den Finaleinzug zu schaffen.
Mark Lebedew versuchte es mit „Gamechanger“ Marcus Böhme von Anfang an. Das Dürener Trainerteam entschied ebenfalls mutig und setzte auf Filip John und Erik Röhrs. Powervolleys-Zuspieler Tomas Kocian wollte den beiden Neuen sofort das Vertrauen schenken. Lucas Van Berkel und Luciano Vicentin blockten die beiden Dürener Jungspunde aber (1:0, 2:1). Sowieso spielte der VfB seine Blockstärke gleich von Beginn aus und pflückte sich vor allem immer wieder John (9:7). Auch eine unfassbare Abwehr mit dem Fuß ging bei Friedrichshafen und sorgte für den wohl kuriosesten Punkt des Tages (10:8).
Trotzdem blieb es spannend, weil Düren sich teils in die unglaublichsten Bälle warf und vor allem Röhrs aus allen Lagen traf. Bei Friedrichshafen war mehr Varianz im Angriff. Obwohl bei beiden Teams die Diagonalangreifer bis dahin blass blieben, hielt Friedrichshafen immer die Nase vorn (18:17, 22:21). Den entscheidenden Punkt lieferte Van Berkel mit einem Netzroller beim Service (23:21). Sebastian Gevert, frisch für John im Spiel, riskierte beim Häfler Satzball alles und verzog (25:23). Den Punkt gab es aber erst, als Lebedew erfolgreich die Challenge zog.
Vincic hatte keine Lust mehr auf die Angriffe von Erik Röhrs. Der slowenische Europameister servierte zwei Ass gegen den jungen Deutschen, der in der Folge vom Feld musste (5:4, 6:4). Ein weiterer Schachzug des Zuspielers war, viel mit Marcus Böhme durch die Mitte zu gehen (8:5, 9:6). Bis zur Mitte des Satzes hielt der Häfler Vorsprung, auch weil Düren Fehler machte. Dass sie aber vor allem in der Defensive überragend agieren konnten, zeigten sie zur Crunchtime. Gevert servierte sein Team heran (23:22) und die Powervolleys hatten sogar vier Satzbälle an der Zahl. Brand nutzte die Chance nicht (26:26), Gevert fand erneut das Feld nicht (30:29) und Böhme schaute ganz genau auf Kocian, der Brand im Pipe suchte. Der Ball kam postwendend zurück ins Feld der Gäste (31:29).
Friedrichshafen machte es auch im dritten Satz gut. So richtig viel Dampf war aber nicht mehr im Spiel, zumindest nicht auf der Seite des Pokalsiegers. Auch deshalb streute Brand ein Ass ein (13:15) und die Häfler nahmen sich ein wenig ihre Auszeit. Gevert machte jetzt seine Punkte (15:18). Allerdings hatte vor allem Vojin Cacic keine Lust auf eine Verlängerung. Der Montenegriner holte ebenfalls sein bestes Service raus (18:18) und Schiedsrichter Joachim Mattner – auch das war kurios – überstimmte bei einer Dürener Challenge die Videoschiedsrichterin bei Maases Angriff (21:20). Maase war es dann auch, der den ersten Matchball erarbeitete. Marcus Böhme, und auch das passte ins Bild, blockte Ernastowicz zum 26:24 und 2:0 in der Serie
„Jeder Satz war knapp und wir hatten nur hauchdünne Führungen. Aber wir sind immer ruhig geblieben und haben die Sätze mit Erfahrung noch geholt“, sagte VfB-Trainer Mark Lebedew später. „Es war gut, dass Lukas Maase am Ende noch zusätzliche Energie bringen konnte. In Düren wird das am Mittwoch klar ein neues Spiel und Düren wird großes Risiko gehen. Es wird hart werden, dieses Spiel zu gewinnen. Aber wir haben jetzt drei Spiele Zeit, ins Finale einzuziehen. Gerne aber auch schon am Mittwoch.“