17. Juli 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen hat seinen dritten Außenangreifer für die kommende Saison gefunden. Der deutsche Nationalspieler Tim Peter wird ab sofort Teil des Häfler Kaders sein. Peter wechselte ursprünglich von den WWK Volleys Herrsching zu den United Volleys Frankfurt. Nach der Nichterteilung der Bundesligalizenz für den Club vom Main war Peter auf der Suche nach einem neuen Verein. Den hat er nun am Bodensee für vorerst eine Spielzeit gefunden.
Die Fans des VfB Friedrichshafen werden Tim Peter noch ziemlich präsent in Erinnerung haben. Peter war als Außenangreifer maßgeblich daran beteiligt, die Häfler im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft an ihre Grenzen zu bekommen. Zwei von drei Partien gingen über fünf Sätze, so auch das entscheidende Duell drei in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm, das der VfB am Ende knapp gewann. Herrsching hatte den Nachbarn aus Baden-Württemberg am Rande der Niederlage, auch weil der Underdog „theoretisch in so einem Spiel nichts zu verlieren hat“, sagt Peter. „Auch wenn es immer Spaß gemacht hat, die Topvereine zu ärgern, möchte ich jetzt mit dem VfB gewinnen.“
Dazu hat Tim Peter nun die Möglichkeit. Denn der 24-Jährige geht kommende Saison für das Team vom Bodensee ans Netz. Wobei Peter eigentlich von Herrsching, wo er seit 2017 unter Vertrag stand, zu den United Volleys Frankfurt wechseln wollte. Das Gerücht, dass Frankfurt keine Lizenz für die Bundesliga bekommen sollte, erreichte Tim Peter auf den Philippinen, im Kreis der deutschen Nationalmannschaft. Auf Nachfrage kam dann die offizielle Bestätigung, wie er erzählt. „Die Enttäuschung war natürlich groß, aus dem Nichts auf die Straße gesetzt zu werden“, erinnert er sich. „Das ist schade für die ganze Bundesliga, denn Frankfurt hätte sicher eine starke Mannschaft gehabt.“
Auch für Thilo Späth-Westerholt kam die Kunde von der fehlenden Lizenz für die United Volleys sehr plötzlich. „Frankfurt hat in den vergangenen Jahren gut gearbeitet und den DVV Pokal geholt, deshalb ist es bitter für die komplette Liga“, sagt er. „Dass nun viele Spieler plötzlich ohne Verträge dastanden und es immer noch tun, ist für jeden Einzelnen eine kleine Katastrophe.“ Dass Tim Peter nun bei den Häflern unterschrieben hat, ist allerdings ein Gewinn für beide Seiten. „Der Wechsel nach Friedrichshafen ist perfekt für mich“, freut sich Tim Peter. „Schon in der Jugend wollte ich dort spielen, vor allem weil Friedrichshafen so erfolgreich ist.“
Für den jungen Deutschen war auch schon der Sommer ein Erfolg. Denn Peter gab sein Debüt für die Nationalmannschaft. „Die komplette Nations League dabei zu sein und auch mal das Feld zu sehen, hat mir gutgetan“, sagt er. Für seinen neuen Trainer Mark Lebedew ist Tim Peter nicht nur eine Hoffnung für Team Deutschland, sondern auch für den Club vom Bodensee. „Tim hat seine Stärken im Aufschlag und im Angriff und ist ein sehr kraftvoller Spieler“, so Lebedew. „Seine Teilnahme bei der Volleyball Nations League zeigt, dass er Deutschlands Zukunft sein kann. Wenn er seine Annahme stabilisiert, wird er uns international und auf dem Weg zur Meisterschaft sehr helfen.“
Für die Weltmeisterschaften ist Tim Peter nicht nominiert. Deshalb wird er noch zwei Wochen bei seiner Familie in München verbringen, bevor er Anfang August in die Vorbereitung beim VfB einsteigen wird. Er zieht nun vom 46 Quadratkilometer großen Ammersee an den zehn Mal größeren Bodensee und vielleicht ist das auch ein Omen für seine Entwicklung als Spieler. „Ich bin mir sicher, mit Mark und Friedrichshafen die nächsten Schritte in meiner Karriere zu machen und weiter stetig besser zu werden.“