30. Dezember 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen bleibt auch im zehnten Bundesligaspiel in Folge ungeschlagen. In der letzten Partie des Jahres besiegten die Häfler im Spitzenspiel die SVG Lüneburg mit 3:2 (25:18, 25:27, 25:18, 24:26, 15:8) und festigen damit den zweiten Tabellenplatz. Ohne drei Stammspieler überzeugte das Team von Cheftrainer Mark Lebedew vor allem im Block und mit starken Nerven.
Mit Ziga Stern, Andre Brown und Kapitän Dejan Vincic fehlten VfB-Cheftrainer Mark Lebedew eine komplette Angriffsreihe und zugleich drei Stammspieler im Spitzenspiel gegen die SVG Lüneburg. Der Australier schickte stattdessen Marcus Böhme, Mateusz Biernat und Tim Peter aufs Feld. Aleksandar Nedeljkovic, Luciano Vicentin, Michal Superlak und Blair Bann standen dagegen weniger überraschend in der Startformation. Friedrichshafen haderte aber nicht mit den Ausfällen, sondern nutzte eiskalt jede Chance. Vor allem Peter ging gleich in die Vollen (4:2, 7:4).
Der erste Satz lief fast fehlerlos auf Seiten der Häfler, was vor allem Lukas Maase im Angriff zu irritieren schien (9:6). Nedeljkovic streute ein Ass ein (13:7), Superlak blockte Maase (14:7), Böhme schnappte sich Cowell (15:7) und kurz danach den zweiten Lüneburger Außenangreifer (17:9). Böhme kam auch im Angriff durch (22:13) und machte es deutlich. Tim Peter, zu diesem Zeitpunkt mit über 70 Prozent Angriffsquote, verwandelte den Satzball (25:18).
Lüneburg wollte vor über 3000 Zuschauern nicht noch einen Satz so abschenken und riss sich am Riemen. Mit Hannes Gerken im Zuspiel und Jordan Ewert am Service erarbeiteten sich die Hausherren die erste Führung der Partie (5:7). Friedrichshafen stabilisierte sich, lief aber den ganzen Satz hinterher (8:11, 15:20). Erst eine stabile Aufschlagserie von Superlak und der Einerblock von Vicentin gegen Maase (19:22), sowie ein Angriffsfehler des Lüneburger Diagonalangreifers (20:22) brachten die Häfler zurück. Die SVG blieb aber stabil, ließ keinen Satzball der Gäste zu und holte sich den Satzausgleich (25:27).
Der dritte Durchgang verlief ähnlich wie der erste. Lüneburg machte Fehler und der VfB holte sich Punkt um Punkt. Böhmes Block gegen Cowell (10:7) – einer von sechs persönlichen und 19 seiner Mannschaft – und der anschließende Aufschlagpunkt von Peter (11:7) setzten Akzente. Vicentin hatte noch ein Ass (16:11) und einen Blockpunkt (22:17) zu bieten, dann war der Durchgang fast schon Geschichte. Marcus Böhme – später zum wertvollsten Spieler gewählt – holte ihn sich (25:18).
Die gut 20 mitgereisten VfB-Fans hätten sich jetzt wohl den Deckel auf die Partie gewünscht. Lange Zeit sah es auch danach aus. Libero Blair Bann war in überragender Form, verteidigte Maases Angriff und Böhme veredelte (11:9). Joe Worsley, inzwischen zurück auf dem Feld, hämmerte dann aber den Häflern die Aufschläge um die Ohren (14:15). Die Führung war weg und mit ihr die Sicherheit im Häfler Spiel. Nur Böhme mit dem Block (19:19) und dem Ass (23:23) behielt einen kühlen Kopf. Tim Peter bekam die Chance zum Satzball, touchierte aber die Antenne (24:25). Im nächsten Ballwechsel blockte Schnitzer Nedeljkovic (24:26).
Im Entscheidungssatz war dann wieder alles ein wenig geordneter. Schon zum Seitenwechsel lag der Tabellenzweite vom Bodensee mit einem ordentlichen Abstand vorn (8:4). Biernat, der das Fehlen von Dejan Vincic perfekt kompensierte, griff nun auch selbst an und blockte Cowell (10:5). Die letzten drei von vier Angriffen der Häfler initiierte der polnische Zuspieler aus dem Hinterfeld. Jeweils einmal mit Vicentin (12:7) und zwei Mal mit Tim Peter (13:7, 15:8).
Wir können, trotz der vielen Wechsel, immer auf einem hohen Niveau spielen. Das gehört zu unserer Kaderplanung und sollte uns nicht überraschen. Gegen das aktuell drittbeste Team der Liga, vor einer vollen Halle und mit so vielen Ausfällen war das aber wirklich ein gutes Zeichen“, lobt Mark Lebedew sein Team. „Im Endeffekt haben wir das ganze Spiel dominiert, hatten nur jeweils drei schwachen Minuten im zweiten und vierten Satz. Das war vielleicht schlechtes Timing von uns und gutes Timing von Lüneburg. Aber in der Gesamtheit war es ein gutes Spiel von uns.“