Viertelfinalisten unter sich – VfB Friedrichshafen tritt in Berlin zum Duell der Europaüberflieger an

17. Februar 2023 Zurück zur Artikelübersicht »

Wenn am Sonntagabend (19. Februar, 17:30 Uhr live bei TWITCH) der VfB Friedrichshafen und die Berlin RECYCLING Volleys in der Max-Schmeling-Halle aufeinandertreffen, dann begegnen sich auch die beiden Teams, die ein paar Tage zuvor auf europäischer Ebene Großes, gar Historisches geschafft haben. Friedrichshafen holte sich, nach 0:2 Satzrückstand, den Sieg gegen Tours VB und damit das Ticket für das Viertelfinale der CEV Champions League. Berlin beendete nur ein paar Minuten zuvor die Partie gegen Ziraat Bank Ankara ebenfalls mit einem 3:2 Erfolg. Noch nie standen zwei deutsche Teams gleichzeitig in der Runde der besten Acht Europas.

 

Michal Superlak überwindet den Berliner Block beim 3:2 Sieg in Friedrichshafen | Bild: Kram

 

Für VfB-Cheftrainer Mark Lebedew ist der Einzug der beiden deutschen Top-Teams ins Viertelfinale Grund zu Freude, aber gleichzeitig keine große Überraschung. „Ich habe schon immer gesagt, dass die Bundesliga besser ist als die meisten Leute denken, auch in Deutschland“, sagt er. „Es sind nicht nur Friedrichshafen und Berlin, auch der Auftritt der Lüneburger im CEV Cup hat für Aufsehen gesorgt. Düren stand in der Gruppenphase der Champions League. Das alles spricht für die Qualität der Volleyball Bundesliga.“

In genau dieser treffen sich die beiden Champions-League-Viertelfinalisten nun am Sonntag. Nach den beiden großen Europapokalabenden für die Kontrahenten möchte VfB-Cheftrainer Mark Lebedew zwar nicht von Katerstimmung sprechen. Die Rückkehr in den Ligaalltag ist für ihn „trotzdem nicht so richtig einfach“. Körperliche Regeneration nach fünf Sätzen am Mittwoch sei „gar nicht das größte Problem“, wie erklärt. „Der Preis für solche Erfolge ist eher emotional hoch. Der Körper steckt das manchmal besser weg als der Kopf, das gilt für beide Teams. Wer am Sonntag mehr aus sich rausholen kann, der wird die Partie gewinnen.“

In der Tabelle der Zwischenrunde im Bounce House herrscht weiterhin Ausgeglichenheit. Nach zwei gespielten Begegnungen haben Berlin, Friedrichshafen, Lüneburg und Düren jeweils einen Sieg und eine Niederlage auf dem Konto. Zwei Punkte trennen die Teams, was auch bedeutet, dass ein Sieg im direkten Duell die Reihenfolge drehen kann. Mit drei oder zwei Punkten zögen die Häfler an den Volleys vorbei, eine Niederlage gäbe Lüneburg die Chance, dem VfB Rang zwei abzuluchsen. „Jede Saison hat ihren eigenen Charakter“, so Lebedew. „Alle vier Mannschaften hatten hohe Belastung, deshalb gewinnt am Ende das Team die Meisterschaft, das mit dem eigenen Saisonverlauf am besten umgehen kann.“

Ein bisschen gilt das auch für Sonntag in der Max-Schmeling-Halle. Während für die Häfler nach dem Auswärtsspiel in Berlin eine Woche Pause ansteht, haben die Hauptstädter vielleicht jetzt schon den 26. Februar im Kopf. Berlin steht dann im Finale des DVV-Pokals in der Mannheimer SAP Arena auf dem Feld und wird versuchen, den Titel, der vergangene Saison noch an den Bodensee ging, an die Spree zu holen. „Es ist für Berlin gerade ein anderer Moment als für uns“, erklärt Lebedew. „Sie haben vielleicht Spieler, die geschont oder aber gepusht werden müssen für das Pokalfinale gegen Düren. Das macht ihre Vorbereitung ein bisschen komplizierter. Wir fahren dahin, um zu gewinnen. Ab Montag haben wir Zeit, uns auszuruhen.“