07. Januar 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen hat am Samstagabend, nach zehn Bundesligasiegen in Folge, das erste Spiel seit Mitte Oktober verloren. Beim ersten Auftritt in der BODENSEE-AIRPORT ARENA unterlag die Mannschaft von Cheftrainer Mark Lebedew mit 1:3 (22:25, 25:22, 19:25, 22:25) gegen die WWK Volleys Herrsching. Mit 27 Punkten bleiben die Häfler trotz der Niederlage auf Rang zwei der Tabelle.
Die ausverkaufte BODENSEE-AIRPORT ARENA jubelte gleich zu Beginn ohrenbetäubend. Tim Peter erledigte seinen Angriff gegen seine ehemaligen Kollegen der WWK Volleys Herrsching mit Bravour (1:0) und Vojin Cacic servierte das Ass (2:0). Michal Superlak blockte Albert Hurt (12:9), Dejan Vincic steuerte einen weiteren Blockpunkt bei (16:12). Eigentlich lief alles wie am Schnürchen für den VfB Friedrichshafen – und dann passierte irgendetwas mit dem Heimteam. Die Häfler brachten ihre Angriffe nicht mehr ins gegnerische Feld, Herrsching musste nicht viel machen und nur auf die Fehler des Gegners warten (21:21). Der war völlig von der Rolle und gab Satz eins ab (22:25).
Herrsching nutzte den Aufwind am Bodensee-Airport und segelte auch durch Satz Nummer zwei. Andre Brown und Tim Peter setzten ihre Angriffe in den Block (8:10, 8:11). Erst eine Aufschlagserie von Dejan Vincic brachte sein Team wieder heran (15:15). Auch die Hereinnahme von Luciano Vicentin, für den nach Krankheit noch geschwächten Cacic, sorgte für mehr Angriffs- und Aufschlagdruck. Der Argentinier schnappte sich die erste beruhigende Führung (18:15) und Browns Block gegen Maciej Borris machte es deutlich (21:17). Tim Peter, an diesem Tag einer der besseren Häfler, sicherte Satz Nummer zwei (25:22).
Vicentin blieb auf dem Feld und blockte gleich Jonas Kaminski (3:2). So richtig rollen wollte die VfB-Maschine aber immer noch nicht. Friedrichshafen kassierte das Ass (8:10), nach einer unübersichtlichen Situation am Netz, mit Provokationen auf beiden Seiten, zeigte der Schiedsrichter Dejan Vincic die rote Karte (10:14). Dazu kam, dass Michal Superlak der hohen Belastung der vergangenen Wochen Tribut zollte und vom Feld musste. Friedrichshafen gab auch Satz drei ab (19:25).
Ziga Stern kam im vierten Satz, weil Vicentin es als Diagonalangreifer versuchen sollte. Nach Browns Ass (11:9) schien dieses Unterfangen von Erfolg gekrönt zu sein. Auch als Vincic sich seinen zweiten Blockpunkt gegen Hurt holte, waren die Hausherren noch auf Erfolgskurs (15:14) – auch weil Libero Blair Bann einen fast fehlerlosen Job machte. Fehler in der Annahme und im Angriff schlichen sich trotzdem wieder ein (15:17). Mit einem starken Aufschlag von Vicentin robbte sich der VfB noch einmal heran (21:22), am Ende hieß der Sieger aber wieder WWK Volleys Herrsching (22:25).
„Das Ergebnis ist enttäuschend, aber das gehört zu so einer langen Saison dazu. Herrsching hat die eigenen Sachen gut gemacht, wir haben es also nicht hergeschenkt“, bilanzierte Cheftrainer Mark Lebedew. „Wir haben jetzt nicht viel Zeit, uns mit diesem Spiel zu beschäftigen. Schon am Dienstag geht es in Montpellier in der Champions League weiter.“