08. März 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mit dem Einzug des VfB Friedrichshafen und der BR Volleys ins Viertelfinale der CEV Champions League, ist den beiden Clubs schon Historisches gelungen. Jetzt wollen die Häfler in der Runde der letzten Acht noch einmal eine Schippe drauflegen. Am Donnerstag (9. März, 19 Uhr, live bei sportdeutschland.tv) tritt das Team von Cheftrainer Mark Lebedew gegen das mit Olympiasiegern gespickte Starensemble von Jastrzebski Wegiel an und findet sich in der seltenen Rolle des Underdogs wieder. Zwar hatten die Häfler schon in der Gruppenphase die Chance, den polnischen Vizemeister zu stürzen, zum Sieg reichte es aber nicht.
Die Katerstimmung beim VfB Friedrichshafen ist inzwischen vorbei. Das Gefühl im Magen, nach der 1:3 Niederlage vergangenen Samstag gegen die SVG Lüneburg, ist zwar noch ein wenig flau, Cheftrainer Mark Lebedew hat aber auch dagegen ein Rezept. „Wir können am Donnerstag gleich Wiedergutmachung betreiben“, sagt er vor der Champions League Begegnung gegen Jastrzebski Wegiel. „Ganz aus dem Kopf werden wir Lüneburg nicht bekommen. Aber wir haben viel besprochen in den vergangenen Tagen.“
Friedrichshafen möchte ein anderes Gesicht zeigen als zuletzt. Gegen Jastrzebski Wegiel gelang Lebedews Truppe das schon zwei Mal in dieser Saison. Trotzdem die Häfler gegen die polnischen Superstars in der Gruppenphase mit 1:3 und 0:3 verloren, spricht der Trainer von den „vielleicht besten Leistungen der Saison.“ Der VfB war zuhause nah an einer 2:0 Führung, in Polen führten Dejan Vincic und Co jeden Satz bis in die Schlussphase an. „Wenn uns das wieder gelingt und wir ein bisschen Glück haben – einen Netzroller zur rechten Zeit zum Beispiel – haben wir eine Chance.“
Dabei könnte auch ausgerechnet der Pole Michal Superlak gegen seine Landsleute den Unterschied machen. Mit 124 Punkten ist er der überragende Häfler in der Königsklasse. Andre Brown und Aleksandar Nedeljkovic stehen nebenbei auch noch auf Rang eins und drei der besten Blocker. Rekordverdächtige 27 und 23 Mal stoppten sie einen gegnerischen Angriff über der Netzkante. Insgesamt blockten die Häfler seit Beginn der Gruppenphase ganze 91 Mal – auch das ist im Wettbewerb einsame Spitze.
Jastrzebie überzeugt indes eher mit einer geschlossenen Teamleistung eines wahrlichen Starensembles. Drei französische Olympiasieger haben sie in ihren Reihen, dazu kommen polnische Superstars, die den kürzlich verpassten Pokalsieg wettmachen wollen. „Sie sprechen in Jastrzebie viel über die Champions League“, weiß Lebedew. „Aber wir haben die Qualität mitzuhalten.“
Vergangenes Jahr standen die Polen schon im Halbfinale. Für Friedrichshafen wäre es, nach der Triple-Saison 2006/2007, das erste Mal unter den besten vier Teams Europas. Lebedews Team ist in der Rolle des Underdogs, dessen ist sich der Australier bewusst. Und er fühlt sich wohl in der Rolle, die der deutsche Rekordmeister selten einnehmen kann. „Vielleicht tut das der Mannschaft mal ganz gut, wir können einfach locker aufspielen“, so der 55-Jährige. Das war schon in der Gruppenphase gegen Jastrzebie so und vielleicht in der Liga gegen Berlin. Sonst passiert das eher selten. Wir konzentrieren uns einfach auf jeden einzelnen Punkt.“
Tickets für die Begegnung sind unter zuhause-aufschlagen.de und an der Abendkasse der ratiopharm arena erhältlich.