08. Dezember 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mit sieben Siegen aus acht Spielen setzt sich der VfB Friedrichshafen am Ende der Hinrunde der 1. Volleyball Bundesliga auf Platz zwei der Tabelle fest. Im Duell der Verfolger von Spitzenreiter Berlin, gewannen die Häfler am Donnerstagabend mit 3:1 (20:25, 25:20, 25:22, 25:20) gegen die SVG Lüneburg. Ohne Luciano Vicentin, dafür mit einem überragenden Michal Superlak, behielt das Team von Cheftrainer Mark Lebedew auch im Block die Oberhand.
Friedrichshafen musste auf Luciano Vicentin verzichten, der unter der Woche noch mit einer Erkältung zu tun hatte, bei Lüneburg fehlte Colton Cowell und war gar nicht erst mit an den Bodensee gereist. Ansonsten konnten die Trainer Mark Lebedew und Stefan Hübner das aufbieten, was gegen den jeweils anderen zum Erfolg hätte führen sollen. Hübner machte dabei aber den ersten Stich.
Die zweitbeste Blockmannschaft der Liga blockte die beste – Jordan Schnitzer wehrte Tim Peters Angriff ab (1:3). Insgesamt brauchte der VfB ein wenig, um in die Partie zu kommen, denn Lüneburg verteidigte viele Angriffsbälle der Häfler. Ein Block von Aleksandar Nedeljkovic verkürzte den Abstand auf ein erträgliches Maß (10:13), näher als auf einen Punkt heran (15:16) kam sein Team aber nicht. Ein Ass des späteren MVP Lukas Maase ließ schließlich die Luft aus dem Satz (18:20). Lüneburg blockte sich zur Führung (20:25).
Friedrichshafen musste einen Gang höher schalten und tat das auch sofort. Maases Angriff landete in Browns Block (8:3) und auch Jordan Ewert kam nicht durch (9:6). Vor allem aber auf einen Akteur konnte sich Zuspieler Dejan Vincic verlassen. Sein Diagonalangreifer Michael Superlak agierte mit der Präzision eines Chirurgen. Ließ Lüneburg dem Polen Platz die Linie hinunter, vollstreckte er (18:12). Entschieden sich die Nordlichter, Superlak mit drei Mann am Angriff zu hindern, fand er die Finger der Gegner zum Punkt (20:16). Wenig überraschend machte Superlak auch den Satz zu, dieses Mal diagonal vor die Füße der Lüneburger Defensive (25:20).
Lüneburg erhöhte nun den Druck im Aufschlag, um den Häflern und vor allem Superlak das Leben ein wenig schwerer zu machen. Maase schlug zwar ein Ass (9:8), allerdings ging abseits davon reihenweise das Service neben das Feld oder ins Netz (13:10). Ziga Stern und Tim Peter fanden nun auch besser ins Spiel, sodass Vincic mehr Möglichkeiten für ein variables Passspiel bekam (16:15, 17:16). Nach zwei weiteren Superlak-Punkten, der am Ende mehr als 60 Prozent seiner Angriffe ins Ziel brachte, kam Vojin Cacic zum Aufschlag. Der Montenegriner, der im April einen Achillessehnenriss verkraften musste, schien wenig verlernt zu haben. Cacic servierte das Ass (22:19). Mit einem Aufschlagfehler der Lüneburger – am Ende waren es 19 – drehte der VfB das Spiel (25:22).
Der vierte Satz war dann wieder sehr ausgeglichen. Bis zum 14:14 blieben die Hausherren zwar in Front, konnten aber nicht davonziehen. Superlak holte sich den nächsten Punkt (15:14), Andre Brown pflückte Lukas Maase vom Netz (16:14) und wieder Superlak, dieses Mal mit dem Block gegen Jordan Ewert, sorgte für die Vorentscheidung (17:14). Cacic kam nochmal zum Service und tat dies erneut sehr druckvoll (22:17). Kapitän Dejan Vincic stopfte eine verunglückte Annahme der SVG zum 25:20 ins gegnerische Feld.
Unsere Sideout-Leistung, also gegen den Lüneburger Aufschlag, war im ersten Satz überdurchschnittlich gut, uns hat nur ein bisschen die Gewöhnung an die Lüneburger Spielweise gefehlt“, sagt VfB-Trainer Mark Lebedew. „Wie sie spielen ist schon einzigartig. Je länger das Spiel dann gedauert hat, hat sich unsere Stärke mehr und mehr durchgesetzt.“