22. Januar 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Sechs Mal musste der VfB Friedrichshafen in dieser Saison über fünf Sätze gehen, zum sechsten Mal gelang den Häflern dabei auch der Sieg. Den letzten davon erzielte das Team von Cheftrainer Mark Lebedew am Sonntagabend mit 3:2 (25:22, 24:26, 20:25, 25:17, 15:11) gegen die SWD powervolleys aus Düren. Friedrichshafen reicht damit ein Punkt am kommenden Samstag gegen den VCO Berlin, um ganz sicher als Zweitplatzierter in die Zwischenrunde zu gehen. Mit einem Erfolg könnten die Häfler sogar in Sachen Siegen mit Ligaprimus Berlin gleichziehen.
Aleksandar Nedeljkovic rotierte aus der Stammformation, für Blair Bann rückte Nikola Pekovic als Libero ins Team und für Kapitän und Zuspieler Dejan Vincic bekam auch Mateusz Biernat bekam die Chance. Letzterer sorgte dann auch gleich für das erste Highlight und bediente Michal Superlak im Sitzen (2:3). Sowieso bekam der eine Pole vom anderen viele Bälle im Angriff und verwertete davon in Satz Nummer eins fast 80 Prozent (8:7, 15:14). Friedrichshafen war die bessere Mannschaft und hatte die Partie im Griff. Zwei Asse von Ziga Stern brachten den ersten größeren Vorsprung (17:15, 18:15). Marcus Böhme, an diesem Abend für sechs von insgesamt 18 Blockpunkten zuständig, räumte dann noch zum zweiten Mal Sebastian Gevert ab (23:19). Ein Aufschlagfehler des eingewechselten Erik Röhrs besiegelte den ersten Satz für die Gäste (25:22).
Gevert musste gleich zu Beginn des nächsten Durchgangs auch vor Luciano Vicentin kapitulieren (1:0), einen weiteren Block – kurioserweise mit der Stirn – steuerte Stern bei (8:6). Düren diskutierte mit dem Schiedsrichter, während die Häfler ruhig und gelassen blieben. Vicentin täuschte den Angriff vor und setzte doch noch Stern über Außen ein (19:17) – und dann kam ein wenig der Bruch. Superlak nahm beim Satzball den Block (24:24) und auch Stern kam nicht durch (24:25). Zwei Minuten war Friedrichshafen unkonzentriert und haderte mit der Abstimmung im Angriff, doch das reichte. Brown fand die Blockfinger nicht und der Satz war weg (24:26).
Mit dem Momentum und den Zuschauern im Rücken, drehte Düren jetzt auf. Bei Friedrichshafen klappte im Angriff immer weniger. Bis zur Mitte des Satzes hielten die Gäste die Begegnung noch in der Waage (9:8, 12:12), dann hatte Tobias Brand erst am Netz und dann im Aufschlag die richtigen Antworten (15:20). Tim Peter kam für Luciano Vicentin, der nicht den besten Tag erwischt hatte, doch das Team von Cheftrainer Mark Lebedew kam nur noch ein wenig näher heran (20:22). Auch Satz drei holten sich die powervolleys (20:25).
Peter blieb, Nedeljkovic machte für Andre Brown weiter und Blair Bann versuchte nun sein Glück gegen die Ex-Kollegen. Zuerst aber wollte Biernat sich wieder ins Rampenlicht spielen und blockte erst Röhrs (3:2), dann Brand (5:5). Immer wenn Düren Probleme in der Annahme hatte, konnte Friedrichshafen das nutzen. So auch im Durchgang Nummer vier. Superlak streute zwei Asse ein (10:8, 12:8), Tim Peter setzte sich mit viel Kraft gegen den Dreierblock durch (14:8). Während die Häfler zwölf Punkte machten, gelangen dem Gegner nur fünf (20:13). Superlak, Peter und Stern waren kaum aufzuhalten. Das Pendel schlug nun endgültig wieder zurück zum Tabellenzweiten und der erzwang den Entscheidungssatz (25:17).
Zum sechsten Mal schon ging Friedrichshafen in die Verlängerung. Und auch das sechste Mal sollten Superlak und Co. die besseren Nerven haben. Der Pole blockte Röhrs (2:1) zum ersten Break und schlug selbst den Angriff zur Vorentscheidung über sein Dürener Pendant Sebastian Gevert (9:6). Die Häfler ließen nicht locker, auch wenn der Gegner noch einmal herankam (11:10). Vojin Cacic ging zum Service, zwang Brand damit zum Fehler (14:11) und machte mit dem Ass den Deckel drauf (15:11).
„Jeder Änderung im Team bringt natürlich ein Risiko. Mateusz Biernat macht seine Sache aber schon die ganze Saison gut. Wir haben mit ihm in Lüneburg und in Giesen gewonnen, deshalb war ich wenig überrascht, dass wir das heute wieder schaffen konnten. Auch dass Michal Superlak, nach einer Schwächephase zum Jahreswechsel, wieder zurück ist, ist gut für uns“, sagt Cheftrainer Mark Lebedew. „Unsere Wechsel haben neue Impulse gebracht und in wichtigen Situationen das Spiel gedreht. Wir waren nicht beeindruckt und konnten unsere Nervenstärke im fünften Satz ausspielen. Unser Sideout und die Asse von Vojin Cacic waren am Ende der Schlüssel zum Sieg.“