19. November 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Drei Tage nach dem deutlichen Sieg in der Champions League, erkämpfte sich der VfB Friedrichshafen in der Volleyball Bundesliga ein 3:2 (21:25, 35:33, 25:27, 25:23, 15:11) bei den Helios GRIZZLYS Giesen. Die Häfler lagen zwei Mal zurück und retteten sich in den Tiebreak. Mit elf Punkten aus fünf Spielen schiebt sich der VfB damit in der Tabelle an Giesen vorbei. Schon am Mittwoch tritt das Team von Mark Lebedew im Pokalviertelfinale auswärts bei den WWK Volleys Herrsching an.
Aleksandar Nedeljkovic, Ziga Stern und Michal Superlak waren übriggeblieben von der Galavorstellung am Mittwoch in der Champions League. VfB Cheftrainer Mark Lebedew rotierte gegen die Helios Grizzlys Giesen Marcus Böhme, Mateusz Biernat, Blair Bann und Tim Peter in die Partie. Letzterer knüpfte gleich an seine gute Form an, machte drei der ersten fünf Häfler Punkten und servierte ein Ass (5:3). Friedrichshafen hatte die Partie im Griff und führte zur Mitte des Satzes mit 13:8 durch Nedeljkovic. Dann kam Augusto Colito für Giesen zum Aufschlag und nahm dem VfB den Wind aus den Segeln.
Der Spanier punktete mit dem Ass (13:10), Ex-Häfler Jakob Günthör blockte Superlak (13:12) und die Annahme des amtierenden Pokalsiegers wackelte. Lorenz Karlitzek und Colito nutzen die vielen Chancen, die der VfB ihnen bot. Ein weiterer Günthör-Block gegen Peter verwandelte die zwischenzeitlich Sechspunkteführung der Gäste in einen deutlichen Rückstand (19:22). Michal Superlak setzte seinen Angriff zum Giesener Satzgewinn ins Aus (21:25).
Friedrichshafen, deutlich müde von den vielen Reisekilometern der vergangenen Tage, kam weiterhin nicht wirklich in einen Rhythmus. Zwar führten Biernat und Co. zwischenzeitlich mit 20:16, die wackelige Annahme und abermals Colito sorgten aber wieder für den Ausgleich (24:24). Sechs Satzbälle ließen die Häfler dann aus (30:30), bevor auch Giesen einmal zum Satzgewinn servierte. Nedeljkovics Ass holte den Vorteil jedoch wieder zurück (32:31). Tim Peter legte einen weiteren Aufschlagpunkt zum Satzgewinn nach (35:33).
Der Favorit hätte jetzt eigentlich ins Rollen kommen sollen, aber Giesen hatte darauf wenig Lust. Karlitzek und Günthör streuten ihre Asse ein (4:5, 5:7) und beim VfB stimmte die Abstimmung im Angriff nicht (7:10). Beim 16:12 für die Gastgeber brachte Mark Lebedew Luciano Vicentin für Ziga Stern und sah vier Blockpunkte innerhalb kürzester Zeit – zwei davon durch den jungen Argentinier (15:16, 17:17). Peter und Superlak ließen das Pendel kurz auf die eigene Seite ausschlagen (21:19), Colito machte das Ganze aber mit zwei Assen wieder zunichte (21:22). Erneut ging es in die Verlängerung, doch dieses Mal beendete Giesen das Spektakel früher (25:27).
Vicentin blieb und das brachte ein wenig mehr Sicherheit. Friedrichshafen machte jetzt mehr Druck im Service, was den Block ins Spiel brachte (5:2). Ein Ass von Peter (10:8) und eines von Vicentin (17:14) hätten eigentlich endgültig die wende bringen sollen. Colito, mit 30 Punkten der spätere MVP, durfte zwar noch ein weiteres Ass abliefern (23:21). Michal Superlak, punktbester Häfler, schmetterte sein Team schließlich in den Tiebreak (25:23).
Superlak war es dann auch, der die ersten beiden Punkte im fünften Satz machte (2:0), Tim Peter die beiden nächsten mit dem Service (4:0). Natürlich war es wieder Colito, der den Häfler Lauf stoppte (4:1) und auch weiter am Häfler Vorsprung knabberte (6:4). Allerdings behielt der VfB dieses Mal die Nerven und stand stark im Block und in der Feldabwehr um Libero Blair Bann. Vicentin holte sich, nach einem weiteren starken Peter-Aufschlag, das 13:8. Colito rückte sich noch ein letztes Mal ins Rampenlicht, dieses Mal aber mit einem Fehler. Sein Aufschlag segelte am Feld vorbei (15:11).
So ein Spiel zu drehen, das zweite Mal innerhalb von zehn Tagen, tut uns natürlich gut. Es waren vier andere Spieler auf dem Feld als in der Champions League, die jetzt auch ihr Erfolgserlebnis haben. Alle haben sich heute gegenseitig unterstützt“, lobt VfB-Trainer Mark Lebedew die Moral seiner Mannschaft. „Giesen hat allerdings auch sehr gut gespielt und sich diesen Punkt redlich verdient. Und man hat uns diese beiden Reisen angemerkt, vor allem dass wir nicht viel trainieren konnten. Das wirkt sich bei uns sofort im Aufschlagdruck aus.“