18. Januar 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mit 3:1 (23:25, 25:19, 25:23, 25:22) besiegte der VfB Friedrichshafen am Mittwochabend die Helios GRIZZLYS Giesen und fuhr damit den ersten Sieg in der neuen BODENSEE-AIRPORT ARENA ein. Mit der Unterstützung von fast 1000 Fans und der Guggenmusik aus Röthenbach, stach vor allem Libero Blair Bann bei den Häflern heraus. Friedrichshafen kann Platz zwei nach der Hauptrunde nur noch rein rechnerisch verlieren und kann nun die Aufgaben gegen Düren und den VCO Berlin ein wenig entspannter angehen.
Die ersten drei Punkten gehörten Friedrichshafen, und auch danach ließen die Hausherren nichts anbrennen. Luciano Vicentin servierte zum direkten Punkt (7:2) und Michal Superlak ließ sich von Kapitän Dejan Vincic ganz lässig mit einer Hand bedienen (10:5). Bis zum 20:15 sah es nach einem ganz gemütlichen Abend für die Häfler aus, die immer eine Hand am gegnerischen Angriff hatten.
Dann kam bei den Gästen Hauke Wagner zum Aufschlag und servierte mit großem Druck. Die Annahme stand zwar stabil, jedoch bekamen die Häfler Angreifer plötzlich ihre Bälle nicht mehr ins Ziel (20:19). Vicentin musste seinen ersten Block schlucken (21:21) und die Hausherren schienen über die verlorene Partie gegen Herrsching nachzudenken. Völlig von der Rolle, ließen sie einen Aufschlag von Jan Röling ins Feld tropfen (23:25).
Friedrichshafen wollte aber nicht noch mehr zulassen und nutzte die Satzpause zum Neustart. Vicentin blockte (4:1), Vicentin punktete (5:1) und Colito und Karlitzek bekamen es mit dem Block von Aleksandar Nedeljkovic und Michal Superlak zu tun (12:6, 13:6). Ziga Stern, der sonst für die wichtigen Punkte zuständig ist, hatte Zeit für ein bisschen Galerie. Erst blockte er allein Jori Mantha (21:13), dann rollte er gefühlvoll sein Service vor die Füße des Gegners (24:13). Auch wenn die Häfler wieder kurz zitterten, war der Vorsprung groß genug. Superlak machte es die Linie hinunter (25:19).
Dann war es plötzlich ein Volleyballspiel auf Augenhöhe – so wie es vielleicht viele Experten erwartet hatten. Blair Bann, der erneut eine Partie auf Topniveau absolvierte, verteidigte einen Giesener Angriff geschickt ins gegnerische Feld (5:3). Auf der anderen Seite glich Günthör immer wieder aus (8:8, 9:9). Superlak hatte sich inzwischen warm geschossen (14:14), aber trotzdem blieben die GRIZZLYS in Lauerstellung. Jori Mantha hatte keine Lust mehr zu lauern, nutze seine Chance und brachte die Gäste mit zwei direkten Aufschlagpunkten in Führung (19:21). Vincic setzte mit seinem Service dann auch den Giesener Annahmeriegel unter Druck, sodass Stern Wagner den Angriff zunichte machen konnte (23:23). Beim ersten Satzball brachte erneut Bann den Gegner zur Verzweiflung. Nach einer langen Rally landeten schlussendlich Jakob Günthör im Netz (25:23).
Michal Superlak wollte das Spiel jetzt beenden und drosch bei seinem Aufschlag mit voller Wucht auf den Ball (5:2). Blair Bann untermauerte seinen späteren Status als MVP mit Weltklasseaktionen in der Defensive am Fließband. Andre Brown bedankte sich (15:12) und griff später im Block zu (19:15). Friedrichshafen hatte jetzt richtig Lust auf Volleyball. Als es doch noch ein bisschen spannend wurde, besann sich Stern doch wieder auf seine Kernkompetenz – er machte den wichtigen Blockpunkt gegen Wagner (23:21). Der Slowene pflückte sich dann zum Matchball noch einmal den Giesener Diagonalangreifer vom Netz (25:22).
„Ich bin stolz auf die Mannschaft, denn Giesen hat uns heute wirklich nichts geschenkt. Wir hatten ein paar zittrige Momente, aber da sind wir auch gut wieder rausgekommen“, sagte Cheftrainer Mark Lebedew nach der Begegnung. „Blair Bann hatte vergangenes Jahr eine sehr schwierige Saison mit seiner Verletzung. Heute hat er ein sehr gutes Spiel gemacht und das freut mich außerordentlich für ihn.“